Samstag, 17. Juni  2017
Wir sind gerade in Kenai

Tag 36 / Fahretappe 24: Anchorage - Kenai 275 Kilometer

 

Ein Tag wie eine Wundertüte - ein bißchen von allem!

 

Auf dem Weg zur Kenai Halbinsel fuhren wir wie geplant am Ufer des Cook Inlets entlang - eigentlich eine wunderschöne Strecke hinaus aus der großen Stadt Anchorage. Leider kamen die vom Wetterdienst versprochenen Sonnenstunden heute mit großer Verspätung, so daß die Fotos genauso grau aussehen wie die Realität.

 

 

Schon nach wenigen Kilometern wurde uns vom Kuga-Roadbook ein Zwischenstopp empfohlen und zwar am Beluga Point. Von diesem Parkplatz aus soll man die weißen Beluga-Wale beobachten können, von denen etwa 400 in diesem Fjord zuhause sind.

 

 

Leider hatten wir auch dabei kein Glück, denn es herrschte gerade Ebbe. Der Tidenhub im Cook Inlet ist gewaltig und man kann sich vorstellen, daß diese Meeressäuger nur bei Hochwasser in der Nähe des Ufers herumtollen. Wie sich im Ziel herausstellte, bekamen unsere Langschläfer Hannes & Marianne, die immer Stunden nach uns starten, vier Belugas zu Gesicht. Bis die beiden diese Küstenstraße entlang rollten, war offensichtlich schon wieder genug Wasser aufgelaufen.

 

 

Die dunklen Wolken hielten sich auch bis zum nächsten empfohlenen Abstecher. Trotzdem bestiegen wir die Ptarmigan und ließen uns über den Portage See schippern.

 

 

Die Landschaft war sehr schön auch wenn sich die in der Luft stehende Feuchtigkeit langsam in Nieselregen verwandelte. Ähnlich wie in Norwegen speisen Wasserfälle von ganz hoch oben den See.

 

 

Unser eigentliches Ziel war aber der Portage Gletscher, dem sich das Schiff langsam aber sicher näherte. Bald waren wir von kleinen Eisbergen und Eisschollen umzingelt. Man konnte sich in etwa vorstellen, wie kalt das Wasser sein muß.

 

 

Und dann waren wir dem Gletscher plötzlich ganz nah. Ein unbeschreibliches Erlebnis.

 

 

Wir hatten uns gut präpariert und mehrere Schichten Kleidung übereinander gezogen. Schließlich wollten wir das Treffen mit dem Gletscher hautnah an Deck erleben und nicht nur hinter den großen Panoramascheiben.

 

 

Ja, so ein Gletscher strahlt schon eine unglaubliche Faszination aus.

 

 

Was hätten das für Fotos werden können bei Sonnenschein und blauem Himmel! So aber lenkte nichts von der schimmernd blauen Farbe des Gletscher-Eises ab.

 

 

Nach diesem Erlebnis drehten wir die Heizung im Wohnmobil auf volle Kraft und fuhren weiter gen Süden auf die Kenai Halbinsel.

Hier findet man besonders gute Angelgebiete, was sich überall an den Ufern und auf - sowie in - den Flüssen zeigte.

 

 Inzwischen war auch die längst versprochene Sonne durchgebrochen, so daß man sich vorstellen konnte, daß die vielen Sportbootfahrer und Fischer ihren Freizeitspaß genießen.

 

 

Einmal überquerten wir auf einer Brücke den Kenai-Fluß und staunten nicht schlecht, wie breit er ist.

 

 

In Kenai City, dem größten Ort der Halbinsel, übernachten wir auf einem Campingplatz am Kliff. Schon bei der Einfahrt wurden wir wieder daran erinnert, daß uns die Sichtung der Belugawale am heutigen Tag noch fehlte. "Beluga Lookout", was für ein einladender Name. Natürlich hielten wir sofort Ausschau aber kein weißer Wal in Sicht. Dann müssen wir es morgen früh nochmals versuchen, wenn die Flut aufläuft!

 

 

Auch ohne Wale bekamen wir am Zielort noch einiges zu sehen. Die ersten Weißen in dieser Gegend waren die russischen Pelzhändler, die mit den Einheimischen Geschäfte machten. Das kleine russisch-orthodoxe Kirchlein steht seit 1841 mit seinen drei Zwiebeltürmchen in Kenai.

 

 

Nicht häufig ergeben sich vom Campingplatz aus so schöne Spaziermöglichkeiten wie hier. Das saftig grüne Marschland zwischen Kliff und Strand und der weite Sandstrand, von dem aus man den hoch oben gelegenen Campingplatz sehen konnte, lockten die meisten aus der Gruppe noch einmal an die frische Luft. Für eine Lagerfeuer-Runde war es hier in der Pazifikbucht zu windig, auch wenn uns die Sonne bis spät abends wieder

hold war.

 

 


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