Mittwoch, 23. Mai  2018
Wir sind gerade in Susdal

 

Russisch für Anfänger 

 

 

Shopping mit großem „S“ .......oder mit „g“ für gigantisch und Globus. Die Supermarktkette, die sich nennt wie eine Weltkugel, vermittelt tatsächlich das Gefühl, als wolle sie die gesamte Erdbevölkerung verpflegen. Irgendwie trafen sich alle Reisemobil-Besatzungen am ersten großen Supermarkt, der an unserer bisherigen Strecke liegt.

 

 

Zugegeben, das Tourbuch hatte etwas nachgeholfen und die entsprechenden Koordinaten verraten. Die Ausfahrt aus der Millionenstadt hatten sich viele schwieriger vorgestellt und waren deshalb früh aufgebrochen. Doch die meisten Fahrzeuge wollten natürlich hinein fahren nach Moskau und so blieb der Stau auf der Gegenfahrbahn.

 

Nach knapp 200 Kilometern diente der Globus-Parkplatz manch einem der Frühstarter als Frühstücks-Location. Aber dann wurde sich ins Shopping-Erlebnis gestürzt. 70 Kassen! Alle in einer Reihe! An dieser Stelle ließ sich bereits erahnen, wie großflächig der gesamte Laden erst sein mußte.

 

 

Es gab praktisch nichts, was es nicht gibt. Etwas Süßes gefällig?

 

 

Oder ein Bier egal welcher Sorte? Was darf‘s denn sein? Krombacher, Warsteiner, Kulmbacher, Erdinger, Radeberger, Wolpertinger? Flensburger Weizen, Allgäuer Ökobier, Schlenkerla Rauchbier? Englische Biere, Tschechische, Russische, Irische.....was immer das Herz begehrt.

 

 

Meeresgetier in allen Varianten zur Selbstbedienung, eine riesige Fischtheke....unsere Schweizer zog es natürlich zunächst einmal zum Chääs.

 

 

Manfred & Renate grübelten in der Obstabteilung eine Weile darüber, was sie nun an der Waage eingeben müssen. Ja, was heißen diese fremden Zeichen wohl?

 

 

Kathrin holte sich Hilfe im Smartphone bei einer ÜbersetzungsApp. Was heißt bloß „Quark“ auf Russisch? Und wenn man es herausgefunden hatte, gab es immer noch einhundert Varianten und Marken. Giga-mega-gantisch!

 

 

Dima & Sascha hatten angeboten, am Parkplatz zu einer verabredeten Zeit auf die Gruppenmitglieder zu warten, die gern Unterstützung beim Einkauf hätten. Einige kamen tatsächlich auf das Angebot zurück und konnten auf diese Weise zum Beispiel Kichererbsen in dem Einkaufs-Labyrinth lokalisieren. Wobei Sascha eine Weile brauchte, bis sie genau wußte, was gemeint war, denn dieses Produkt gehörte bisher nicht zu ihrem Erfahrungsschatz. 

 

Nachdem wir beim Einkaufen nun schon einige russische Vokabeln gelernt hatten, versammelten wir uns nach dem offiziellen Meeting zur ersten Schulstunde mit Lehrerin Sascha. Zuvor wurden kreuz und quer Leinen gespannt und die beiden Waschmaschinen des Campingplatzes liefen Nonstop. Bald schon flatterte überall Wäsche im Wind und wer keine Hausarbeit zu erledigen hatte, der empfand den Nachmittag fast wie Urlaub im Grünen, bei dem auch ein kleines Mittagsschläfchen seine Daseinsberechtigung hat.

 

 

Am frühen Abend ging es aber wieder ernsthaft zur Sache. Unsere Sascha, die im wahren Leben d.h. wenn sie gerade keine Abenteuer-Osten-Gruppe begleitet, Deutsch- und Englischlehrerin ist, bot Russisch für Anfänger an.

 

 

Es wurde eine lustige Angelegenheit, bei der wir einige Basics vermittelt bekamen. Allerdings „drohte“ Sascha an, bei der nächsten Unterrichtsstunde russische Lieder einzustudieren. Wenn das mal gut geht!

 

 

Reiseleiter Dima übernahm den zweiten Teil des heutigen Bildungsauftrags. Auf einer großen Karte umriß er die Ausmaße der ehemaligen Sowjetunion. In seinem unnachahmlichen humorvollen Deutsch führte er der Gruppe vor Augen, welche Dimensionen unsere Reise überhaupt hat. Und Russland ist schließlich erst der Anfang.....

 

 

Abschließend gab‘s die neuesten Informationen vom havarierten Fahrzeug. Der defekte Motor war bereits gestern bis in die späten Abendstunden ausgebaut worden. Sowohl gestern als auch heute hatten Manfred & Barbara seelischen, sprachlichen und fachlichen Beistand von unserem Mechaniker, der bei ihnen in der Werkstatt geblieben war. Wir hoffen sehr, daß bis morgen die Organtransplantation geglückt sein wird und Tsyren zusammen mit den beiden wieder zur Gruppe aufschließen kann. Die Voraussetzungen sind günstig. Die heutige Etappe war nur 225 Kilometer lang und wir bleiben zwei Nächte. 

 

Die Daumen bleiben gedrückt!


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