Montag, 25. Mai 2015
 

 

 

Wir sind

gerade

in

 

Orlando

 

Florida

 

27. Tag, 14. Fahretappe: Daytona Beach - Orlando 186 Kilometer

Eine kleine Etappe für uns - ein riesiger Sprung für die Menschheit

Man kann es ahnen.....wir haben heute das Kennedy Space Center besucht und sind dabei ganz tief eingetaucht in die Geschichte der Nasa.

In Florida gibt es unglaublich viele Themenparks und Freizeitaktivitäten aber nichts ist so authentisch wie ein Besuch auf Cape Canaveral. Auf dieser vorgelagerten Insel an Floridas Ostküste entstand nach der Gründung der NASA 1958 das amerikanische Raumfahrtzentrum.

Daran wollten wir natürlich nicht vorbeifahren, ohne den Raketengarten und all die anderen gigantischen Ausstellungsstücke gesehen zu haben. 

Die meisten Exponate sind Originale und bei einer Busrundfahrt durch das Gelände, auf dem keine privaten Fahrzeuge zugelassen sind und sogar unser Nasa-Busfahrer eine Sicherheitsschranke passieren mußte, wurde uns bewußt, welchen historisch bedeutenden Flecken Erde wir heute erreicht hatten. 

Das gesamte Raumfahrtzentrum umfaßt ein Areal von 55 Kilometern Länge und 10 Kilometern Breite.17.000 Angestellte arbeiten auf Cape Canaveral für die Nasa. Bloß heute hatten sie frei, denn in den USA wird der Memorial Day gefeiert - ein Gedenken an die Gefallenen fürs Vaterland.

Seit Dezember 1968 sind von hier alle bemannten Raumflüge gestartet. Nicht von dieser mobilen Abschußrampe, an der wir auch vorbei kamen.....sondern von Startrampe 39.

Der einzige Platz auf der Erde, von dem aus Menschen unseren Planeten verlassen haben, um zum Mond zu fliegen.

Irgendwie ein erhebendes Gefühl, das einmal zu sehen.

Nachdem wir die Außenanlagen bestaunt hatten, fuhr uns der Bus zum Apollo Saturn V Center. 

Auch hier wieder "Raumfahrtgeschichte pur!"

Wir erlebten einen Countdown mit Raketenstart in einem Teil des Original-Kontrollzentrums. An diesen Monitoren hatten sie also gesessen, die Ingenieure, wenn draußen die Raketen gezündet wurden.

Sehr beeindruckend!

In einer riesigen Halle konnte man die Ausmaße der Saturnrakete überhaupt erst erfassen. Auch die Kommandokapsel von Apollo 14 - Kitty Hawk - ließ uns wieder einmal staunen, in welcher Enge, die Astronauten es aushalten mußten. Sogar echtes Mondgestein durften wir berühren. Wie viele Menschen auf dieser Welt hatten wohl schon einmal dieses Vergnügen....oder sollen wir sagen dieses Privileg? Man könnte jetzt zu Werbezwecken den Spruch bringen: Buchen Sie eine Kuga-Reise und spüren Sie, wie sich der Mond anfühlt! Na ja, oder so ähnlich....

Den Amerikanern ist bald der Mond zu klein geworden, auch Richtung Mars entsandten sie ihre Missionen. Ein eigener Gebäudekomplex ist allein diesem Planeten gewidmet. Außer den technischen Ausstellungsstücken gibt es praktisch überall sehr einfallsreiche Präsentationen. Man könnte sich den ganzen Tag in ferne Galaxien träumen.

Eine riesige Halle wurde im Kennedy Space Center um das letzte Original-Space-Shuttle herum gebaut.

 Die große Herausforderung der Atlantis-Mission war es, einen wiederverwendbaren Flugkörper zu konstruieren, der gestartet wird wie eine Rakete, fliegt wie ein Raumschiff und landet wie ein Gleiter.

Der orangefarbene Tank war beim Start nach wenigen Minuten leer gesaugt, die beiden weißen Raketen sorgten für den nötigen Schub, um die Erdanziehungskraft zu überwinden und die Raumfähre Atlantis flog ins All und transportierte 26 Jahre lang Menschen und Maschinen zu Raumstationen.

In einer Multivisions-Show konnten wir die Entwicklung des Space Shuttles miterleben. Als alle Widrigkeiten überwunden waren, hob Atlantis ab und wir staunten, als man plötzlich die Raumfähre durch große Türen durchschimmern sah, die sich dann öffneten und den Weg freigaben, damit man hautnah an das letzte gelandete Shuttle herankam.

Das ausgestellte Space Shuttle ist die Original-Raumfähre, so, wie sie am 21. Juli 2011 nach ihrer letzten Mission gelandet ist. Kein Wunder, daß man an den Hitzekacheln einige Abnutzungsspuren erkennen kann. Für uns jedenfalls ein gigantischer Anblick!

Dieses "Lasttier" unter den Raumschiffen hat hauptsächlich die International Space Station versorgt, die ISS, an der viele verschiedene Nationen beteiligt sind unter anderem Deutschland und die Schweiz. So ist aus dem Prestige-Objekt Raumfahrt zu Zeiten des kalten Krieges, das ein Wettlauf der Supermächte Russland und USA war, eine friedliche nationenübergreifende Mission geworden.

Für uns geht ein sehr interessanter, ausgefüllter Tag zu Ende. Und schon morgen werden wir das totale Kontrastprogramm erleben. Mal sehen, ob wir abends noch Kraft haben werden, zu berichten.

Laßt Euch überraschen!


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