J a h r e s r ü c k b l i c k    2 0 1 5 . . . . .

Es ist wieder einmal so weit.

Plötzlich und unverhofft steht das Jahresende vor der Tür und wir schauen wie immer um diese Zeit zurück auf die letzten zwölf Monate.

Wie jedes Jahr zuvor ist auch dieser Rückblick wieder länger als der vorausgehende und da wir visuell gesteuerte Menschen sind, wurde im Laufe der Jahre nach und nach aus ein paar Zeilen zum Neujahrstag ein ausgewachsenes Bilderbuch, das es uns selbst ermöglicht, einigermaßen Schritt zu halten mit den vielen Ereignissen und Eindrücken des vergangenen Jahres.

Titel dieses Bestsellers

"LIFE IS BETTER IN FLIP FLOPS"

Wer mit sich selbst genug beschäftigt ist, für den fassen wir unser 2015 in einer Telegrammversion hier kurz und knackig zusammen: 

- Leben im Wohnmobil: Seit nunmehr 5 Jahren und knapp 9 Monaten -

- Änderung in Sicht: keine! -

- Reisen durch Asien (4 Wochen), Afrika (7 Wochen), USA (3 Monate), Neuseeland (7 Wochen) u. Europa -

- Aufenthalt außerhalb Deutschlands: 33 Wochen -

- am meisten vermißt in der Ferne: Deutsches Brot -

- Flugkilometer: 75.000, mit Wohnmobil auf den Straßen dieser Welt: 37.500 Kilometer -

- Erstaunlich: Zum 1. Mal in fünf Jahren kein neues Enkelkind geboren -

- Erfreulich: Von Krankheiten verschont geblieben -

- Dankbar: Unsere besten Freunde kümmern sich nach wie vor um die Post, obwohl wir nie da sind -

......haben wir etwas vergessen? Ja! 

- Nette neue Leute kennen gelernt: unzählige -

- Spaß gehabt: tonnenweise - 

- Lieblingsfarbe in 2015: sonnengelb -

- Lieblingsspruch: Wir schaffen das! -

- Lieblingsbuch: Milan Kundera "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins"

Euch Lesefaulen und Prioritätenanderssetzern wünschen wir ein umwerfend schönes 2016! Wir hören wieder voneinander! Kia Ora! (...wie die Maori sagen würden)

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Wer zum Jahreswechsel ein wenig Zeit und Muße zum Lesen hat, für den haben wir die Spiegel Bestsellerliste der 53. Woche studiert und daraus die Bücher des Jahres 2015 zusammen gestellt.

Auf Platz 1 der Belletristik: Jojo Moyes "Ein ganz neues Leben".

Zum wiederholten Mal hatten wir Weihnachten und Silvester in Oberstdorf verbracht und freuten uns Anfang Januar über reichlich Schnee im Allgäu. Am Neujahrstag beginnt für uns immer ein ganz neues Leben. Wir blicken erfreut und voller Spannung auf das, was vor uns liegt und stellen uns den Herausforderungen des Unbekannten.

   
Auf der Stuttgarter Reisemesse (CMT) betreuten wir wieder den Stand von Kuga Tours und führten unzählige Gespräche mit Kunden und solchen, die es werden wollten. Mehrere Teilnehmer unserer vielen Touren, die wir in 2015 leiteten, entschieden sich genau dort und buchten ihren Traumurlaub. Wir wußten bereits Mitte Januar, daß wir in diesem Jahr auf fast allen Kontinenten unterwegs sein würden und freuten uns auf das ganz neue Leben, das sich aus jeder Reise ergibt.

Auf Platz 7 der Taschenbuchliste: Lori Nelson Spielman "Nur einen Horizont entfernt".

Im Februar und März hatte uns wieder einmal das Afrika-Fieber erfaßt. Wir rollten auf schnurgeraden Straßen fernen Horizonten entgegen. Das Licht, die Farben, die Geräusche und Gerüche Namibias nahmen uns gefangen. Nie wieder werden wir davon geheilt werden.

