Mittwoch, 02. Dezember 2015
Wir sind gerade in Rotorua

Tag 30: Ruhetag in Rotorua

Von Hobbits und Maori.....

Zuerst wollen wir noch etwas Geothermie nachliefern. Wir hatten gestern das Thermal Wonderland besucht aber waren zu spät gewesen, um den Ausbruch des berühmten Gysirs "Lady Knox" zu erleben. Jeden Morgen pünktlich um 10:15 Uhr speit dieses Naturwunder seine Wasserfontäne in die Höhe und begeistert damit Hunderte von Zuschauern. 

Hubert und Irmgard hatten ihre Reiselektüre gut studiert und wußten daher, daß es in Rotorua noch einen anderen Geysir gibt, der auch nachmittags arbeitet. Der Pohutu, was soviel heißt wie "großer Schwall", zeigte dann gegen eine saftige Eintrittsgebühr auch was er kann. Allerdings hatte Hubert Mühe, vor lauter knipsenden Asiaten den Gysir überhaupt ins Bild zu bekommen.

Eine Hälfte der Reisegruppe fuhr heute früh zurück zum Thermal Wonderland, um Lady Knox einen Besuch abzustatten. Als alle Zuschauer erwartungsfroh in der Runde saßen und auf den Ausbruch warteten, half ein Angestellter des Naturparks mit einer Packung Waschmittel nach, um mit dem darin enthaltenen Natriumkarbonat die Oberflächenspannung des Thermalwassers zu beeinflussen, damit das unter hohem Druck stehende Wasser genau zur Show-Time hoch in die Luft schießt. Wenn man der Natur ihren freien Lauf ließe, dann würde der Gysir ausbrechen, wann er will und dann ist vielleicht gerade der Bus mit den Japanern noch nicht angekommen.....wäre auch blöd!

Die andere Hälfte unserer illustren Gesellschaft ließ sich in die Phantasiewelt von J.R.R. Tolkien entführen und war zu Gast in Hobbiton. Auf der ehemaligen Schaffarm liegt der Drehort der weltbekannten Trilogie "Herr der Ringe". Hier hatte der neuseeländische Regisseur Peter Jackson in einer kleinen grünen Hügellandschaft die Erdhäuser der Hobbits erschaffen.

Im Rahmen einer sachkundigen Führung, bei der allerlei Anekdoten zu Einzelheiten der Dreharbeiten erzählt wurden, wandelten wir auf den Spuren der Hobbits.

Sind die Hobbithöhlen nicht allerliebst? Man fühlt sich wie in einer Märchenwelt. Die Behausungen sind liebevoll bis ins Detail gestaltet und die Gärtner haben alle Hände voll zu tun, die winzigen Vorgärten in Schuß zu halten.

Und dann trafen wir Bodo Beutlin und seinen Gefährten......

Über die doppelbögige Steinbrücke, die auch im Film eine Rolle spielt, spazierten wir schließlich zum "Green Dragon", einem originalgetreu aufgebauten Pub.

Dort gab es das gute Hobbit-Bier, das man sonst nirgendwo auf der Welt zu trinken bekommt. Wir alle fanden diesen Ausflug höchst gelungen und werden noch lange daran zurück denken.

Am Abend durften wir einen weiteren Höhepunkt erleben. Wir ließen uns in ein Maori-Village bringen, um nach Tanz und Gesang an einem echten Hangi-Essen teilzunehmen. Schon bevor wir das Dorf erreichten, mußten wir aus der Runde unserer Männern einen Chief wählen. Schnell fiel die Wahl auf Hubert.....unter anderem weil er noch das vollste Haar vorzuweisen hat. Damit wollten wir die Maori beeindrucken.

Einige Krieger wurden ausgesandt, um festzustellen, ob es sich bei unserer Reisegruppe um Freund oder Feind handelt.

Dann erschien ein furchterregend aussehender Maori, der mit unserem Chief die traditionelle Begrüßungszeremonie vollzog - den Hongi.

Erst dann durften wir alle das Maori-Dorf betreten und wurden von Frauen und Männern begrüßt, die uns ihre Kultur erklärten, indem sie uns in ihre Handwerke, Tätowierkunst und Tanzrituale einführten.

Ausgewählte Männer lernten dann den Haka, den Ritualtanz der Maori, bei dem durch Ausstrecken der Zunge und Rollen der Augen dem Gegner Angst eingeflößt werden soll.

Unsere Jungs mühten sich zwar redlich aber so schaurig schön wie die Maori den Haka tanzen, das kann niemand nachmachen.

Nach so viel Erlebtem bekamen wir natürlich Hunger. Auch dafür war vorgesorgt worden. Das typische Essen der Menschen dieser Gegend ist das Hangi. Dabei werden Gemüse, Fleisch und Beilagen in einem Erdloch durch Dampf gegart. Wir durften zuschauen, wie die Erde weggekratzt und die Speisen "ausgegraben" wurden.

Nach einem köstlichen Buffet riefen alle nur noch Kia Ora (gesprochen: Kiora). Wörtlich heißt es: "Mögest Du gesund sein" oder "Möge es Dir gutgehen". Bei den Maori wird diese Grußformel aber sowohl zur Begrüßung wie zum Abschied als auch zwischendurch als Zustimmung gerufen.

Wieder waren wir uns einig: Ein unvergeßlicher Tag liegt hinter uns!


zurück zum Reisebericht "Neuseeland 2015" ⇒ 

 

 

 

Nach oben