Samstag, 06. Februar 2016
Wir sind gerade im Krüger-Nationalpark - Camp Letaba 

Fahrtag 3: Graskop - Camp Letaba (Krügerpark): 253 Kilometer

Durch die Drakensberge zum Krügerpark

Wie so oft war der Weg heute das Ziel, selten paßte dieser Spruch besser. Unsere dritte Fahretappe war gespickt mit Abstechern zu ganz besonderen Aussichtspunkten, die die Fahrt immer wieder auf angenehme Weise unterbrachen. Als wir den berühmten Krügerpark schließlich erreicht hatten, veranlaßten uns die Tiere am Wegesrand und auf der Straße häufig zum Stoppen und stillen Staunen. Kein Wunder, daß das letzte Team erst um 18 Uhr im Camp einrollte. 

Der allererste Besichtigungspunkt mußte wegen aufziehenden Nebels gestrichen werden. Aus God's Window war keine Sicht auf den Canyon möglich, dafür fielen die Berlin Falls in Form eines Vorhangs 80 Meter in die Tiefe, wie sie es wahrscheinlich bereits seit Jahrhunderten tun.

Einer der Höhepunkte der wunderschönen Panoramaroute waren zweifellos die „Bourke's Luck Potholes" im Blyde River Canyon. Am Zusammenfluß von Blyde River und Treur River haben Stromschnellen, in denen über Jahrhunderte Steine und Sand herumgewirbelt wurden, kreisrunde Löcher ausgewaschen. Sehr zur Freude der Touristen, die über Brücken und felsige Wege zu diesen sehenswerten Erosionsformen gelangen.

Wie viele Höhepunkte kann eine Tagesetappe haben, fragten wir uns. Über eine kleine Straße direkt an der Canyonkante entlang kletterten wir nämlich auf 1347 Meter Höhe und wurden mit einem Ausblick auf die "Three Rondavells" belohnt.

Wirklich atemberaubend aber war der Blick in die andere Richtung - auf den zu einem See aufgestauten Blyde River, der an dieser Stelle sein Ende findet. Sagenhaft, oder?

Nachdem wir uns satt gesehen hatten, wurde die Fahrt fortgesetzt. Es wartete schließlich noch der Abel Erasmus Pass auf uns, eine dramatische Bergstraße, die den Blick frei gab auf den schlammig rot gefärbten Olifants River.

Obwohl das spektakuläre Bergpanorama dazu einlud, die Blicke schweifen zu lassen, mußte der Fahrer höllisch aufpassen, um dem einen oder anderen Schlagloch ausweichen zu können oder auch der einen oder anderen Kuh am Straßenrand. Nicht immer verhielten sich die Rindviecher so diszipliniert wie auf dem Foto, wo sie im steilen Kurvenbereich brav hinter der Linie des Seitenstreifens blieben.

Dann aber war Phalaborwa erreicht, das Tor zum Krüger Park. Die Stoßzähne am Ortseingang stimmten uns auf Abenteuer und Safari ein. 

In dem kleinen Ort wurde noch einmal getankt und auch die Vorräte an Kaltgetränken konnten aufgestockt werden. Nach dem eher kühlen Hochland hat uns der afrikanische Sommer nun so richtig im Griff. Die Hitze steht in der Luft, das Land ist ausgetrocknet und man hat das Gefühl:

So muß Afrika sein!

 Alle waren gespannt, welche Tiere wir vor die Kamera bekommen würden. Die ersten waren noch recht klein aber farblich außergewöhnlich. Die Ampeleidechse schillerte in schönsten Tönen und der Gelbschnabeltoko schaute neugierig im Beobachtungshäuschen vorbei - einer der wenigen Punkte, wo man innerhalb des Krügerparks aussteigen darf.

Da wir am frühen Nachmittag in der größten Hitze den fast 20.000 Quadratkilometer großen Krüger Nationalpark erreicht hatten, hielten sich die meisten Tiere im Schatten versteckt. Die Impalas versuchten, sich möglichst wenig zu bewegen, und auch der stattliche Büffel rührte sich nicht vom Fleck.

Unsere Reiseteilnehmer hatten den Vorteil, in ihren Wohnmobilen mit Klimaanlage und gut funktionierendem Kompressor-Kühlschrank unterwegs zu sein. So macht eine Schleichfahrt durch den afrikanischen Busch Spaß.

Während uns die Kühe auf der Pass-Straße doch manchmal unvorbereitet antrafen, rechneten wir im Nationalpark mit allerlei Leben auf den Fahrwegen. Ein besonders hübscher Giraffenbulle war schon von weitem auf der langen Geraden zu erspähen.

Auch wenn wir uns die Augen nach Raubkatzen ausguckten, die hatten offensichtlich alle ein schattiges Plätzchen für die Siesta aufgesucht und waren nirgends zu entdecken. Dafür kamen doch noch einige Elefanten recht nah ans Fahrzeug heran - jedenfalls näher als es unserer Traudl lieb war. Es liegen noch vier weitere Tage Wohnmobil-Safari vor uns. Da wird sich Traudl bestimmt an die Dickhäuter nahe der Stoßstange gewöhnen.


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