Donnerstag, 01. Juni  2017
Wir sind gerade in Fort Nelson

Tag 20 / Fahretappe 14: Dawson Creek - Fort Nelson 450 Kilometer

 

Mit Ausdauer und Geduld zum Ziel

 

Der erste Abschnitt des Alaska Highways, den wir heute unter die Räder nahmen, erforderte ein wenig Durchhaltevermögen. Im Großen und Ganzen war der Straßenzustand sehr gut, so daß wir meist zwischen 90 und 100 km/h fahren konnten. Das Vorankommen war also nicht das Problem. Es gab auch nicht viel Verkehr, der uns behindert hätte, keine Ortschaften, keine Ampeln - nein - die Eintönigkeit der geraden Strecke war unser Feind und man mußte aufpassen, wach zu bleiben.

 

 

Ganz selten einmal kamen wir an kleinen Versorgungsposten vorbei. In der Regel ein paar Baracken der Ölarbeiter, ein Motel und bisweilen eine mehr oder minder vertrauenserweckende Tankstelle.

 

 

Danach wieder unendliche Weiten, grauer Himmel, graue Straße und ......hoppla......hat sich da nicht etwas Graues in der Ferne bewegt? Graues Tier auf grauem Teer.....kaum zu sehen!

 

 

Der Puls geht augenblicklich hoch, wir rollen heran und tatsächlich: Ein grauer Wolf hat soeben die Straße überquert und schaut uns fragend an. Ein Stückchen weiter ein zweiter Wolf. Bestimmt gehört er zum selben Rudel. Nun sind wir hellwach!

 

 

Nach einigen hundert Kilometern wird die Fahrt doch lang, die Konzentration nimmt ab. Nach ein paar Regentropfen ist der Himmel wieder blau. Aber die Straße geht immer noch geradeaus.

 

 

Da plötzlich etwas Schwarzes am Waldesrand! Ein großer Bär!

 

 

Wir halten an, schalten den Motor ab, fühlen uns wie auf Safari in Afrika und beobachten in Ruhe das schöne Tier. Auch der Bär scheint uns zu beobachten, wir sehen uns in die Augen und halten Abstand.

 

 

Genüßlich frißt der Schwarzbär und läßt sich die gelben Blumen schmecken. Toll!

 

 

Wir dachten schon, wir würden heute nie ins Ziel kommen, denn einen Bären aus nächster Nähe läßt man nicht einfach stehen und fährt weiter. Nach langer Zeit springt er wie ein junges Fohlen über die Straße und verschwindet im Unterholz. Wir setzen unsere Fahrt fort - hatte jemand gesagt, die Etappe wäre langweilig? Keine Spur! Wir fühlen das Adrenalin und sind ganz high von der Tiersichtung.

 

 

Und im Ziel ist auch noch was los! Unser Adalbert feiert in großer Runde seinen 80. Geburtstag und bekommt viele Glückwünsche. Die Kaltgetränke stehen bereit und das Feuer knistert.....Dieser Geburtstag wird wohl immer in Erinnerung bleiben.

 


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