Montag, 21. Mai  2018
Wir sind gerade in Moskau

 

Prunk, Putin und Pelzmütze

 

 

Teil 2 der Stadtführung fand bei Kaiserwetter statt - oder sollte man in Moskau besser von Zarenwetter sprechen? Um 4:06 Uhr ging bereits die Sonne auf und schien störungsfrei bis kurz vor 21 Uhr. Umso prächtiger wirkten die wunderschön restaurierten Gebäude aus den verschiedensten Epochen. Fast alle Reiseteilnehmer hatten sich Moskau viel grauer und zweckmäßiger vorgestellt. Daß wir eine Weltstadt erlebten, die zum Beispiel Paris in nichts nachsteht, und sogar die zahlreichen Bahnhöfe prachtvoll sind, beeindruckte alle sehr.

 

 

Als erstes hatten wir einen Termin im Kreml. Diese ursprünglich als Verteidigungsanlage gebaute Zitadelle ist das historische Zentrum Moskaus. Es dauerte eine Weile, bis die gesamte Gruppe durch die Sicherheitsanlagen geschleust war. Der einzige moderne Bau, der uns gleich am Eingang auffiel, war der staatliche Kremlpalast, in dem früher die großen Parteitage abgehalten wurden. Heute wird der 6000-Plätze-Saal für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

 

 

Als nächstes wollten wir Wladimir Putin einen Besuch abstatten. Leider war er gerade verhindert aber das große Gebäude, in dem sein Schreibtisch steht, war uns ein Foto wert. Gelb ist im Kreml die Farbe der Regierungsgebäude.

 

 

Auf dem großen Kathedralenplatz wußte man gar nicht, wohin man Augen und Kamera als erstes wenden sollte. Umgeben von goldenen Turmspitzen ließen wir uns von zwei kundigen Stadtführerinnen Wissenswertes zu den einzelnen Kirchen erklären, wie zum Beispiel zur Hauskirche der Zaren mit neun Zwiebeltürmen.

 

 

Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale von 1479 ist das älteste vollständig erhaltene Gebäude der russischen Hauptstadt. Eine ungewöhnliche Atmosphäre herrschte auf dem Platz. Wo sonst stehen mehrere beeindruckende Kirchen so dicht beieinander?

 

 

Die größte jemals gegossene Kanone steht als Unikum ebenfalls im Kreml.

Obwohl sie wegen ihrer schweren Kugeln, die eine Tonne wiegen, nie hätte abgeschossen werden können, schreckte sie so manchen Feind ab.

 

Nach der Besichtigung des Kremls spazierten wir zum Roten Platz, der heute in ganz anderem Licht erstrahlte. Eines der wohl berühmtesten Bauwerke ist das rote historische Museum.

Jeder Tourist muß hier einmal gewesen sein.

 

 

Ebenso bekannt und das Wahrzeichen von Moskau schlechthin sind die bunten Türme der Basilius-Kathedrale. Einfach nur schön, das alles einmal live und in Farbe zu sehen.

Neben diesen verspielten historischen Türmen gibt es natürlich auch das moderne Moskau mit spiegelnden Hochhausfassaden. Eine Stadt voller Geschichte, voller Charme, voller Energie!

 

 

Nach unserer Rückkehr auf den Campingplatz gab es eine kleine Verschnaufpause und dann wurde Claudias Geburtstag nachgefeiert. Gestern hatte es wegen des schlechten Wetters nur ein Ständchen gegeben. Heute schenkte Claudia reichlich aus, so daß die gesellige Runde lange sitzen blieb.

 

 

Dima überreichte ein Geschenk und paßte es sofort persönlich an. Ob er sich wohl bei der Auswahl der Pelzmütze an dem gestrigen Temperaturschock orientiert hatte? Claudia fragte natürlich, ob die Russenmütze auch bei sibirischer Kälte hilft. Dima klappte ihr als Antwort die Ohrenschützer herunter und nun wird Claudia im kirgisischen Hochgebirge vielleicht die einzige sein, die warm behütet ist. Viel früher wird das gute Stück aber kaum zum Einsatz kommen. Uns wird demnächst nämlich sommerliche Hitze erwarten... spätestens in China. 

 

Während die Gruppe einen unbeschwerten Tag verbrachte, lief im Hintergrund die fieberhafte Suche nach einem neuen Motor, um Manfreds Wohnmobil wieder flott zu bekommen. Wie gut, daß wir im Team personell so breit aufgestellt sind. So konnte die eine Hälfte der Reiseleitung die Gruppe betreuen während die andere Hälfte mit Manfred verschiedene Werkstätten und Vermittlungsagenturen aufsuchte, um den passenden Motor zu finden und nicht nur Beschaffung, sondern auch Transport abzuwickeln.

Letztlich wurde ein Motor in Weißrußland im etwa 800 Kilometer entfernten Minsk gefunden. Es ist fast wie bei einer Organtransplantation. Laßt uns hoffen, daß es gelingt!


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