Dienstag, 15. November  2016
Wir sind gerade in Queenstown

Tag 15 / Fahrtag 06: Te Anau - Queenstown 178 Kilometer

 

Da, wo der Bär steppt

 

Wieder liegt eine landschaftlich unfaßbar schöne Strecke hinter uns. Neuseeland tut der Seele gut. Rings um uns herum sattes Grün und ganz viel Wasser. In sanftem Auf und Ab rollten wir tiefenentspannt entlang des Lake Wakatipu bis nach Queenstown.

 

 

 

 

Eine Menge Regenwolken begleiteten uns, doch am Nachmittag riß der Himmel wieder auf. Die meisten Reiseteilnehmer waren sofort nach ihrer Ankunft im Camp unternehmungslustig. Nach so einer überschaubar kurzen Fahretappe wurde das quirlige Städtchen unsicher gemacht. Auch die Reiseleiter gingen schnurstracks zum Shoppen, denn so weiche und superwarme Pullover wie hier findet man so schnell nicht wieder. Bereits im letzten Jahr hatten wir uns den Mix aus Merinowolle mit Possumhaar zugelegt und diese Ausstattung gegen widriges Wetter sollte nun ergänzt werden. Aber wir waren nicht die einzigen, die mit Tüten zurück zum Campingplatz kamen.

 

Ein weiteres gern besuchtes Ziel war der nahe gelegene Kiwi-Park. Man hatte sich schließlich vorgenommen, Neuseeland nicht zu verlassen, ohne das sagenumwobene Kiwi zu Gesicht bekommen zu haben. Leider ist dieser flugunfähige nachtaktive Vogel in freier Wildbahn kaum noch anzutreffen, da er von allerlei kleinen Säugetieren, die die Siedler einst eingeschleppt haben, fast komplett ausgerottet worden ist. Besonders das Possum, von denen es einige Millionen in Neuseeland gibt, ist der größte Feind des Wappenvogels von Neuseeland. 

In dem Tierpark wird eine Handvoll Kiwis in Nachthäusern gehalten und gezüchtet, um ihren Bestand zu bewahren. Auch hier herrscht natürlich Fotografierverbot, um die ohnehin gefährdeten Tiere nicht weiter zu stressen. Man kann es ohne Blitz versuchen, aber was soll schon dabei herauskommen, wenn es ringsherum stockdunkel ist. Auch ein Possum lebt in diesem Tierpark. Da es millionenfach vorkommt und sogar vom WWF als Plage eingestuft wird, wird es mit Genehmigung der Regierung und aller Umweltverbände in freier Wildbahn gejagt. Die flauschigweichen Pullover, die aus seinem Fell hergestellt werden, tragen mit ihrem Erlös dazu bei, daß die Kiwi-Rettungsprogramme weiter finanziert werden können. Also haben wir mit dem Kauf der Possum-Wollpullover sogar ein gutes Werk zum Erhalt der Kiwis geleistet.

 

 

Morgen wird die Kuga-Gruppe weiterhin Queenstown unsicher machen. Wir starten mit einem Blick von oben auf das ehemalige Goldgräber-Städtchen mit zum Teil steilen Straßen und alten Bäumen. Es zählt gerade einmal 11.000 Einwohner. Wie viele Besucher sich  jedes Jahr hierher verirren, ist nicht bekannt. Doch man hat den Eindruck, daß die ganze Stadt vom Tourismus lebt. Hier werden Speedboot-Fahrten angeboten und Bungee-Jumping und allerlei verrückte Sachen, von denen man zum Teil vorher noch nie gehört hatte.

Wir werden jedoch ganz gesittet zum Hausberg gondeln, zum Bob's Peak, wo uns ein Mittagessen mit Aussicht erwartet - wenn sich denn die Wolken Bitteschön verziehen würden.


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