Mittwoch, 20. März 2013

Ruhetag: Mohammedia - sonnig, 25 Grad

In der Hauptstadt Marokkos
 

Wo sollen wir anfangen, wie können wir solch einen Tag zusammenfassen? Er gäbe Material für eine ganze Woche!

Aus der Ausbeute von etwa 200 Fotos haben wir mit Mühe etwa 20 Bilder herausgesucht, die die einzelnen Stationen unserer Stadtführung durch Rabat stellvertretend dokumentieren sollen. War nicht leicht!

In der Nähe der Königspaläste herrscht in ganz Marokko striktes Fotografier-Verbot. Wenn man in Rabat allerdings mit einem registrierten Führer Zugang zum Palastviertel bekommt, darf man zwar nicht ins Innere der Räumlichkeiten aber aus einigem Abstand immerhin das prächtige Tor bestaunen und fotografieren.

 

Die Nekropole Chellah ist eine festungsähnliche Anlage, die auf den Ruinen einer ehemaligen römischen Siedlung und in der Nähe einer heiligen Quelle liegt.

Hier ließen sich viele Muslime beerdigen. Auch die Gräber mehrerer Herrscher sind zwischen den Säulen und alten Mauern zu finden.

Uns begeisterten aber weniger die Erinnerungen an die Verstorbenen als vielmehr die unzähligen Störche in ihren Nestern, die mitten in der Totenstadt eifrig dabei waren, für neues Leben zu sorgen.

 

Die nächste Station unserer geschichtsträchtigen Stadtführung war zwar schon wieder eine Grabanlage aber eine besonders prächtige.

Das Mausoleum von Mohammed V. ist umgeben von Mauern, die an jeder Seite von Wachen auf Araberpferden geschützt werden. Es gilt als eines der schönsten Bauwerke der islamischen Architektur, wenn auch von einem vietnamesischen Architekten entworfen. Der Innenraum ist mit geschnitztem Zedernholz, sowie Gold, Silber und Edelsteinen prunkvoll gestaltet.

 

In dem Sarkophag liegt Mohammed V., der Großvater des regierenden Königs. Er hatte das Land 1956 in die Unabhängigkeit geführt.

 

Eine Teilnehmerin bestand darauf, die Reiseleiter auch einmal im Bild festzuhalten und so seht Ihr uns nun vor der "unvollendeten Moschee". Sie sollte einmal die zweitgrößte der Erde werden. Da der Sultan Abou Youssouf Yakoub el Mansour im Jahre 1199, acht Jahre nach Beginn der Bauarbeiten verstarb, wurden die Bauarbeiten eingestellt, denn die Tradition verbietet es dem neuen König, etwas weiterzubauen, was sein Vorgänger angefangen hat. So verfiel die Bauruine immer mehr und ein großes Erdbeben erledigte den Rest. Übrig ist das ebenfalls unvollendete Minarett mit dem Atlantik im Hintergrund, was uns als Foto-Kulisse diente.

 

Mitten in Rabat befinden sich noch mehr alte Mauern. Die Kasbah des Oudaïa ist eine Festungsanlage um 1150 gebaut mit 8 -10 Meter dicken Mauern. Im Inneren lädt ein wunderschöner andalusischer Garten zum Verweilen ein.

 

Von hier aus schlenderten wir durch die Altstadt, deren weiß gekalkte Wohnhäuser blaue Anstriche und blaue Fensterläden haben - zum Schutz vor Fliegen. Heute war es so warm, daß wir die enge Bauweise der Marokkaner, bei der ein Haus dem anderen Schatten wirft, zu schätzen wußten.

 

Nach so viel Klettern über alte Steine und so viel Geschichtsunterricht waren wir alle dankbar, daß Olaf die Terrasse eines netten Restaurants mit Meeresblick für ein Kuga-Essen reserviert hatte. Am Fuße des Leuchtturms ließen wir uns nieder und genossen die erfrischende Brise des Atlantiks. Als die Kellner dann auch noch riesige Fischplatten auf die Tische stellten, war das Urlaubs-Feeling komplett.

 

Nach dieser ausgiebigen Stärkung bummelten wir durch die Souks und waren wie immer erstaunt, was es so alles im Angebot gibt. Aber die Tour-Teilnehmer müssen sich noch etwas mit dem Kaufen zurückhalten. Uns erwarten weitere Königsstädte und noch mehr Märkte. Und der Platz im Wohnmobil ist schließlich begrenzt......

So ging ein wirklich schöner, sonniger, interessanter, abwechslungsreicher Tag zu Ende. Morgen heißt das erste Etappenziel Casablanca!


 

 

 

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