Montag, 25. Juni  2018
Wir sind gerade in Arshan

 

 

Auf dem Weg zum Davos Sibiriens

 

Arshan hieß unser Tagesziel, ein Kurort am Fuße des Sajan-Gebirges. Um dorthin zu gelangen, mußten wir ein drittes und letztes Mal durch die Großstadt Irkutsk. Viele graue Plattenbauten erinnerten an die Sowjetzeit. Bloß die imperialistische Coca-Cola-Werbung zeigt, daß heute ein neuer Wind weht.

 

 

Viele Kilometer fuhren wir durch Taiga, den borealen Nadelwald. Der Begriff ist ein Lehnwort aus dem Russischen, wo es „dichter, undurchdringlicher Wald“ heißt, abgeleitet vom mongolischen Wort für „Bergwald“. Somit hätten wir also das auch geklärt! Und bergig war die Etappe, das kann man wohl sagen - fast wie eine Achterbahn.

 

 

Besonders verliebt haben wir uns in die kleinen ursprünglichen sibirischen Dörfer mit ihren Holzhäusern.

Sie sehen oft windschief aus aber mit liebevoll gestalteten Fenstern.

Hier im hohen Norden ist der Winter so lang und hart, daß der Flieder erst jetzt Ende Juni zu blühen beginnt.

 

 

Wir erreichten die Teilrepublik Burjatien.

Ehemals gehörte der Volksstamm der Burjaten zum Mongolenreich von Dschingis Khan. Heute ist es ein autonomes Gebiet innerhalb Russlands.

Kaum, daß wir die imaginäre Grenze überquert hatten, fiel auf, daß die Menschen mongolische Gesichtszüge haben. Überall sah man viele Kühe und Pferde, manchmal schienen sie die Straßen nicht nur zu überqueren, sondern mitten darauf zu leben. Auch ein heran rollendes Wohnmobil brachte sie nicht aus der Ruhe.

 

 

 

Die Straßen wurden teilweise sehr wellig und löchrig, so daß wieder einmal

ein Gang herunter geschaltet werden mußte.

 

 

Dann wieder fuhr man durch Baustellen oder über Bereiche, die ganz neu gemacht waren.

Erhöhte Aufmerksamkeit war trotzdem nötig auch wenn keine Bodenwellen drohten

und die Rindviecher sich wie disziplinierte Fußgänger verhielten.

 

 

Irgendwann rückten sie näher, die über 3000 Meter hohen Berge des Ostsajan. Allerdings war auch das Wetter irgendwie alpin. Sehr wechselhaft! Sonne in einem Moment, im nächsten Moment heftiger Regen.

 

 

Dieser Wetterlage fiel auch Danielas angesagte Geburtstagsparty zum Opfer. Das werden wir morgen nachholen, denn wir stehen zwei Tage in Arshan, damit wir die schöne Landschaft im Tunka-Nationalpark auch richtig genießen können.

Unser Übernachtungsplatz ist ein Sportkomplex, auf dem wir die Attraktion schlechthin sind. Jeder, der vorbeikommt, zückt sein Handy und fotografiert die rollenden Häuser.

Wer sich traut, bleibt stehen und kramt ein paar Brocken Deutsch oder Englisch heraus, um zu fragen, woher diese seltsame Karawane kommt.

 


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