Es gibt Tage, die sind „so lala", d.h. sie plätschern dahin und am Abend weiß man gar nicht, was man eigentlich gemacht hat. Trotzdem schläft man mit einem zufriedenen Lebensgefühl ein.

Dann gibt es Tage, die würde man gern in einer Endlosschleife wiederholen und sie kommen noch oft in Gedanken und Erzählungen als besonders intensiv erlebt vor.

Schließlich gibt es die dritte Kategorie, die Tage an denen man das Gefühl hat, hier wurde Lebenszeit verschwendet. Und genau so ein Tag war der heutige 18.Oktober. Im Volksmund wird er der „Lukastag" genannt und die passende Bauernregel prophezeit:

„Ist Sankt Lukas mild und warm, kommt ein Winter, daß Gott erbarm!"

Und da es heute wahrlich mild und warm ist (jetzt, um 20 Uhr noch 17 Grad im Dunkeln) wurde uns Angst und Bange, denn das kurzfristige Wiederanspringen unserer Heizung war nur ein letztes Aufbäumen, bevor sie ganz und gar ihren Geist aufgab.
Peter und auch Niko hatten beide den Reisemobilhändler „Euch" in Hochdorf-Assenheim (etwa 29 Km von Sankt Martin entfernt) empfohlen. Dort schilderten wir telefonisch unsere Probleme und sollten gegen Mittag vorbeikommen.

Unseren begehrten Platz im Weingut Schreieck markierten wir mit Tisch und Blumenkübeln, klebten das Parkticket auf den Tisch, um zu demonstrieren, daß dieser Platz tatsächlich schon „verkauft" ist und fuhren heute Vormittag nur ungern davon.
Nach zwei Stunden Wartezeit nahm sich ein Techniker unserer Probleme an.

Zur Erinnerung:

1. funktionierte unser Wechselrichter nicht und auch die Steckdosen waren für 220 Volt lahmgelegt, bevor Manfred vom Bürsti-Team Hand angelegt hatte, um einen neuen Stromkreislauf ins Leben zu rufen.

2. Und diese Tatsache schmerzte viel mehr, arbeitet zwar der Brenner unserer Heizung, die Heizrohre bleiben aber trotzdem kalt, so daß man kein Heizungsfachmann sein muß, um eine defekte Umwälzpumpe zu diagnostizieren.

Der Techniker machte uns wenig Hoffnung: Eine neue Pumpe hätten sie sowieso nicht da. Ja, warum hatte man uns das denn nicht bereits am Telefon gesagt? Da wären wir ja lieber gleich zu einer anderen Fachwerkstatt gefahren. Immerhin handelt es sich bei der Firma „Euch" um einen Alde-Service-Partner. Und gleichzeitig um eine Concorde-Fachwerkstatt, wobei die Fahrzeuge dieses Phoenix-Mitbewerbers ja fast baugleich sind.
Unser Hinweis, daß bestimmt nur eine Sicherung am Wechselrichter herausgesprungen sein könnte, wir aber nicht wüßten, wo diese sitzt, wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Wir wollen diesen Tag (der 3. Kategorie) nicht durch zu genaue Schilderungen unnötig im Gedächtnis behalten. Tatsache ist, daß es tatsächlich nur die Sicherung des Konverters war, die Firma aber für 62 € eine Fehlersuche vornahm, um schließlich die Sicherung wieder umzulegen.

Tatsache ist außerdem, daß das Heizungsproblem nicht gelöst wurde (da ja keine Ersatzpumpe im Lager war!), die Firma aber für 126 € eine Fehlersuche vornahm, in dem Glauben, es könne sich auch um Luft im Heizsystem handeln. Obwohl wir versicherten, daß wir keinerlei „Gluckergeräusche" hören und die Heizung bisher immer einwandfrei lief, warf sich der Techniker in die Brust und behauptete, in den zehn Jahren seiner Tätigkeit hätte er schon so manches erlebt. Man wüßte ja nie.

Außerdem hätten sie extra ein teures Gerät angeschafft, mit dem genau dieser Sachverhalt zweifelsfrei zu prüfen sei.
Als nach zwei Stunden zweifelsfrei feststand, daß es tatsächlich an der Pumpe liegen muß, die ja nun leider nicht auf Lager war, bekamen wir summa summarum eine Rechnung über 195,61 € und konnten mit einer inzwischen wieder umgelegten Sicherungen am Wechselrichter - aber ansonsten unverrichteter Dinge - abfahren.

NA TOLL!!!!

Und dann war auch noch unser Tank leer. So leer, daß wir die nächste Araltankstelle gleich um die Ecke von Firma „Euch" anfahren mußten und wenn man schon mal da ist, dann tankt man auch voll . . . . . . Es paßten 100 Liter in diesen schier bodenlosen Tank. Und wenn die Tage zum Wegschmeißen sind, dann richtig. Heute kostete Diesel 1,48 €! Mann oh Mann!

Aber wie gesagt: Das Leben ist eine Mischkalkulation. Wir hatten in letzter Zeit auch kostengünstige Tage. Da wurden wir zweimal hintereinander von Renate bekocht oder bekamen von Britta selbstgemachtes Bärlauch-Pesto geschenkt, das wir mit Spaghetti aus unserem Vorratsschrank zu einem köstlichen Dinner verarbeiteten.

Alles in allem schlagen wir uns schon so durch - Ihr müßt noch nicht für uns sammeln.....!

Fragt sich bloß, wo bekommen wir jetzt eine neue Umwälzpumpe für unsere Heizung her?