Samstag, 28. Februar 2015
 

Erster echter Ruhetag, der seinen Namen verdient

Wir teilen die Tour-Tage intern in Fahrtage und Ruhetage ein. Wobei die Ruhetage in der Regel so ein ausgiebiges Programm bieten, daß man sich fragt, wer auf diese Namensgebung gekommen ist. Bisher hatten wir an den sogenannten Ruhetagen Safaris, Bootsfahrten, Ausflüge zu Wasserfällen und Steinwüsten oder Stadtbesichtigungen.

Heute nun gab es kein Programm, bloß ein hübsches ansprechendes Städtchen in fußläufiger Entfernung. Swakopmund ist wahrscheinlich die "deutscheste" Stadt Afrikas. 1892 von Deutschen gegründet und zunächst mit Ochsenkarren besiedelt, mit Schiffen aus Deutschland beliefert und ab 1903 mit einer 382 Kilometer langen Eisenbahnlinie mit Windhoek verbunden. 

 

Bereits im Jahre 1900 eröffnete die erste Brauerei des Landes.

Auch heute gibt es mehrere sehr deutsch anmutende Gaststätten wie zum Beispiel das Brauhaus in der Fußgängerzone von Swakopmund.

Um 10 Uhr morgens schien dort noch nicht viel los zu sein aber schon kurz danach war ohne Reservierung kein Platz mehr zu bekommen....und sowohl die Kellner als auch die Gäste sprechen hier Deutsch.

Überhaupt wird man in vielen Geschäften von sehr hellhäutigen Leuten deutscher Abstammung angesprochen. Viele Ladenbesitzer sind zwar hier geboren aber dennoch deutsch aufgewachsen. Überall trifft man auf deutsche Straßennamen, die Hauptstraße wurde erst im Jahr 2001 von Kaiser-Wilhelm-Straße in Sam Nujoma Avenue umgetauft. Über 2000 Einwohner sind deutscher Abstammung, manche in zweiter oder dritter Generation. Kein Wunder, daß wir hier Schwarzbrot und Käsekuchen kaufen konnten. Aber auch Zebrastreifen gibt es, an denen sogar angehalten wird.

Der noch in Betrieb befindliche Leuchtturm von 1902 am Kaiserlichen Bezirksgericht gelegen bietet ein hübsches Fotomotiv. Mit der Unabhängigkeit Namibias wurde das Gerichtsgebäude zum Statehouse, der Residenz für den Präsidenten, wenn er in Swakopmund weilt.

Das Hohenzollernhaus aus dem Jahr 1906 war erstes Hotel am Platz. Wunderschön erhaltene Stuckarbeiten spiegeln die deutsche Kolonialzeit wieder.

Überall in Swakopmund findet man geschmackvolle Läden und hochwertige Souvenirs, Handwerksstücke und Schmuck. Kein Wunder, daß keiner der Reiseteilnehmer böse um diesen Ruhetag war, den wir alle kurzerhand zum Shopping-Tag umwandelten. Trotzdem blieb genug Zeit für Strandspaziergänge oder den Besuch eines Museums bzw. der Kristallgalerie.

Morgen ist es vorbei mit der "Ruhe", Fahrtag 24 (von 31) steht auf dem Programm:

Swakopmund - Windhoek 373 Kilometer!


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