Mittwoch, 28. Juni  2017
Wir sind gerade in Iskut

Tag 47 / Fahretappe 32: Watson Lake - Iskut 331 Kilometer

 

Auf dem Cassiar Highway durch die kanadische Wildnis

 

Nachdem wir den Alaska Highway praktisch komplett befahren haben, stellten wir uns heute einer neuen Herausforderung: Dem Cassiar Highway! 727 Kilometer pure Wildnis, in der die Straßen dem natürlichen Gelände angepaßt sind. Wenn es hoch geht, geht auch die Straße hoch, wenn das Terrain abfällt, gibt es einen Schwung nach unten. Dadurch erlebten wir wieder eine sanft schaukelnde Achterbahn-Fahrt.

 

 

Wie gut, daß wir fast drei Tage Zeit haben, diese wunderschöne Strecke mit allen Sinnen zu genießen. Es gab wieder Berge, Wasser, Wald und blauen Himmel um uns herum.

 

 

Ein lohnender Zwischenstopp wurde uns vom Roadbook für Jade City vorgeschlagen.

Das klingt jetzt nach einer Metropole - wie etwa New York City - ist in Wirklichkeit aber eine kleine Ansammlung von Häusern, zwei Schmuckläden und sage und schreibe 20 Einwohnern.

Daß mitten im Nirgendwo überhaupt so viel Leben existiert, liegt an der Princess Mine, die zu den weltweit größten Jadefundstellen zählt. 

 

Gerade dachte man noch, in dieser Gegend sagen sich nur Fuchs und Hase Gute Nacht - in diesem Fall wohl Bär und Elch - und schon betritt man einen Laden voller Jadeschmuck. Jeder, der diese Straße befährt, scheint ihn zu besuchen. Hier herrschte plötzlich richtig Leben und unsere Reiseteilnehmer begleitet nun das ein oder andere Andenken mit nach Hause.

 

 

Es gab nicht nur schöne Dinge zu kaufen, sondern man konnte auch bei der Verarbeitung zusehen. Wassergekühlte Fräsen verwandelten die rauen Brocken in glänzend grüne Halbedelsteine.

 

 

 

Der Cassiar Highway ist erst seit 1972 für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Heute zählt er zu den beliebtesten Touristenrouten, weil er noch viel mehr den ursprünglichen Zustand Kanadas zeigt als der Alaska Highway. Die schmale aber gut zu befahrende Straße lädt zum Sightseeing ein während der Fahrt. Eile mit Weile ist hier das Motto. Zu schön ist die Landschaft, als daß man sie nur vorbeiziehen lassen möchte.

 

 

Deshalb wurde bereits in Iskut das heutige Übernachtungs-Ziel erreicht.

Eine Stadt kann man es nicht nennen, nur ein Punkt auf der Landkarte. 

Die Kuga-Gruppe hat das Privileg, im Bear-Paw Hotel einkehren zu dürfen. Ein echter Geheimtipp.

 

Hotel klingt ziemlich großstädtisch. In Wirklichkeit ist es mehr eine Ranch in der Wildnis. Von der Straße aus zeigt sich nur das Tor wie die Einfahrt in ein Western-Fort.

 

 

Nach einigen hundert Metern erreichten wir das hübsche Anwesen einer österreichischen Familie, die unsere Gruppe zum Abend bekochen wird. Damit Bier und Wein beim Essen auch schmecken, übernachten wir direkt im Hof und dürfen den Nachmittag vorher auf der Sonnenterrasse mit Blick in die Berge genießen. 

 

 


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