In der Etosha Pfanne konnte man manchmal vor lauter Weite gar keinen Horizont mehr sehen. Wir schossen ein Selfie in der Unendlichkeit des Salzsees und wenn das Jahr dort und dann geendet hätte, dann wäre unser Glück bereits vollkommen gewesen.

Aber es gab ja noch Platz 12 unter den Sachbüchern: Dieter Nuhr "Das Geheimnis des perfekten Tages".

Bei unserer siebenwöchigen Afrikareise sah ein perfekter Tag zum Beispiel so aus: 

- Frühstück am Wasserloch mit der Chance auf Sichtung eines Löwen -

- Büroarbeit am Okavango River mit frisch gezapftem Bier -

- laue Wüstennacht mit liebsten Reiseteilnehmern, die sich mit Geldbaum bedanken -

- zuvor nachmittägliche Kaffeestunde mit Schwarzwälder Kirschtorte mitten in Afrika -

Wir sind allerdings nicht nur durch Afrika gereist siehe Platz 2 Belletristik/Hardcover:

Dörte Hansen "Altes Land"

Good old Germany, unser altes Land, ist das einzige, in dem wir leben möchten. Trotzdem haben wir uns in 2015 auf den Weg gemacht, die "Neue Welt" zu erkunden. Wir sind im Mai, Juni, Juli drei Monate lang mit einer kleinen Reisegruppe in den USA unterwegs gewesen und der wilde Westen hat uns dabei am besten gefallen. 

Und dann war da noch Platz 7: Navid Kermani "Ungläubiges Staunen"

Wir standen im Zion Nationalpark voller ungläubigem Staunen vor den Zinnen der Isaak- und Jacob Gipfel, vor den orangefarbenen Spitzen im Bryce Canyon, vor den tiefen Einschnitten im Canyonland und den goldgelben Bodenfalten im Death Valley. Bizarre Felsformationen wie aus einem Märchenland....und wir mitten drin!

Der Bestseller auf Platz 9 stammt ebenfalls von Navid Kermani: "Ausnahmezustand".

Zum Jahresende schaut der deutsche Wetterdienst auf einen Jahrhundertsommer zurück. In Deutschland wurde die höchste Temperatur mit über 40 Grad in Bayern gemessen.

Auf unserer Tour durch die USA war es besonders in Texas, Colorado, New Mexico, Nevada, Utah und Kalifornien richtig schön knusprig warm. Die einfallsreichen Amerikaner richteten kurzerhand "cool zones" ein, wo feuchte Luft vernebelt wird. Super Idee!

Platz 13 der Spiegel-Sachbuch-Liste Hardcover belegt Richard David Precht mit "Erkenne die Welt".

Ja, wir haben uns in 2015 redlich bemüht, die Welt zu erkennen. Wir sind im Mai in New York zu Fuß über die Brooklyn Bridge gegangen, um Manhattans Skyline einmal vom anderen Ufer aus zu sehen.

Im Juni sind wir in Florida über 41 Brücken weit hinein gefahren in den Golf von Mexiko bis nach Key West, wo wir Kuba näher waren als dem amerikanischen Festland. Im Juli nahmen wir eine andere Traumstraße unter die Räder, den Highway No. 1 immer am Pazifik entlang bis San Francisco.

Im Oktober dann spektakuläre Küstenstraßen am türkischen Mittelmeer und im November versuchten wir die Welt am anderen Ende zu erkunden mit Mount Cook als Kulisse, dem höchsten Berg Neuseelands.

Doch wer auf Reisen ist, der muß auch ein Quäntchen Glück haben. Wir hatten kiloweise davon, dem Schicksal sei Dank! Oder lag es an Platz 2 der Taschenbuch-Liste: Wolfgang Schorlau "Die schützende Hand" ?

