Freitag, 24. Februar  2017
Wir sind gerade in Khorixas

30. Tag: Ausflug ins Damaraland

 

In der Steinwüste herrschen wieder afrikanische Temperaturen

 

Der Tagesausflug begann mit leichten Verzögerungen, denn der in Aussicht gestellte 16-Sitzer-Kleinbus faßte mit Mühe 12 Personen, eigentlich eher 10. Der "Geschäftsführer" des "Transportunternehmens" beharrte so lange darauf, daß auf der mit zwei Personen voll ausgefüllten Rückbank vier Leute sitzen könnten, bis Kathrin die Fahrer aufforderte, bitte ein Sitzprobe durchzuführen, indem sich drei Fahrer und ein Angestellter der Lodge, der das Geschehen verfolgte, versuchsweise zu viert auf die Rückbank quetschen sollten. Als dieser Vorschlag gerade ausgesprochen war, griff der Chef des Ganzen zum Handy und holte einen weiteren Fahrer aus dem Schlaf, der schließlich mit einem Jeep das Fahrzeug-Trio ergänzte. Wie man sich denken kann, vergingen nach afrikanischer Zeitrechnung drei sehr lange Viertelstunden.

 

 

Dann aber setzte sich das neu geformte Quartett in Bewegung und begab sich auf die Schotterpiste tief hinein ins Damaraland. Sehr gern wollten wir unseren Reiseteilnehmern schon einmal einen Eindruck vermitteln, wie ungeteerte namibische Straßen aussehen und sich anfühlen und anhören. Schließlich müssen wir morgen alle selbst rauf auf die Piste und uns über 200 Kilometer Richtung Swakopmund durchrütteln lassen. 

 

Der erste Zwischenstopp war für alle sehr interessant. Der versteinerte Wald war vor Millionen von Jahren entstanden als Pinien bei einer großen Flut aus Angola angeschwemmt und hier in Namibia unter Erdreich begraben wurden. Dort wurde unter Sauerstoffabschluß und hohem Druck das Holz zu Stein. Unser Guide zeigte uns die versteinerten Holzstücke und auch die Welwitschia, die Nationalpflanze Namibias.

 

 

Dieses lebende Fossil ist eine extrem langsam wachsende, zweihäusige Pflanze, bei der die weibliche Zapfen bildet. Es gibt durchaus Exemplare, deren Alter auf weit über 1000 Jahre geschätzt wird.

 

 

Von den "Baumstämmen" waren alle sehr fasziniert. Die Rinde und die Jahresringe sehen täuschend echt aus als hätte man tatsächlich Holz vor sich liegen.

 

 

Heinz hatte dann spontan die glorreiche Idee, diesen besonderen Ort für ein Gruppenfoto zu wählen. Wann hat man schon die Chance, auf mehreren Millionen Jahre altem versteinertem Holz zu sitzen? Unsere Tour-Teilnehmer nahmen ruckzuck ihre Position ein.

 

 

Nach diesem informativen Spaziergang ging die Rüttel-Fahrt weiter bis zur UNESCO-Welterbestätte von Twyfelfontain. Hier nun war eine richtige Wanderung angesetzt. Unsere Gruppe hatte sich selbstverständlich mit festem Schuhwerk und Kopfbedeckungen ausgerüstet, denn es ging mitten hinein in den Glutofen der Steinwüste - und zwar nicht gerade unanstrengend hoch und runter. Noch sind alle fröhlich und gut drauf.

 

 

Nach mühevollem Anstieg wurden wir schließlich mit phantasievollen Felsritzungen und uralten Felsmalereien belohnt. Unser ortskundiger "Bergführer" erklärte geduldig, was die einzelnen Symbole bedeuten sollen.

 

 

Besonders berühmt sind ein in Fels geritzter Vogel Strauß und das tanzende Kudu.

 

 

Ein Felsüberhang ist in jedem Reiseführer abgebildet. Dieses Löwenmaul hob sich wunderschön gegen den nun wieder blauem Himmel ab. Nach so vielen Tagen mit Regenwolken waren wir alle begeistert von dem kornblumenblauen Himmel, der einen wunderschönen Kontrast zu den rötlichen eisenhaltigen Felsen ergab.

 

 

Nach so viel Staub und Wüstenhitze hatten wir unserer Gruppe einen verwunschenen Ort zum Mittagessen versprochen. Niemand konnte glauben, daß sich hinter hohen Felswänden in dieser lebensfeindlichen Gegend plötzlich so eine zauberhafte Lodge auftun würde. Aber ein kleines Ass muß man als Reiseleiter ja immer mal aus dem Ärmel schütteln können.

 

 

Nachdem sich alle gut gestärkt und mit reichlich Flüßigkeit versorgt hatten, ging es zurück auf die Staubpiste.

Auch die fünf Meter hohen Basaltsäulen, die wie Orgelpfeifen in der Landschaft stehen, wollten wir besuchen.

 

 

Ein Ausflug, der sich wirklich gelohnt hatte, liegt nun hinter uns. Es war zwar anstrengend und heiß und trocken und staubig aber nach unserer Rückkehr ins Camp zogen die meisten in Windeseile ihre Badesachen an und kühlten im Pool erst einmal ihre Körperkerntemperatur herunter. 

 

Apropos "kühlen".....bei Dieter & Marlis hat der Kühlschrank heute seinen Geist aufgegeben. Unser Mechaniker Howard hat alles versucht, ihn wieder in Gang zu setzen. Als dies nicht gelang, baute er kurzerhand den Kühlschrank aus seinem Fahrzeug aus und bei Dieter & Marlis wieder ein. Dieter hat versprochen, Howard so lange jeden Abend mit einem kühlen Bier zu versorgen, bis dieser auch wieder einen funktionieren Kühlschrank hat. Dazu können wir aus eigener Erfahrung sagen: Das kann dauern in Afrika!

 

 

Morgen werden wir uns auf den Weg machen in kühlere Gefilde. Swakopmund am Atlantik wird uns mit komplett anderem Klima erwarten....


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