Montag, 02. März 2015
 

Zur Stadtbesichtigung in Windhoek

Der "Marschplan" für die Gruppe lautete für heute:

> Abfahrbereit um 7:30 Uhr ohne vorheriges Frühstück <

Wilde Spekulationen rankten sich um den Ort, an dem wir unsere Stadtbesichtigung wohl starten würden. Natürlich hielten wir Reiseleiter dicht und freuten uns dann wie die Kinder, als die Überraschung voll gelungen war. Denn mit einem Frühstücksbuffet im schicken Hilton Hotel hatte niemand gerechnet.

 Gerade heute bekamen wir von unseren Reisefreunden Henry und Christl (bei denen unser Phoenix derzeit parkt) per mail eine Lebensweisheit von Edgar Degas geschickt.

"Der wahre Reisende ist derjenige der erkennt, dass er niemals ankommen wird."

Da mag viel Wahres dran sein aber uns ging es heute Morgen genau anders herum. Als wir nämlich die Lobby des Hilton betraten, hüpfte der Page vor Freude, uns wiederzusehen, in die Luft. Und die Frau, die für die frisch gepreßten Säfte zuständig ist, rief gleich: "Euer Gesicht kenne ich, aber die anderen nicht" und strahlte über das ganze Gesicht. 

Kein Wunder, denn wir waren vor fast genau einem Jahr mit einer anderen Reisegruppe ein paar Tage im Hilton Hotel. Bei der Vielzahl an Gästen, wundert es einen allerdings schon, daß die Angestellten gerade uns erkannten und so herzlich begrüßten. Wobei wir wieder beim Thema wären. Wenn man mitten in Namibia im Hilton Hotel der Hauptstadt vom Pagen umarmt wird, dann fühlt man sich schon irgendwie angekommen......

Trotzdem wollen wir natürlich immer weiter und noch viel von der Welt sehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück, das allen vortrefflich gemundet hat,.....

........fuhren wir in den neunten Stock, um von der Skybar aus einen ersten Blick über die Stadt zu genießen.

Unser deutscher Busfahrer und Micha, unser kompetenter Fremdenführer, zeigten uns danach "ihre" Stadt. Die Christuskirche ist dabei ein altes Wahrzeichen von Windhoek und das Nationalmuseum - im Volksmund Kaffeemaschine genannt - ein sehr modernes.

Ein paar Damara-Jungs zeigten uns die Kunst, wie man blitzschnell tolle Motive und Namen in eine Nuss schnitzt. Ein nettes Mitbringsel für die Enkelkinder!

Dann zeigte uns Micha das Wohnviertel der schwarzen Bevölkerung, die 1959 dorthin zwangsweise umgesiedelt wurde, als man im Zentrum mehr Platz für die Villen der Weißen brauchte. Noch heute zeugen die Häuser von der Armut ihrer Bewohner. Auch die Geschäfte, wie hier rechts der Frisör, sind absolut primitiv.

Ein Highlight des Tages war der Besuch des Marktes in Katutura. Diese Frau mit ihrem Kind an der Seite bietet Gewürze und getrocknete Raupen an, während sie dabei ist, einen neuen Korb für ihre Auslagen zu flechten.  

Auch die Fleischabteilung des Marktes haben wir natürlich voller Faszination bestaunt. Hier werden Ochsen vor Ort zerlegt, daß es für deutsche Lebensmittelkontrolleure eine wahre Freude wäre. Für ein paar namibische Dollars bekommt man auf dem Grill eine Fleischration zugewiesen, die man in Kartons mit Gewürz tunkt und einfach mit den Händen verspeist.

   

Da wir nicht so wahnsinnig viel Appetit hatten beim Anblick von Rinderfüßen unter dem Tisch, gingen wir am Abend alle gemeinsam zu Joe's Bierhouse und saßen in gemütlicher Runde in diesem Kultlokal.

Überall stehen Sammlerstücke herum, die irgendjemand ein Leben lang zusammen getragen haben muß.

 Jedenfalls gab es eisgekühltes Faßbier und große Spieße mit Fleisch von Krokodil, Kudu, Springbock und Zebra. Ein gemütlicher Abend als Abschluß eines interessanetn Tages!

Morgen fahren wir wieder in die Wüste auf mehr als 300 Kilometer staubiger Piste. Mal sehen, ob das Internet dann so weit reicht.


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