Samstag, 26. November  2016
Wir sind gerade in Wellington

Tag 26: Ruhetag in Wellington

 

Stadtführung in der windigsten Stadt der Welt

 

Unser Guide erklärte die anhaltend starken Winde in Wellington damit, daß Neuseeland ja aus zwei Inseln besteht und sich die heftigen Stürme des Pazifik durch die Cook Wasserstraße zwängen müssen, was dazu führt, daß sie in der Meerenge quasi "verdichtet" werden. Daß die Hauptstadt genau an der Stelle liegt, an der die Winde am Land vorbeischrammen, hat ihr zu Recht den Namen "Windy City" eingebracht. Wir fragten uns allerdings, wie man sich ausgerechnet dieses Fleckchen Erde als Lebensmittelpunkt aussuchen kann. 

 

Erster Programmpunkt war für uns eine Fahrt mit dem berühmten Cable Car. Von der Seilbahn ließen wir uns aus der Innenstadt hoch befördern in den Stadtteil Kelburn. 120 Höhenmeter wurden in fünf Minuten überwunden. Seit 1902 ist dieses Transportsystem in Betrieb, zunächst dampfbetrieben, seit 1933 mit Elektrizität. Von oben hatten wir einen tollen Blick über die Stadt, allerdings nur geeignet für Sturmerprobte.

 

 

 

Der Botanische Garten mit seinem Lady Norwood Rosengarten ist ein besonderes Juwel dieses am Hang gelegenen Stadtteils. Als wir gerade einen Spaziergang durch die Blütenpracht machen wollten, wurde der Wind auch noch mit einem Regenschauer angereichert. Aber das konnte uns natürlich nicht stoppen. Besondere Berühmtheit hat die blaue Rose, deren ungewöhnlich violette Farbe sehr auffällig ist.

 

 

Ein weiterer Programmpunkt der Stadtführung war der Besuch der kleinen Holzkirche "Old Saint Paul's". Nachdem die anglikanische Kirchengemeinde den Unterhalt nicht mehr finanzieren konnte, gab es tatsächlich Überlegungen dieses historische Gebäude abzureißen. Mittlerweile ist es Teil des neuseeländischen Trust Funds schützenswerter Gebäude und wird nach wie vor als Kirche genutzt. Ganz im Gegenteil! Während unseres Besuchs in dem Gotteshaus konnten wir Arbeiter dabei beobachten, wie sie auf einem Gerüst stehend jeden Balken abklopften und auf Erdbebenschäden untersuchten. 

 

 

Apropos "Erdbebenschäden".....von einer Bucht aus konnten wir den Hafen aus der Ferne sehen und dabei fielen die wild durcheinander gewürfelten Container auf. Das Erdbeben hatte bis hier hoch in Wellington seine Wirkung gezeigt. Die Conatiner sind so instabil, daß man momentan noch nicht weiß, wie man diese Schwergewichte am besten bergen soll.

 

 

Inzwischen hatte sich der neuseeländische Sinnspruch wieder einmal bewahrheitet: "Wenn Dir das Wetter nicht gefällt, warte fünf Minuten, dann ändert es sich." Bei blauem Himmel und Sonnenschein spazierten wir durchs Regierungsviertel. Das wohl auffälligste Gebäude wurde gebührend bestaunt: Der "Beehive", der Bienenkorb, in dem Kabinettssaal und Ministerialbüros untergebracht sind.

 

 

Gleich daneben aus Marmor von der Südinsel das Parlamentsgebäude......

 

 

......und im Anschluß die Parlamentsbibliothek, im viktorianisch/gotischen Stil von 1889. Sie wurde vor gut 20 Jahren aufwendig renoviert und erdbebensicher gemacht, indem man das Gebäude auf Schwingungsdämpfer aus Gummi setzte. Kann man sich eigentlich nicht wirklich vorstellen.....

 

 

Jede Stadtführung von Wellington muß natürlich auch auf den Mount Victoria führen. Obwohl es wohl die windigste Stelle der windigsten Stadt ist, wagten wir uns bis heran ans Geländer, um einen Rundumblick zu haben.

 

 

Und nachdem die vier Mutigsten die Standfestigkeit getestet hatten, versuchten wir ein Gruppenbild unter dem Titel "Vom Winde verweht."

 

 

Gegen Mittag stiegen wir am Te Papa Museum aus und konnten ein paar Stunden lang die Stadt auf eigene Faust erkunden. Wer shoppen wollte, konnte das tun. Die Sonne lud sogar zu einer Kaffeepause unter freiem Himmel ein. 

Wer in dieses toll gemachte Nationalmuseum gehen wollte, konnte dies sogar gratis erleben. "Te Papa" ist der Ausdruck der Maori für "Unsere Heimat". Man lernt viel über die Geschichte des Landes und kann sich bei einer Erdbeben-Simulation durchschütteln lassen.

 

 

Morgen geht's weiter gen Norden an die Westküste. Den böigen Wind wollen wir gern in Wellington zurück lassen.


zurück zur Startseite ⇒  

 

 

Nach oben