Gleich zu Beginn des Reisejahres breitete Nelson Mandela im südafrikanischen Pretoria seine schützende Hand über uns aus.....da konnte ja kaum noch etwas schief gehen, oder?

Im Arches Nationalpark hielt Hans-Hermann sein Händchen über den Delicate Arch, das Wahrzeichen des Bundesstaates Utah. Wir sind froh, den "zerbrechlichen Bogen" noch in voller Pracht gesehen zu haben. Durch Erosion passiert es immer wieder, daß diese besonderen Schöpfungen der Natur irgendwann verschwinden.

Trotzdem nützt es natürlich nichts, sich über alles Sorgen zu machen, was passieren könnte oder auch nicht. Dazu paßt Platz 17 der Sachbuchliste: Jan Kowalsky "Als Schisser um die Welt".

Gerade in Afrika muß man natürlich immer damit rechnen, daß ein Nashorn um die Ecke kommt oder beim Betrachten des Sonnenuntergangs plötzlich ein Löwenmann seine Mähne in die Höhe reckt und testet, wer länger zurückstarren kann. 

Im Süden der USA endet eine Fahrradtour schon mal an einem Warnschild, das das Füttern von Alligatoren verbietet. Auch nähern soll man sich ihnen nicht. Na, das mußte man uns nicht zweimal sagen. Oder doch? Reisen ist eben nix für Schisser......auch wenn der kleine Alligator sein Maul gerade nicht ganz so weit aufbekommt.

Auch nicht ganz ungefährlich ist Platz 12 der Hardcover Sachbücher: Henning Mankell "Treibsand".

In Florida sind wir im Mai mit dem Wohnmobil auf Sand unterwegs gewesen. Die Amerikaner lieben ihre Autos so sehr, daß sie am Strand mitten zwischen den Sonnenbadenden umher fahren dürfen.

Haben wir natürlich auch mal ausprobiert.

Mußte einfach sein! Und im Dezember haben wir uns unter Palmen im Sand so richtig treiben lassen. Zum Jahresausklang ein Abstecher nach Hawaii - das hat doch was, oder?

Was für Rebecca Gablé wohl "Der Palast der Meere" ist? Platz 15 der Hardcoverliste.

Wir haben einmal nachgedacht, was da für uns dieses Jahr in Frage kommen könnte, wo wir überall vorbei gekommen sind: In Istanbul, Sydney, Auckland oder Las Vegas. Überall gab es beeindruckende Bauwerke am Wasser!

Auf Platz 4 in dieser Liste findet man noch einmal Lori Nelson Spielman mit dem Titel

"Morgen kommt ein neuer Himmel".

Ob der Himmel neu war oder ganz der alte, wissen wir nicht. Auf jeden Fall sind wir in 2015 dem Himmel manches Mal recht nahe gekommen. Abgesehen von den 75.000 Kilometern, die wir in Verkehrsflugzeugen um den Globus gejettet sind, stiegen wir auch im Heißluftballon über Kappadokien in einen neuen Morgenhimmel und flogen in Neuseeland im Dreisitzer über schneebedeckte Vulkankrater. Welch ein Erlebnis!

Und dann war da noch Platz 2 der Sachbuchliste: John Strelecky "Das Café am Rande der Welt"

Das erinnert uns daran, an welchen besonderen Orten wir in diesem Jahr gespeist haben.

Neuseeland ist ja von Deutschland aus gesehen wirklich am Rande der Welt, ganz am anderen Ende.

Aber mal ehrlich!

Es gibt Lokale mit schlechterer Aussicht, oder?

