Mittwoch, 05.10.11

 

Hier, wo das Herz Luftsprünge macht

Wir können es nicht erklären, Ihr müßt es uns einfach glauben. In Sankt Martin schlägt unser Herz höher. Wieder einmal fühlen wir uns angekommen und zuhause.

Heute in der Früh haben wir einen Campingstuhl eingepackt und uns auf dem Wohnmobilstellplatz am Weingut Schreieck umgeschaut und umgehört. Gestern Nachmittag war ja kein Mauseloch mehr frei auf dem beliebten Platz in der Friedhofstraße, auch nicht auf dem Stellplatz am „Consulat des Weins". Im ganzen Ort standen zusätzlich viele Womos in Wartestellung auf Wiesen und Parkplätzen. Es ist einfach die Hauptreisesaison für die Pfalz und zu dieser Zeit der Weinlese ist es auch tatsächlich am schönsten hier. So hatten wir schon kaum noch Hoffnung, bald bei Schreiecks „einziehen" zu können.

Aber wie gesagt, wir gingen früh morgens mit offenen Augen und Ohren über unseren Lieblingsplatz und da hörte Hans-Hermann plötzlich jemanden zu seinem Nachbarn sagen: „Das ist ja richtiges Reisewetter heute." In der Tat waren ein paar Wolken am Himmel nach wochenlangem sonnigem Spätsommerwetter. Schnell war der reisewillige Womofahrer angesprochen, schnell war geklärt, daß er tatsächlich seinen kostbaren Stellplatz aufgeben würde und schnell war ausgehandelt, daß er unseren Stuhl als Platzhalter in seine freiwerdende Lücke stellen würde.

Schnell waren wir auch zu unserem Übernachtungsplatz zurückgewandert und flott losgefahren, denn bei Schreiecks standen neben den regulär parkenden Wohnmobilen auch sechs in unglücklichen Positionen entlang der Mauer oder verkehrsbehindernd und unfallträchtig in der Zufahrt. Würden diese Womofahrer unsere Stuhl-Reservierung respektieren?
Nun, die Frage stellte sich erst gar nicht, da diese Herrschaften einfach zu lange an der Matratze horchten und bevor sie aufwachten, hatten wir schon eingeparkt und waren sehr glücklich, nicht nur überhaupt einen Platz, sondern auch noch einen der begehrten Randplätze erwischt zu haben.

Nun fühlten wir uns erst richtig angekommen in Sankt Martin.

Bei einem Rundgang durch den Ort konnten wir feststellen, daß all die schönen Weinstuben noch da sind, wo sie immer waren und zusätzlich jetzt zur Lesezeit die Straußenwirtschaften wieder geöffnet haben. Überall hängen Besen über Kellereingängen und Innenhöfen und weisen auf die saisonalen Schankstätten hin.

Manchmal lädt auch ein „Besenmann" zur Einkehr ein. Der neue Wein wird kanisterweise ausgegeben und aus allen Kellern riecht es nach gegorenem Wein.

Wir haben uns natürlich erst einmal eingedeckt mit dem neuen Süßen und werden heute Abend unsere Rückkehr an den schönsten Ort der Weinstraße gebührend feiern. Auf Euer Wohl!


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