Sonntag, 21. Juni 2015
 

Wir sind

gerade in

 

Las Cruces

 

New Mexico

 

54. Tag / 30. Fahretappe: Carlsbad - Las Cruces 383 Kilometer

Landschaft . . . . . . so weit das Auge reicht . . . . . .

Boaaah, was war das ein toller Tag heute. Die 40 Grad Außentemperatur merkten wir zunächst gar nicht, denn die Klimaanlagen in unseren Fahrerkabinen funktionieren tadellos. So rollten wir durch weite Ebenen langsam aber sicher hinauf in die Sacramento Berge.

Ganz ungewohnt war die Fahrt durch Tannenwälder. Was haben wir das Grün genossen!

Auf 2657 Metern Höhe hatten wir den Scheitelpunkt erreicht im kleinen Skiort (!) Cloudcroft.

Dieses Foto wollen wir zum Anlaß nehmen, um wieder einmal eine Eigenart der Amerikaner zum Besten zu geben. Wie man sieht, befindet sich direkt neben der Kirche ein Waffenladen, in dem man "Guns" also Waffen und "Ammo" eben die dazugehörige Munition kaufen kann. Zu welcher Uhrzeit wissen wir nicht. 

Was wir aber wissen ist, daß wir heute Morgen im Supermarkt eine Flasche erfrischendes Mixgetränk kaufen wollten, das hauptsächlich aus Orangensaft und ein bißchen Rum bestand. Die Kassiererin verweigerte uns diesen Kauf mit dem Hinweis, daß man in New Mexico sonntags vor 12 Uhr mittags keinen Alkohol kaufen darf. Erst in die Kirche, dann Schnaps kaufen! Auch Bier, Wein....und was immer..... steht zwar im Supermarkt-Regal, darf aber nicht rausgegeben werden.

Schade aber auch! Hätte perfekt gepaßt mit einer Handvoll Eiswürfel bei unserer Fahrerbesprechung in der Hitze der Wüstenstadt Las Cruces, wo wir heute übernachten.

Aber das nur nebenbei!

Und so sahen wir auch mitten in der abgelegenen Berggegend einen Haufen Autos vor der Kirche. Erst zum Gottesdienst....dann alles andere! 

Nachdem wir also den höchsten Punkt der Strecke erreicht hatten, ging es bergab durch einen Canyon ins Tularosa Tal, traumhaft schön!

Aber wer glaubt, daß das schon alles war, was uns heute an toller Landschaft geboten wurde, der irrt.

Kaum hatten wir uns aus der Höhe zurück ins Tal rollen lassen, kamen wir am White Sands National Monument vorbei.

Diese spektakuläre Dünenlanschaft besteht aus Gips, der durch Regen aus den Bergen gelöst wurde.

Dieser Gips lagert sich als Sediment ab und würde normalerweise durch Flüsse ins Meer gewaschen. Das Tularosabecken hat aber keinen Abfluß, so ist der Gips im Tal gefangen und wir können unseren Spaß haben, wenn wir darin herumfahren. Das Wasser verdunstet, der Gips kristallisiert und wird vom Wind zu Dünen aufgeschichtet. Wir fuhren auf Wegen, die aussahen als ob gerade ein Schneepflug vorbeigekommen ist.

In dieser unwirklichen Mondlandschaft gab es Picknick-Plätze und Parkmöglichkeiten. Wir fuhren allerdings lieber eine 26 Kilometer lange Schleife durch "White Sands" und blieben schön drinnen in unseren Fahrzeugen, denn draußen herrschten Backofentemperaturen. Offensichtlich erging es allen anderen ähnlich, denn die Picknicktische blieben leer, obwohl heute in den USA Vatertag ist und viele Familien unterwegs sind.

Das Gebiet mit dem weißen Gipssand faszinierte uns allerdings. Ab und zu wuchsen auch Pflanzen auf den Dünen, die sich perfekt an die harten Lebensbedingungen angepaßt hatten. Was man so alles sieht, wenn man einmal quer durch die Vereinigten Staaten fährt. 

   

Wenn man also quer durch New Mexico fährt, dann überquert man unweigerlich irgendwann den Rio Grande.

Dieser 3000 Kilometer lange - aus allen Cowboy-Filmen bekannte Fluß - entspringt in den Rocky Mountains und mündet in den Golf von Mexico. Auf 2000 Kilometern bildet er in Texas die Grenze zu Mexico, wo er übrigens einen anderen Namen hat:

Rio Bravo!

 So gelangten wir irgendwann nach Las Cruces, ein bedeutendes Handelszentrum in New Mexico. Ursprünglich hieß die zweitgrößte Stadt New Mexikos "La Placita de la cruces", der Platz der Kreuze. Hier ist nämlich Apachen-Gebiet und die Indianer hatten einst einen Siedler-Track praktisch vollständig ausgelöscht. Die wenigen Überlebenden bauten Kreuze für die vielen Toten und so ist an dieser Stelle eine Stadt entstanden. 

Wir mußten nicht mit Indianern kämpfen, sondern konnten auf unseren vorreservierten Plätzen einparken, den Pool genießen und die Aussicht auf die Stadt.

Bei unserer Fahrerbesprechung mußten wir die Gruppe auf eine weitere 500er-Etappe einstimmen, die allerdings in der Einsamkeit der Wüste wie geschmiert rollen wird. Morgen werden wir Arizona erreichen. Erst gestern hatten wir die Zeit umgestellt, morgen drehen wir die Uhren noch weiter auf  Pazifik-Zeit zurück und werden dann 9 Stunden hinter Europa hinterher humpeln. 

Am Abend saßen wir noch lange und sahen von unserem Campingplatz aus Las Cruces langsam zu Bett gehen. So geht auch für uns ein schöner Tag zu Ende.....


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