Mittwoch, 12. September  2018
Wir sind gerade in Samarkand

 

 

The brain runs on fun......but my car needs Diesel

 

Ja, unser Kopf, unser Gehirn, unser Geist braucht Spaß und Freude am Leben und an der Aufgabe aber unser Wohnmobil möchte ab und zu doch einen Schuß Kraftstoff und der ist schwer zu haben in Usbekistan.

 

Viele Fahrzeuge in diesem Land fahren mit Methan. Große Gastankstellen sieht man überall. Der Rest tankt Benzin. Was sollen wir tun? 1600 Kilometer werden wir in Usbekistan gefahren sein, wenn wir in einer Woche die Grenze nach Turkmenistan überqueren. Das schafft in unserer Gruppe nur Uwe ohne nachtanken. Der ist mit allen Wassern gewaschen und hat mehrere Kanister in Gepäck.

 

Für den Rest der Mannschaft hat unser Begleiter Ararat Diesel aufgetrieben. Frisch gezapft und beste türkische Qualität. Schon um sieben Uhr geht die Tankaktion los. Wir bekommen Koordinaten, die uns über mysteriöse Staubwege zu einem geheimnisvollen Hinterhof bringen. Alex wartet am Abzweig, um sicher zu gehen, daß alle dort ankommen. Auf Hupzeichen öffnen sich nach einer gewissen Wartezeit Tore, hinter denen man keine Tankstelle vermutet.

 

 

Wir gelangen in einen Hof, auf dem bestimmt zwanzig LKWs in Reih und Glied stehen. 2000 Liter-Tanks hängen unter jedem dieser Brummis. Neben einem sitzt ganz gelassen eine Zigarette rauchend ein junger Mann und zapft mit einer kleinen Handpumpe Diesel in Kanister, die sofort von anderen Männern abgeholt und zu unseren Fahrzeugen gebracht werden. Jeder hatte im Voraus die Litermenge in Zehnerschritten angeben müssen, die er benötigt. Alles läuft geordnet ab. Die Jungs haben den genauen Überblick. Die Trichter, mit denen betankt wird, sind abenteuerlich, bis Tomi mit seinem professionellen Wasserabscheider kommt.

 

Bezahlt wird in harten Devisen, in Euro oder USDollar. Die ganze Aktion dauert nicht lange, dann sind wir

„back on the road“. Die übrigen Verkehrsteilnehmer haben unser Problem nicht. Sie nutzen energieeffiziente Eselkarren oder Gas, wie man am Heckfenster ablesen kann. Wobei der randvoll mit Honigmelonen beladene

PKW den Eindruck vermittelt, als ob er in diesen Früchten eine neue Energiequelle gefunden hat und

diese in den Tank schnippelt......

 

 

Auch die Polizeiautos in Usbekistan sind komplett dieselunabhängig.

 

 

Unsere Sprit reicht jedenfalls gut bis in die Oasenstadt Samarkand, wo wieder einmal ein Hotelparkplatz für uns zum sicheren Übernachtungsort mit kompletter Infrastruktur wird. Obwohl wir morgen bei einer ausführlichen Stadtbesichtigung die Highlights gezeigt bekommen, lassen wir uns eins am Abend nicht entgehen: Den beeindruckend illuminierten Registon Platz mit den weltberühmten drei Medresen. Monumentale orientalische Baukunst!

 


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