Mittwoch, 11. Juli  2018
Wir sind gerade in Ulan Bator

 

 

Ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd - aber ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch.

(Mongolisches Sprichwort)

 

Pferde und Reiter gab es heute viele zu sehen, doch noch sehr viel mehr Menschen. Früh morgens ziehen zwei Abenteuer-Osten-Gruppen zu Fuß ins nationale Stadion. Rundherum Mongolen in Feierlaune und bunten Trachten. Alles geht geordnet zu, viel geordneter als man sich das für Asien vorstellen würde. Die Sitzplätze sind nummeriert und jeder schiebt sich in die Lücke, die laut Eintrittskarte für ihn vorgesehen ist. Glücklich, wer einen Lappen zum Abwischen der tropfnassen Sitze dabei hat. Dima hatte am Vorabend darauf hingewiesen, daß leider auch für heute Regen angesagt ist und er sich nicht vorstellen kann, daß jemand angestellt wird, die Sitzschalen abzutrocknen. Das sind doch Hinweise, die man von Reiseleitern schätzt, oder?

 

 

Überall sitzen Zuschauer unter Schirmen und Regenhüten und versuchen ihre farbenfrohen Trachten vor der

Nässe zu schützen. Aber wer ist das? Kennen wir den nicht? Unser Paul bekommt kurzerhand von

wildfremden Leuten ein Kind auf den Schoß gesetzt, damit die Eltern die Sitzplätze zunächst einmal trocknen können. So schnell kann‘s gehen!

 

 

Besonders beliebt ist der Schirmmann. Eine Firma verteilt Werbegeschenke in Form von Regenschirmen. Einen besseren Werbegag hätten sie sich gar nicht ausdenken können!

 

 

Dann springen plötzlich alle Zuschauer von ihren mühsam abgetrockneten Sitzen wieder auf und legen ihre rechte Hand aufs Herz. Ein bekannter Sänger schmettert die Nationalhymne. Jürgen hatte den Star am Vorabend zufällig auf dem Suchbaatar-Platz im Zentrum von Ulan Bator getroffen. Der Promi war nicht böse, daß er von einem Europäer nicht sofort erkannt wurde und spendierte sogar ein Glas Sekt. Kein Wunder, daß Jürgen der Hymne besonders aufmerksam lauschte.

 

 

Dann gehen die Spiele endlich richtig los. Wir erleben eine Eröffnugsshow vom Feinsten.

Mit vielen Pferden, Reitern, Akteuren......

 

 

Hinter der gesamten Choreografie stecken geschichtliche Zusammenhänge. Von allen Seiten kommen

immer mehr bunt kostümierte Darsteller aufs Feld.

 

 

 

 

Obwohl der Regen zunimmt, marschieren Uniformträger auf zu einer extra

für diese Eröffnung komponierten Musik.

 

 

Ein gewaltiges Spektakel breitet sich vor unseren Augen aus. Alle Tour-Teilnehmer lassen sich gefangen

nehmen und staunen als ein riesiges Holzpferd mit Fahne schwingendem Reiter durchs Stadion rollt.

Man fühlt sich an Troja erinnert.

 

 

Dschingis Khan spielt die Hauptrolle. Nicht, daß er als Geist anwesend wäre, nein! Aber alles erinnert an ihn - auch die furchterregenden Kämpfer, die vom Pferd aus oder am Boden sich in der Disziplin des Bogenschießens üben.

 

Der mongolische Nationalsport Nummer 1 ist und bleibt aber das Ringen. Nach schwer durchschaubarem Reglement werden nach der Eröffnungsfeier im Stadion die Wettkämpfe ausgetragen. Es gibt keine Gewichtsklassen und auch sonst ist so ziemlich alles erlaubt.

 

Ringen in der Mongolei ist wie Fußball in Deutschland. Apropos Fußball! Auf dem Weg zum Naadam-Fest kommen wir an einem gigantischen Werbeplakat mit Spielern von Borussia Dortmund vorbei. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen......wir wundern uns langsam über gar nichts mehr.

 


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