Samstag, 10. Oktober 2015
Wir sind gerade in Ankara

Bangemachen gilt nicht auch wenn das Böse noch so nah scheint

Am frühen Morgen erwachten wir vom typischen Geräusch der Gasbrenner, die die Ballone in der Luft halten. Und tatsächlich! Beim Blick aus dem Fenster sahen wir sie wieder aufsteigen. Bunt und prall und wunderschön schwebten sie über unsere Wohnmobile. Wie ein freundlicher Abschiedsgruß.

Leicht fiel es nicht, wieder weiter zu fahren aber es gibt ja schließlich noch so viel zu sehen auf dieser Rundreise. So ging es auf sehr gut ausgebauten doppelspurigen Straßen durchs anatolische Hochland immer Richtung Ankara.

Am Südrand von Ankara erwartete uns ein ganz neu angelegter großzügiger Campingplatz an einem Hotel.

Sogar mit Pool und allem drum und dran. Allerdings wunderten wir uns, warum diese traumhafte Badelandschaft so gar nicht genutzt wurde. Jochen, der immer ein Badethermometer zur Hand hat, hatte die Erklärung ganz schnell parat: Wassertemperatur frische 16 Grad! Hier, fernab des Mittelmeers, sind die Nächte schon ziemlich kühl, in Kappadokien hatten wir heute sogar nur 7 Grad.

Aber die nicht gerade üppige Wassertemperatur ist zurzeit unser kleinstes Problem oder besser gesagt gar kein Problem gemessen daran, was in der Türkei momentan passiert. Vielmehr erreichte uns die Nachricht von einem Bombenanschlag im Zentrum von Ankara knappe zwei Stunden nachdem dort 80 Menschen ihr Leben auf brutale Weise verloren haben und mindestens 180 unschuldige Demonstranten schwer verletzt wurden.

Wir sind schockiert, denn wenn man so nah dran ist an einem derart verabscheuungswürdigen Akt des Terrors, dann ist man sprachlos, traurig und natürlich auch besorgt, denn für Morgen steht eine Stadtführung in Ankara auf dem Programm. Wir werden uns heute Abend mit einem langjährigen Kuga-Fremdenführer zusammen setzen und beraten, wo wir gefahrlos hinfahren können. Wir wollen keine unnötige Panikmache aber auch keine verantwortungslose Sorglosigkeit. Mal sehen, wie wir entscheiden werden. Auf jeden Fall geht es uns allen gut und bisher sind auch alle Tour-Teilnehmer gefaßt und entspannt.


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