Und dann unsere persönliche Nummer 1 in diesem Jahr. Das Foto kann die Stimmung nicht wirklich einfangen, man muß dabei gewesen sein. Auch ein Café am Rande der Welt! Mitten in Namibia, dort wo hunderte von Kilometern Schotterstraße gerade wieder in zivilisierten Teer übergehen betreiben die beiden lieben Menschen im Hintergrund einen Gemischtwarenladen mit Campingplatz. Wir waren inzwischen schon zweimal dort. Hendriette deckt mitten im Laden den Tisch und Mannetje kocht über Stunden in seinem schwarzen Kessel, um uns einen Eintopf servieren zu können, von dem wir gar nicht so genau wissen wollen, was alles an Zutaten hinein gewandert ist. Unsere diesjährige Afrika-Gruppe war zu allem Überfluß so liebenswert, daß dieses Abendessen für immer unvergessen bleiben wird.

Auf der Sachbuchliste steht Gregor Gysi auf Platz 8 mit "Ausstieg links?"

Man beachte das Fragezeichen!

Wir haben in diesem Jahr ständig gewechselt zwischen Linksverkehr und Rechtsverkehr. Manchmal wußten wir tatsächlich kaum noch, wo der Ausstieg ist. In Neuseeland herrscht Linksverkehr aber auf manchen Strecken sollte man tunlichst weder links noch rechts aussteigen......wenn man zwischen Felswand und Abgrund unterwegs ist. Aber an Traumstränden dieser Welt kann man überall aussteigen und die Seele baumeln lassen.

 

Ja, was wurde noch geschrieben, dieses Jahr? Was wurde gelesen? Welche Bücher schafften es auf die Bestseller-Liste? Richtig! Wer kennt es nicht? Auf Platz 4 der Taschenbücher: E.L. James "Fifty Shades of Grey".

In Neuseeland verbrachten wir zwar den deutschen Herbst/Winter im Frühling/Sommer der Südhalbkugel aber dieser war insgesamt kühler und sonnenärmer als wir uns das vorgestellt hatten. Da die beiden Inseln mitten im riesigen Pazifik liegen, bilden sich häufiger Wolken über der Landmasse und dann sieht der Himmel eben auch mal grau aus wie am Nugget Point an der Südküste der Südinsel, wo zwischen uns und dem Südpol nur noch 4800 Kilometer lagen.

Auch die Pancake-Rocks, die tatsächlich wie aufgeschichtete Pfannkuchen aussahen, zeigten sich in den unterschiedlichsten Grautönen. Und wenn sich die grauen Wolken öffnen, dann sorgt der Niederschlag für den schönsten Regenwald, den man sich denken kann. Bloß die Pinguine soll man nicht umfahren. Na klar, da passen wir doch auf.

Platz 14 belegt Tana French mit "Geheimer Ort".

Ja, wir waren nicht nur am südlichsten Punkt von Neuseelands Südinsel, sondern auch am nördlichsten Punkt der Nordinsel. Auch die Maori haben wir besucht und ihnen ist das Cape Reinga heilig. Es ist nämlich der geheime Ort, an dem die Seelen der Verstorbenen die Erde verlassen. Wir staunen, daß die Titel der Spiegel Bestseller-Liste genauestens unser mobiles Leben in 2015 beschreiben. Fast unheimlich, oder?  

Es gab nicht nur geheime Orte, sondern ganz oben auf Platz 1 der Sachbuchliste steht Peter Wohlleben mit

"Das geheime Leben der Bäume".

Die riesigen Farnbäume in Neuseeland könnten durchaus ein geheimes Leben führen aber die uralten Kauri-Bäume tun es auf jeden Fall. Sie werden von den Maori als Götter des Waldes verehrt. Wir fühlten uns winzig klein zwischen den Baumriesen. Aber auch in den USA gibt es Bäume, denen man durchaus ein geheimes Leben zutraut, besonders den gigantischen Mammutbäumen.

Wenn man so durch die Welt reist von Kontinent zu Kontinent von Land zu Land, dann stellt man sich schon mal die Frage, die Navid Kermani auf Platz 10 gebracht hat: "Wer ist wir?" lautet sein Titel. 

