Donnerstag, 19. November 2015
Wir sind gerade in Haast

Tag 17 / Fahrtag 7: Queenstown - Haast  271 Kilometer

An der Westküste angekommen

Wir haben nun endgültig die Küsten getauscht und sind wieder ein gutes Stück gen Norden gefahren. Es gibt praktisch nur eine einzige Straße, die vom Landesinneren hinaus an die Westküste führt, dazwischen sind Berge und Seen und grandiose neuseeländische Landschaft.

Unser erster kleiner Zwischenstopp hieß Arrowtown, eine alte Goldgräberstadt, die zu einem bekannten Touristenort umgestaltet wurde. 1862 war hier das erste Gold gefunden worden, heute wird mit goldenen Kreditkarten bezahlt. Die historischen Gebäude sind erhalten aber im Inneren findet man nun Shops mit hochwertigen neuseeländischen Produkten und Souvenirläden. 

Nach diesem beschaulichen Start in den Tag folgten wir der Straße entlang des Shotover Rivers und gelangten schließlich zur alten Kawarau Bridge. Hier - so sagt man - sei das Bungee Jumping erfunden worden.

Wagemutige Zeitgenossen können sich am Knöchel an ein elastisches Gummiband binden lassen und stürzen sich dann kopfüber hinunter in den Canyon.

Die Kuga-Reiseteilnehmer bestaunten das Geschehen lieber von der Aussichtsterrasse und zitterten mit, wenn wieder jemand auf der Plattform der Brücke zum Absprung bereit war, auch wenn deren Gesichter manchmal Bände sprachen. 

Die Profis der Firma AJ Hackett sind in der Lage, das Seil so exakt einzustellen, daß die Springer vorher entscheiden können, ob sie ins Wasser eintauchen wollen und wenn ja, wie weit.

Nach diesem Nervenkitzel ging die Fahrt weiter Richtung Wanaka, wo eine verrückte Welt für die Reisegruppe eine ganz andere Herausforderung war.

 Das Gehirn ist nicht in der Lage, die schiefen Ebenen und anderen optischen Täuschungen richtig einzuordnen und so erlebt man im Inneren von "Puzzling World" Illusionen, die der Kopf nicht begreifen kann.

Nach so viel Action erfreuten wir uns wieder an der neuseeländischen Seenlandschaft. Zunächst lag Lake Hawea zu unserer Rechten......,

........dann fuhren wir über eine Landzunge und kletterten fast unmerklich, denn wir wollten schließlich über einen Pass auf die andere Seite der Südalpen.......

.......und bald schon lag Lake Wanaka ausgestreckt zu unserer Linken.

Jede Fahretappe führt uns aufs Neue ganz nah an glasklaren Seen, teilweise schneebedeckten Bergen und abwechslungsreicher Vegetation vorbei.

 Wir können uns gar nicht satt sehen an der Farbenpracht der Südinsel. Manchmal begleiten uns riesige Hänge überwuchert mit gelbem Ginster, lila Lupinen und sattem grünen Gras. 

Immer wieder halten wir staunend an und können es kaum fassen, daß die Natur uns so sehr beschenkt mit ihrer Pracht. Hanspeter steuert heute dieses Foto zum Tagesbericht bei. Auch von den Bungee-Jumpern und der verrückten Welt bekamen wir von unseren Reiseteilnehmern Bilder, die diesen Tagebuch-Eintrag noch anschaulicher machen. Wir bedanken uns bei Rudi, Ida und Karl für diese Unterstützung!

Immer weiter näherten wir uns dem Haast Pass. Auf dem Weg dorthin mußten wir einige einspurige Brücken überqueren. Bei einer sogenannten "Single Lane Bridge" wird stets angezeigt, wer Vorfahrt hat, und so regelt sich alles wie von selbst. Bisher waren diese Brücken kurz genug, daß man den Gegenverkehr kommen sah. Morgen werden wir eine viel längere überqueren....das kann spannend werden.

Auf der anderen Seite des Passes änderte sich das Wetter schlagartig. Graue Wolken taten sich auf und leichter Niederschlag verwandelte die Landschaft mit ihrer üppigen Vegetation in einen Regenwald.

Die Pflanzenwelt und das Wetter sind in Neuseeland einer großen Varianz unterworfen. Deshalb bietet jeder Tag wieder unerwartete Höhepunkte. Im Ziel angekommen wollten wir natürlich der Tasmanischen See gleich einen Besuch abstatten. Zu Fuß spazierten wir zum Strand, wo große Mengen Treibholz wie ein Baumfriedhof wirkten. Auf der anderen Seite des Wassers muß irgendwo Australien liegen....ob das ganze Holz daher kommt?

Morgen fahren wir entlang dieser Tasmanischen See zum Franz Josef Gletscher. Stimmt, bei all der Abwechslung....einen Gletscher hatten wir heute nicht!


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