Sonntag, 19. Juli 2015
 

Wir sind

gerade in

 

Barstow

Route 66

California

 

82. Tag / 48. Fahretappe: Kingman (Arizona) - Barstow (Kalifornien) 365 Kilometer 

No kicks on route 66!

Der zweite Teil der historischen Route 66 konnte von uns heute nur teilweise befahren werden.

Wieder kamen wir vorbei an Fastfood-Diners und verrosteten Tankstellen.

Dann ging es in die Berge über den 3550 Fuß hohen Sitgreaves Pass.

Als Leitplanken am Abgrund dienten ein paar gespannte Seile.

Keine Menschenseele kam uns entgegen, niemand überholte - kein Wunder daß die Tankstellen einrosten! Außer unserer Reisegruppe schien an diesem frühen Sonntag Morgen noch niemand einen Ausflug in die Berge geplant zu haben.

Doch dann plötzlich bekamen wir Gesellschaft.

Ein Schild warnte vor den wilden Burros, den Packeseln, die zur Goldgräberzeit ihren Dienst getan hatten und die man nach dem Verfall der Ortschaften, die zu Geisterstädten wurden, in die Berge entlassen hatte.

Noch heute treiben sich ihre Nachfahren hier herum.

Und wirklich: Wir sahen einige am Straßenrand, andere kamen neugierig näher und blockierten die Weiterfahrt, andere liefen in dem abgelegenen Bergdorf Oatman durch die Gassen. 

Oatman war einst eine Goldgräberstadt und versucht heute mit Hilfe von den wenigen Touristen, die sich hierher verirren, zu überleben. Obwohl Hans-Hermann den Spruch prägte: "Hier möchte man auch nicht tot über'n Zaun hängen."

Nach den Bergen verlief die Route 66 ein Stück durch die Wüste und da passierte es leider, daß sie wegen Überflutung geschlossen war. Auch viele Kilometer weiter auf der andern Seite der Autobahn war kein Durchkommen.

Ja, Ihr habt richtig gehört! In dieser absolut trockenen Gegend herrscht Überflutungsgefahr. Sobald es jemals regnet, kann das Land die Wassermassen, die dann immer gleich niedergehen, nicht aufnehmen und von Drainage hat man offensichtlich in den USA noch nicht allzu viel gehört. Stattdessen werden Warnschilder aufgeklappt, Straßen geschlossen und Flutwarnungen aufs Handy geschickt. Als wir das erste Mal eine bekamen, versetzte uns der Alarm in Angst und Schrecken, weil wir nicht wußten, wie wir es deuten sollten. 

Gestern Abend zum Beispiel mußten wir nach einem gemeinsamen Steakessen auf dem Heimweg durch knöcheltiefes Wasser waten.

Nun sind wir also wieder in Kalifornien angekommen, das seit Jahren mit einer unglaublichen Dürre kämpft. Aber wenn es mal regnet, dann sollte man einen Standort haben, der hoch genug liegt!

Morgen werden wir den Ruhetag zum Koffer packen nutzen. Das Ende naht unaufhaltsam!


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