Wir haben viele sehr unterschiedliche Orte besucht und natürlich, wie heutzutage üblich, überall ein Beweisfoto von uns selbst aufgenommen. Wer ist wir? Wenn man in einem Jahr gleichzeitig vor dem Tafelberg in Kapstadt, am Kap der guten Hoffnung, in Florida bei der NASA und in Miami Beach und dann noch auf dem roten Teppich von Hollywood und am tiefsten Punkt der USA, 85 Meter unter Meeresniveau im Tal des Todes steht, dann fragt man sich, wer oder was man überhaupt ist.

Wir als große Afrikaliebhaber fühlten uns natürlich betroffen vom Sachbuchtitel, der Platz 18 der Spiegelliste erreicht hat: Ajahn Brahm "Der Elefant, der das Glück vergaß".

Nun, wir haben hunderte dieser bildhübschen Grautiere dieses Jahr in Südafrika, Namibia und Botswana beobachtet aber keiner machte einen unglücklichen Eindruck. Ihr größtes Glück schienen sie immer in einer kalten Dusche im Wasserloch zu finden.

Immerhin erklärt Manfred Lütz auf Platz 8 der Hardcover Sachbuchliste "Wie Sie unvermeidlich glücklich werden".

Was Herr Lütz empfiehlt, wissen wir nicht. Wir für unseren Teil haben da so unsere ganz eigene Methode: Einmal im Jahr nach Afrika fahren und sich an den Wegbegleitern erfreuen. Manchmal laufen uns dabei riesige Elefanten über den Weg, denen wir allerdings mehr als egal sind. Die Antilopen am Wasserloch schauen bestenfalls kurz auf und man wüßte gern, was sie über uns denken. Die Pelikane in Namibia in der Walfischbucht sind ganz besonders dreiste Burschen und die Delphine, die wir allerdings in Florida getroffen haben, geben ganz schön an mit ihren Schwimmkünsten.

Und was macht uns noch glücklich? Natürlich die Menschen, die wir überall auf der Welt treffen. Obwohl Jenny Erpenbeck auf Platz 18 in der Rubrik Belletristik schreibt "Gehen, ging, gegangen". Und ja, wir sind wieder gegangen, nachdem wir im Hilton in Namibias Hauptstadt Windhoek Mitte 2014 mit einer Reisegruppe ein paar Tage gewohnt hatten.

Als wir aber in diesem Jahr wieder kamen, um die diesjährigen Tour-Teilnehmer mit einem Frühstücksbuffet in dem Luxushotel zu verwöhnen, da geschah ein kleines Wunder, das uns zutiefst rührte. Der Portier in der Lobby erkannte uns und war außer sich vor Freude, uns wiederzusehen und die Servicekraft an der Saftpresse begrüßte uns ebenso überschwänglich und wußte genau, daß wir schon einmal bei ihr gefrühstückt hatten. Ja, reisen gibt viele Glücksmomente.

Langsam aber sicher neigt sich unser ausschweifender Jahresrückblick nun dem Ende entgegen. An einem Titel kommen wir aber nicht vorbei. Hape Kerkeling steht auf Platz 20 mit "Der Junge muß an die frische Luft". Ja, das denkt man bei Hans-Hermann wirklich manchmal. Auf Hawaii traf er beim Draußenspielen sogar ein paar Hulamädchen am Strand. Ob Hape es so gemeint hatte?

Und dann meldet sich auch noch auf Platz 2 der Hardcover Sachbücher der erst kürzlich verstorbene unvergessene Helmut Schmidt mit "Was ich noch sagen wollte".

Was wir nämlich noch sagen wollten ist:

Liebe Leser, geht auch mal unkonventionelle Wege!

Wir haben herausgefunden, daß es manchmal gut tut, von der Teerstraße des Lebens abzufahren und die Schotterpiste zu wählen. Wer würde denken, daß am anderen Ende dieses Weges ein Campingplatz liegt, von dessen Restaurant-Terrasse aus man den Elefantenherden beim Baden zuschauen kann. Der einfachste Weg ist nicht immer der beste!

