Mittwoch, 18.05.2011

 

Oh, wie schön ist Panama !

Freiburg hat uns in seinen Bann gezogen. Eigentlich wollten wir heute wieder einmal zu einer Wanderung aufbrechen aber dann fanden wir uns plötzlich in der Innenstadt wieder und ließen uns treiben durch die Gassen und entlang der historischen Gebäude. Wir waren einfach verzaubert von der Vielzahl an Lokalitäten, wo Menschen ungezwungen und ohne erkennbare Hast oder Eile saßen und ein Getränk schlürften, sich unterhielten, das Gericht von der Mittagskarte verspeisten und es sich einfach gut gehen ließen. Es fanden sich Sitzgelegenheiten unterhalb des berühmten Schwabentors, auf Sand in Innenhöfen und sogar Statuen wurden kurzerhand mit Kissen belegt. So läuft das Leben eben in ganz anderen Bahnen, wenn schon morgens um 8 Uhr das Thermometer in der Sonne (!) 30,6 Grad C anzeigt.

Dieser „Don't worry be happy Mentalität" konnten wir uns einfach nicht entziehen (Ja, Frank, wir wissen, daß Du schimpfen wirst aber so heißt der Titel des berühmten Sommerhits ja nun einmal....) In der Eisdiele gibt es 10% Studentenrabat und dementsprechend groß war der Andrang. Ob die Professoren auch alle irgendwo an kleinen Tischen draußen sitzen und Caipi trinken oder ob sie wohl ganz allein im Hörsaal stehen, fragten wir uns. Viele Studenten können heute jedenfalls nicht ihren Lebensmittelpunkt in der Uni gehabt haben. Daher mischten auch wir uns unters Volk und schlenderten durchs Städtle.

Da die Sonne so aufreizend vom Himmel brannte, fast schon als wären wir in Panama, sprang uns die Auslage des winzigen Hutladens ins Auge: Panamahüte! Bei dieser Hitze eigentlich geradezu ein Muß! Nach einigem Abwägen und Anprobieren saß der Richtige auf dem Kopf und gut behütet ging es weiter.

Es gab ja noch so viel zu schauen und zu erinnern und Kathrin fühlte sich wie zurückversetzt in alte Zeiten. Da durfte natürlich auch ein Besuch der ehemaligen Studentenbude nicht fehlen. Und wie es der Zufall wollte - die Wege des Schicksals sind unergründlich! - da kam doch glatt der frühere Vermieter um die Ecke. Kathrin war verblüfft: Hatte sie ihn doch als grundsoliden Familienvater in Erinnerung.

Das war er natürlich immer noch aber so wie wir die ausgeflippte Idee hatten, im Ruhestand in einem Wohnmobil durch die Welt zu ziehen, so hatte er sich nach der Pensionierung eine chromblitzende Harley Davidson zugelegt. Wie schön, wenn man den Mut hat, Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Es war ein wunderbares Wiedersehen.

Da es nach all dieser „Vergangenheitsbewältigung" zu spät war, um noch zu der Burgruine zu wandern wie geplant, radelten wir in der Abendsonne auf einer Panoramastraße an Weinhängen entlang und genossen den Blick von oben auf diese bezaubernde Stadt.

Und als ob all diese phantastischen Eindrücke nicht schon einen ausgefüllten Tag ergeben hätten, setzte das Schicksal noch einmal einen drauf und bescherte uns einen wahrlich netten Abend mit Marion und Kader, die unsere Reise von der Schweiz aus täglich am Laptop verfolgen und sich so ein mobiles Leben durchaus auch vorstellen können. Mit Kerzen, Lampions und einigen Kaltgetränken ließen wir den Tag ausklingen. Gut daß auch in Panama die Sonne irgendwann untergeht.


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