Mittwoch, 30. Mai  2018
Wir sind gerade in Izhevsk

 

Kalaschnikow, Schaschlik und Jolki Palki

 

 

Wie man sieht, werden unsere Russischkenntnisse immer besser. In der Stadt Izhevsk gönnten wir uns wieder

eine kleine Stadtführung. Das Monument der russisch-udmurtischen Freundschaft wurde anläßlich

des 400. Jahrestages des freiwilligen Beitritts von Udmurtien zu Russland errichtet. Dima hatte kürzlich an

seinem Info-Abend einen interessanten Überblick über die „Landgewinnung“ gehalten, die zu der stattlichen Größe der Sowjetunion geführt hat. Man hatte die Länder nicht kriegerisch unterworfen, sondern ihnen Schutz angeboten, wenn sie freiwillig beitreten. So war es in Udmurtien offensichtlich auch gelaufen.

 

An der Uferpromenade des Stausees haben örtliche Künstler aus Schrott Skulpturen erschaffen.

Manfred wechselte zu Dietrich aufs Motorrad nachdem er zuvor diese Kunstwerke dahingehend geprüft hatte, ob sie vielleicht nützlich Ersatzteile enthalten könnten, falls sein Motor wieder schlapp machen sollte.

Unser eigentliches Ziel aber war das Kalaschnikow-Museum, das zu Ehren des berühmtesten Sohnes der Stadt eingerichtet wurde.

Die Männer interessierten sich natürlich sehr für die Gewehre. Izhevsk war und ist die Waffenschmiede Russlands und galt lange Zeit ebenfalls als „Verbotene Stadt“, in die keine Ausländer reisen durften. Im Gegenzug war es auch den Arbeitern der Waffenfabriken verboten, ihren Wohnort zu verlassen. Der berühmte Konstrukteur lebte bis zu seinem Tod in Izhevsk.

Kein anderes russisches Produkt hat den Weltmarkt so sehr erobert wie die Kalaschnikow.

 

Wie man sich denken kann, kam das Angebot, einmal mit einer echten Kalaschnikow schießen zu dürfen, gut an. Allerdings mußte man sich am Schießstand im Keller des Museums offiziell registrieren lassen. Dieses Mal wurde ein Reisepass dazu nicht anerkannt, es mußte schon der Führerschein sein.

Man sollte besser nicht den tieferen Sinn hinterfragen......

Die Schießwilligen, die ihren Führerschein dabei hatten, gaben ihn ab und bekamen ihn relativ schnell zurück, weil der Chef des Schießstandes an diesem heutigen Mittwoch doch ausnahmsweise keine Registrierung vornehmen wollte.

Wir vermuten, er konnte die Dokumente, die schließlich nicht auf kyrillisch geschrieben waren, schlicht und einfach nicht lesen.

Dima machte sich jedenfalls gut mit einer Kalaschnikow im Arm.

Die Zuschauer mußten jeweils draußen bleiben und durften das Geschehen am Schießstand nur durch eine Scheibe verfolgen. 

Kein Wunder, schließlich wurde es sehr laut und die Gewehre spuckten Feuer und sprühten Funken......

 

 

Während die Männer sich im Schießen übten, ging der Rest der Truppe beten. Zumindest wurde die genau gegenüber befindliche Sankt Michaels Kathedrale besichtigt, die 1937 von den Kommunisten gesprengt worden war.

Erst 2007 wurde die Kirche zur Feier der

200-jährigen Waffenproduktion 

wieder neu aufgebaut. 

Da haben wir doch die Verbindung schon wieder!

Auf dem Heimweg legten wir mit dem Bus einen Stopp am Supermarkt ein, denn wir benötigten für den Abend noch ein paar Zutaten.

Es sollte ein Art Campertafel mit Schaschlik geben.

Dima hatte einen Raum organisiert und Fleischspieße vorbestellt.

 

Die Tour-Teilnehmer schnippelten Salate für ein buntes Buffet und ein paar Flaschen Wodka materialisierten sich auch wie aus dem Nichts.

 

Allerdings hatte Petra etwas nachgeholfen, die ihren Geburtstag nun endlich nachfeiern konnte.

 

Es wurde sehr lustig!

 

Zuletzt gab es noch eine Unterrichtsstunde in russischen Schimpfworten. Wir wissen jetzt alle,

was wir sagen können, falls ein Polizist uns anhält: „Jolki Palki“. Heißt so viel wie: Verflixt und zugenäht! Donnerwetter! Meine Güte! oder Heilig‘s Blechle! je nachdem, in welchem Kulturkreis man zuhause ist.


zurück zum Reisebericht "Seidenstraße 2018" ⇒ 

 

 

Nach oben