Samstag, 25. Februar  2017
Wir sind gerade in Swakopmund

31. Tag/Fahrtag 22: Khorixas - Swakopmund 418 Kilometer

 

Durch die Wüste Namib zum Atlantik

 

Der Wecker klingelte heute um kurz nach 5 Uhr, denn beim ersten Tageslicht sollte er losgehen - unser Ritt über die Schotterpiste. Die wenigen entgegen kommenden oder voraus fahrenden Autos zogen eine weithin sichtbare Staubwolke nach sich.

 

 

Die Landschaft war unwirklich schön: sandig, trocken, staubig, verlassen und doch faszinierend.

 

 

Natürlich mußte hochkonzentriert gefahren werden, denn wie immer gab es grasende Kühe, Esel und Pferde am Straßenrand - wobei man sich fragte, was die Tiere in dieser lebensfeindlichen Gegend überhaupt zu fressen finden.

 

 

Außerdem wurden in unregelmäßigen Abständen tiefe Senken durchfahren, in denen man aufpassen mußte, nicht den Bodenkontakt zu verlieren.

 

 

Ab und zu lockerten Verkaufsstände von Herero-Frauen das Landschaftsbild auf. Auch bei den Einwohnern dieser Steinwüste sind wir immer wieder erstaunt, wie die Versorgung wohl funktioniert.

 

 

Uwe & Gisela machten am Schmuckstand zweier Himba-Frauen eine kurze Pause. Wir hatten erzählt, daß man diese noch sehr ursprünglich lebende Bevölkerungsgruppe mit einem Stück Seife oder einer Wasserflasche erfreuen kann. Die beiden probierten es aus und wurden dafür belohnt mit der Erlaubnis, die Himbas zu fotografieren. Auch das ist Namibia.

 

Nach etwa drei Stunden Höllenritt über die Piste wurde die Landschaft immer karger und wir fanden uns mitten in der Wüste Namib wieder. Wie gut, daß wir unser Navi hatten, sonst hätte man sich vielleicht irgendwann doch gefragt, ob das noch der richtige Weg nach Swakopmund ist. Ob der Fahrer des Wagens, der wie ein Mahnmal am Straßenrand stand, wohl doch die Orientierung verloren hatte und in der Wüste verschollen ist, werden wir wohl nie erfahren.

Irgendwann erschien wie eine Fata Morgana in der Ferne: DAS MEER. Kaum zu glauben aber wahr: Die Schotterpiste endete einfach so am Atlantik! Mitten in der Wüste Namib standen wir plötzlich an einer T-Kreuzung. Das muß man erlebt haben, dieses Gefühl ist unbeschreiblich.

Hier geht es bloß rechts oder links und zwar auf der  sogenannten "Salzstraße". Diese Straße wird regelmäßig mit Salzwasser besprüht. Die Flüssigkeit verdampft, so daß ein harter, betonartiger Belag übrig bleibt. Es fühlt sich an wie Teer und nach der Rüttelei der etwa 220 Kilometer Schotterpiste ist es ein Genuß auf diesem Belag parallel zum Meer dahin zu rollen. Schnell war Cape Cross erreicht mit seinen hunderttausenden von Seerobben, die hier die weltgrößte zugängliche Kolonie bilden.

 

 

 

Unser Tagesziel blieb aber Swakopmund. Man wundert sich, wer auf die Idee gekommen sein könnte, zwischen Wüste und Atlantik eine Siedlung mitten in den Sand zu setzen.

 

 

Man kann sich denken, daß wir nach dieser schwierigen Strecke mehr als erleichtert waren, als alle Reiseteilnehmer heil und gesund auf unserem schönen Campingplatz am Meer ankamen. Unser Mechaniker hatte strikte Anweisung bekommen, stets als letztes Fahrzeug unterwegs zu sein, damit er im Falle einer Reifenpanne oder ähnlichem Malheur hätte helfen können. Auch er strahlte im Ziel, denn er hatte keine zusätzliche Arbeit bekommen. 

 

Nun werden wir drei Tage lang das Atlantik-Klima genießen in der wohl deutschesten Stadt Namibias. Viele von uns ließen den Tag in einem urigen Fischlokal in der Nähe des Campingplatzes ausklingen. Nach der höllisch heißen Steinwüste des Damaralands umgibt uns nun atlantische Frischluft. Welch ein Kontrast!

 


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