Mittwoch, 30. November  2016
Wir sind gerade in Rotorua

Tag 30 / Fahrtag 15: Ohakune (Tongariro Nationalpark) - Rotorua  224 Kilometer

 

Wildes Wasser, dampfende Erde, brodelnder Schlamm

 

Was für ein Tag! Die spannenden Erlebnisse auf dieser 15. Fahretappe entschädigten uns heute für die gestrige Schlechtwetter-Lage. Kaum losgefahren, klarte der Himmel auf und wir bekamen doch noch ein Beweisfoto dafür, daß der versprochene Vulkan tatsächlich all die Zeit hinter der Wolkenwand existiert hatte.

 

 

Die Straße führte durch eine karge Steppenlandschaft, die in Verbindung mit der Wolkenbildung irgendwie unwirklich schien.

 

 

Der Ruapehu grüßte uns zum Abschied und wir rollten weiter Richtung Norden am Ostufer des Lake Taupo entlang.

 

 

Dieser größte See Neuseelands hat 47 Zuflüsse aber nur einen Abfluß. Der Waikato River muß sich an einer Stelle durch eine enge Schlucht zwängen und bildet dort die sogenannten Huka Falls zur Freude der Touristen, die das türkisfarbene Wasser bestaunen.

 

 

Die nächste Station unserer Tagesetappe führte uns zu den "Craters of the moon". Diese Mondkrater entstanden als sich um 1950 der Grundwasserspiegel absenkte infolge der Errichtung eines Erdwärmekraftwerks. Seither dampft und zischt und brodelt es hier überall aus dem Boden.

 

 

Auf erhöhten Holzwegen kann man durch dampfende Löcher und kochenden Schlamm hindurch spazieren. Überall stehen Warnhinweise, daß man die Stege nicht verlassen darf und man kann sich in der Tat vorstellen, hier für immer verschluckt zu werden, falls man einen falschen Schritt tut.

 

 

Das absolute Highlight war der Besuch des Thermal Wonderland. Es handelt sich dabei um ein Hydrothermalgebiet, das übersät ist von Kratern, heißen und kalten Seen in den schrillsten Farben, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Durch befestigte Wege wurde dieses Naturwunder für Besucher zugänglich gemacht.

 

 

An manchen Stellen brodelt es aus der Erde und man sollte besser keine Zehen zum Prüfen der Temperatur in die siedende Flüßigkeit stecken.

 

 

Ein besonderer Hingucker ist der Champagnerpool, der von einer 62 Meter tiefen Quelle gespeist wird. Mit 230 ° C kommt das Wasser aus der Erde und kühlt sich dann auf eine ständige Wassertemperatur von 74 ° C ab.

 

 

In verschieden langen Wanderrunden kommt man zum Beispiel am Austern-Pool und anderen bunten Wassertümpeln vorbei. Das mineralhaltige Wasser enthält Gold, Silber, Arsen, Quecksilber und Schwefel und zeigt daher ein großes Spektrum an intensiven Farben. Einfach nur toll!

 

 

 

Wieder anders und doch genauso faszinierend ist der "Mud Pool", der Schlamm-See, in dem es überall brodelt und blubbert. 

Man könnte stundenlang zuschauen, denn in unregelmäßigen Abständen schießt immer wieder ein großer Blubb oder eine Matsch-Fontäne in die Höhe.

Im Ziel waren sich alle einig, daß dies ein ganz besonders aufregender Tag gewesen war. Wir übernachten nun zweimal in Rotorua, einer Stadt mitten im Geothermalgebiet. Deshalb dampft und blubbert es hier sogar in den Vorgärten und rund um den Campingplatz. Was uns Reiseleiter besonders freut, ist die Tatsache, daß die Einwohner Rotoruas genau wissen, wie sie die Erdwärme nutzen können. Auf dem Campingplatz wird das heiße Wasser aus unterirdischen Quellen in kleine Pools geleitet, so daß wir am Abend im 42 ° Thermal-Becken entschleunigen konnten. 

Morgen bietet ein Ruhetag den Reiseteilnehmern die Gelegenheit, diese spannende Gegend auf eigene Faust näher zu erforschen, bevor wir am Abend ein Maori-Dorf besuchen werden. Selbstverständlich wird auch bei dieser Gelegenheit die Thermalwärme genutzt, um unser Abendessen zuzubereiten.


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