Dienstag, 16. Februar 2016
Wir sind gerade in Durban 

Stadtbesichtigung Durban

An einem bewölkten Tag machten wir uns heute auf den Weg in die drittgrößte Stadt Südafrikas. Direkt am Indischen Ozean gelegen spielt der Hafen eine bedeutende Rolle, von dem aus Güter per Zug oder Lastwagen auch in die Nachbarländer Mosambik, Botswana und Sambia gebracht werden.

Wir ließen uns bequem im Bus chauffieren und hatten gleich zwei deutschsprachige Stadtführer dabei. Sie brachten unsere Gruppe als erstes zum Moses-Mabhida-Stadion, das zur Fußballweltmeisterschaft 2010 von einem Hamburger Architekturbüro entworfen wurde. Die Einheimischen nennen es "Fleischfressende Blume" und tatsächlich erinnern der gezackte Rand und die gesamte Form an eine solche Pflanze.

Mit dem Skycar fuhren wir hinauf zu einer Aussichtsplattform auf dem begehbaren Mittelbogen, von wo aus man die Silhouette der Stadt gut sehen konnte.

Den nächsten Stopp legten wir am Botanischen Garten ein, der auf eine britische Versuchs- und Forschungseinrichtung zurück geht und heute die älteste Botanische Einrichtung auf dem afrikanischen Kontinent ist. Uralte Bäume und tropische Blüten luden zu einem Spaziergang ein.

Besonders exotisch waren die weißen Blüten des Puderquastenbaums, die auch auf unserem Campingplatz überall den Boden bedecken und von den eifrigen Gärtnern weggefegt werden.

Das imposante Rathaus von Durban wurde 1910 nach einem Vorbild aus Belfast errichtet. Ringsherum zieren Säulen und Statuen das Gebäude.

Nach so vielen Sehenswürdigkeiten freuten wir uns alle über eine ausgiebige Mittagspause bei indischem Buffet. In Durban wohnt die größte indische Gemeinde außerhalb Asiens und so wollten wir uns diese kulinarische Chance nicht entgehen lassen. Unsere Gruppe war natürlich angemeldet und so wurden wir höflichst empfangen. Allen hat's vorzüglich geschmeckt!

Leider haben nicht alle Einwohner Durbans die Möglichkeit, so angenehm zu speisen, wie die Kuga-Reisegruppe. Mit unseren Stadtführern besuchten wir ein Township, einen Stadtteil, in dem die weniger privilegierten Menschen wohnen. Etwa ein Viertel der Haushalte dieser Millionenstadt haben keinen Zugang zu Elektrizität, 1/3 hat keine eigene Toilette und nur 85 % werden von der Müllabfuhr versorgt.

Wir hatten zufällig ein paar Süßigkeiten in der Tasche und wurden dafür von den Kindern umlagert, die in ihrer adretten Schuluniform gerade vom Unterricht kamen.

Unvorstellbar unter welchen Bedingungen die Menschen hier zum Teil leben müssen. Wir fragten uns, was aus dem kleinen Jungen mit den großen Augen einmal werden wird. Seine Mutter schien gerade das Essen auf dem Feuer zu kochen.

Einer unserer Stadtführer war ein junger deutscher Mann, der in diesem Slum gerade ein freiwilliges soziales Jahr absolviert und versucht, dadurch etwas Hilfe zu bringen. Er begleitete uns dann auch ins Zentrum von Durban, wo in den Straßen ein reges Treiben herrschte.

Zuletzt machten wir einen Abstecher zum Victoria Street Market, wo der große Anteil von Menschen indischer Abstammung in Durban besonders offensichtlich wurde. Überall roch es nach exotischen Gewürzen und die vielen bunten Stände luden zum Staunen und Shoppen ein.

Morgen verlassen wir die Küstenregion und fahren ins Landesinnere. Während wir diese Zeilen schreiben tröpfelt der Regen aufs Wohnmobildach. Nach all der Trockenheit, die wir bisher erlebt haben, ist diese tropische Feuchtigkeit ein gewaltiger Kontrast.


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