 

Nach all den vielen Wochen unterwegs sind wir zum Jahresende wieder an den Ort gefahren, der uns zur zweiten Heimat geworden ist, wo wir zur Ruhe kommen, um zum Beispiel so einen überlangen durchgeknallten Jahresrückblick zu schreiben.

In Oberstdorf im Allgäu haben wir außerdem wie in den Jahren zuvor unsere Freunde Renate und Volker getroffen, mit denen wir Weihnachten ohne Schnee und ohne Stress gefeiert haben.

Und selbst dafür gibt es einen Titel in der Spiegel Bestseller-Liste: Platz 13 der Taschenbücher von Dietmar Bittrich "Dieses Mal bleiben wir bis Silvester!".  

Ja, wir bleiben bis Silvester, wir bleiben sogar noch bis ins neue Jahr, weil wir Kraft tanken für neue Aufgaben.

Denn wie schreibt Hape Kerkeling auf Platz 15 der Sachbücher? "Ich bin dann mal weg".

Uns kann man wie immer Mitte Januar für zehn Tage auf der Stuttgarter Messe treffen. Aber dann.....dann sind wir mal weg! Ab 1. Februar ruft Südafrika, das wir wieder mit einer Kuga-Gruppe bereisen werden.

Stellt sich zum Abschluß die Frage:

"Wenn alle ein schlechtes Jahr hatten, man selber aber ein gutes, muß man sich schlecht fühlen?"

Wenn die offiziellen Jahresrückblicke auf allen Fernsehsendern und in den großen deutschen Zeitungen von Flüchtlingsdrama, Griechenlandkrise, Terroranschlägen, Flugzeugkatastrophe, VW-Skandal und geklauter WM schreiben und die Geburt der kleinen Charlotte im englischen Königshaus als einzigen Lichtblick in einem düsteren 2015 sehen, ja, muß man dann auch für sich persönlich die negativen Seiten des Lebens heraussuchen?

Der absolute Spitzenreiter der Spiegelbestseller-Liste ist ein echter Tommy Jaud. Bereits vor fünf Jahren hatte er in seinem Roman "Hummeldumm" sehr treffend beschrieben, welche Absurditäten die Teilnehmer einer Gruppenreise durch Namibia ereilen können. Jetzt wählt er zwar eine Sprache, die wir normalerweise nicht verwenden würden, aber seine Antwort auf unsere vorsichtige Frage, ob wir uns auch schlecht fühlen müssen, steckt in seinem Erfolgs-Titel: "Einen Scheiß muss ich". Sorry, Entschuldigung, kann man das nicht auch etwas anständiger formulieren? Trotzdem nehmen wir dieses Buch als Rechtfertigung dafür, daß wir uns in unserem ganz persönlichen Umfeld nicht unterkriegen lassen und 2015 als gelungenes, wunderschönes, erlebnisreiches Jahr in Erinnerung behalten werden auch wenn die Welt verrückt spielt.....

Damit hätten wir die Bestseller-Liste vollumfänglich abgearbeitet. Und wir sind auch nicht böse, wenn Ihr bei Halbzeit schlapp gemacht haben solltet, einem dringenden Bedürfnis nachgehen mußtet oder eingeschlafen seid.

Hauptsache Ihr seid jetzt wieder topfit, liebe Leser, liebe Freunde, liebe Bekannte, liebe Mitreisende, wenn wir Euch ein zauberhaftes, traumhaft schönes, unvergeßliches 2016 wünschen. 

Alle, denen es schlechter geht als uns, mögen die Kraft finden, aus dem neuen Jahr ein gutes zu machen voller persönlicher Zufriedenheit und purer Freude. 

Ihr schafft das! Wir schaffen das! 

 

Eure Globetrotter Hans-Hermann und Kathrin

 PS. Life is better in flip flops! Wirklich wahr! Es lebt sich besser in Badeschlappen, wir haben das in 2015 ausführlich getestet.



 

 

 

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