Mittwoch, 09. Dezember 2015
Wir sind gerade in Waipapakauri

Tag 37: Ausflug zum Cape Reinga

Geburtstagsparty am nördlichsten Punkt der Nordinsel Neuseelands

Wir wissen gar nicht, wie wir unseren Tagesbericht heute beginnen sollen. Zu angefüllt sind wir immer noch mit den Erlebnissen, die diesen 9. Dezember zu einem weiteren Höhepunkt der Reise werden ließen. Wir haben wie immer als Vorbereitung auf die Erstellung des Berichts Fotos gesichtet und ausgesucht, wieder verworfen und dann doch ausgewählt. Es waren einfach zu viele und doch mochten wir keines weglassen. Ganz schwieriger Fall heute!

Wir konnten nicht anders - es sind schlußendlich viel zu viele geworden - also seid vorgewarnt! Es ist kein informativer Bericht, sondern ein eher persönlicher als Erinnerung an eine grandiose Geburtstagsparty. Als wir bei der Sichtung unserer Unterlagen schon vor Wochen feststellten, daß unser Hubert an ebendiesem 9. Dezember einen ganz besonderen Geburtstag haben würde, waren wir voller Vorfreude darauf, daß der Zufall es so wollte, seinen Ehrentag mit dem Ausflug zum Cape Reinga zusammen fallen zu lassen. Ihm haben wir es natürlich so verkauft, daß Kuga alles von langer Hand in dieser Richtung organisiert hat. Aber Pssssst! Nicht weitersagen!

Wir hatten einen Busausflug zur Nordspitze gebucht und ließen uns bequem chauffieren.

Besonders cool war, daß es sich nicht um einen gewöhnlichen Bus handelte, sondern um einen umgebauten 4x4 Lastwagen.

Mit diesem monströsen Allradfahrzeug ging es auf dem Hinweg auf meist befestigten Straßen zum Rarawa Beach. Strahlend weißer feinster Sand und grünlich schimmernde Brandung luden zu einem Spaziergang ein. Auch die Muschelsucher unter uns kamen auf ihre Kosten.

 

Wie immer faszinierte uns die Natur Neuseelands, nicht nur die Bucht, sondern auch die verschlungenen Bäume und die kleinen farbenfrohen Blumen. Echte Hingucker! 

Nach dieser Ouvertüre nahm die Party richtig Schwung auf. Location des Sektempfangs war die zauberhafte Tapotupotu Bay. In dieser Bucht wurde das Picnic-Lunch verteilt und Hubert ließ die Sektkorken knallen.

Zu einer richtigen Feier gehört allerdings auch eine Ansprache und so trugen Kathrin und Hanspeter in Vertretung der ganzen Gruppe gereimte Glückwünsche vor.

Hubert zeigte sich nicht nur als Meister im Flaschen öffnen - und für so eine große Gruppe mußten einige entkorkt werden....-  nein er erinnerte sich natürlich auch an seine jüngste Vergangenheit als Chief der Maori und so zeigte er seiner Frau Irmgard seine Verbundenheit durch rituelles Nasenreiben, was von uns allgemein mit Applaus bedacht wurde.

Selbstverständlich wurde auch ein Geschenk überreicht und mehr als einmal Prost gesagt. Hier könnte die Geschichte nun enden, denn wir haben schon viel geschrieben und großzügig bebildert. ABER! Zu diesem Zeitpunkt war der Tag noch nicht einmal zur Hälfte verbraucht und so ging die Party munter weiter.

Am berühmten Cape Reinga machten wir den nächsten Zwischenstopp und schauten zur Westküste hinüber.

Auf einer kleinen Wanderung erreichten wir den markanten weißen Leuchtturm, der an diesem exponierten Ort seit 1941 Dienst tut.

165 Meter über dem Meeresspiegel markiert er die Stelle, wo die Tasmanische See und der Pazifik aufeinander treffen. Von hier aus sind es 6211 km bis zum Südpol, 3827 km bis zum Äquator und ganze 10479 km bis Los Angeles, der letzten Station unserer Weltumrundung.

Wenn wir früher für die Kinder Geburtstagspartys veranstaltet haben, dann dachte man sich natürlich auch immer eine Outdoor-Aktivität mit viel Bewegung aus. Schließlich sollten die lieben Kleinen am Abend richtig müde, erschöpft und zufrieden ins Bett fallen. 

Warum also nicht auch heute? Unser Bus hielt als nächstes am Te Paki Stream, wo die hohen Dünen geradezu danach schreien, bestiegen zu werden. Und da bloßes Hochklettern etwas für Senioren ist, wurden vom Busfahrer sogenannte Toboggans verteilt, mit denen man vorzüglich wieder herunter rutschen konnte.

Unsere jung gebliebenen Kuga-Reiseteilnehmer klemmten sich so ein Sand-Surfbrett unter den Bauch und ab ging die rasende Fahrt nach unten. Rudi stand die Entschlossenheit eines professionellen Rennrodlers ins Gesicht geschrieben, Erwins Sandwolke hatte Seltenheitswert, Bernd versuchte es mit der sogenannten Albatros-Haltung und Siggi stürzte sich derart angriffslustig die Düne hinunter, daß kein Mensch glauben würde, daß dieser Mann dem heutigen Geburtstagskind bereits ein paar Lebensjahre voraus hat. SAGENHAFT!

Auch der Reiseleiter blieb nicht verschont. Der Sand konnte am Abend in allen Falten der Kleidung gefunden werden. Erhard zeigte die neuartige Situp-Technik, Karl war wahrscheinlich der windschnittigste von allen und Kurt gewann den Preis für das jugendlichste Outfit. Sieht er nicht aus wie ein zwölfjähriger Skateboard-Fahrer? Womit wieder einmal der Beweis erbracht wurde, daß Reisen jung hält!

In der Frauenwertung erhielt Regina den Preis für die schönste Sandwolke, da sie es in der Dual-Technik an Händen und Füßen stauben ließ.

Als sich alle Geburtstagsgäste ausgetobt hatten, fuhr unser Allradbus über 80 Kilometer direkt am Ninety Mile Beach entlang zum Campingplatz zurück. Zwei Wochen vor Weihnachten barfuß am Strand laufen, die Wellen spüren und mit Sand zwischen den Zehen nach Hause kommen - das hat doch was! Die Teilnehmer unserer Traumreise hatten wieder einmal einen unvergeßlichen Tag und für Hubert wird es im nächsten Jahr schwer werden, diese Geburtstagsparty zu toppen. Schön war's!


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