J a h r e s r ü c k b l i c k    2 0 1 7 . . . . .

 

Das Jahr vergeht gerade von 2017 nach 2018 und wir tun, was wir immer um diese Zeit tun:

Wir denken über die letzten zwölf Monate nach und versuchen, in Worte zu fassen, was sich eigentlich nicht wirklich beschreiben läßt. Atemlose Zeiten liegen hinter uns:

40.000 Kilometer auf den Straßen dieser Welt,

70.000 Flugkilometer und 

173 Tage außerhalb Deutschlands in den verschiedensten Klimazonen unseres Planeten.

Nackte Zahlen, die nicht im Entferntesten Auskunft darüber geben können, was 2017 für uns bedeutet hat. Ein ausführlicher Rückblick muß her! Schließlich läßt sich das Leben nur rückwärts verstehen, will aber vorwärts gelebt werden.

Wir sind von innen wie mit Glück ausgepolstert, denn das Schicksal meinte es wieder einmal gut mit uns. Wir sind nie schneller gefahren als unser Schutzengel fliegen konnte, wir sind gesund und haben ein weiteres süßes Enkelkind bekommen. Der Newcomer des Jahres! Unser Felix wurde geboren, als wir Anfang Oktober gerade in Singapur unsere große Australien-Reise starteten. Was kann es Schöneres geben als ein kleines neues Leben? Sechs Enkel! Sind wir wirklich schon so alt? Schreck laß nach!

 

Aber der Reihe nach! 

Im Januar stapften wir durch den dicken Schnee im Allgäu und Oberstdorf war wieder einmal genau der Ort, an dem wir sein wollten und nirgendwo anders.

 

 

Es heißt immer:

Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Aber manchmal spielt es doch dein Lieblingslied. In unserem Fall ist das der Soundtrack zu "Out of Africa". Nachdem wir uns satt gefreut hatten an der weißen Pracht, waren wir bereit fürs nächste Afrika-Abenteuer. Aber sowas von! Ganz plötzlich fanden wir uns im Sommer wieder: Bunte Blüten, Palmen, Kurzehosenwetter!

 

 

Elefanten und andere Wildtiere säumten unseren Weg.

 

 

Dabei trugen wir eine wichtige Weisheit mitten auf der Brust:

"Africa, it's not a holiday, it's an adventure."

 

 

Wer gedacht hatte, nach Afrika in den Urlaub zu fahren, der hatte sich in der Tat getäuscht. Wir erlebten zusammen mit einer großen Gruppe von Bekannten und Freunden jede Menge Abenteuer.

 

 

 

Abenteuerlich waren sowohl die endlosen Schotterpisten in Namibia.....

 

 

......als auch die tiefen Schlaglöcher und spritzigen Wasserdurchfahrten während der Regenzeit.

 

 

Insgesamt verbrachten wir mehr als sieben Wochen miteinander in Südafrika, Botswana und Namibia und hielten uns an das bewährte Sprichwort

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."

Es mußten knappe Stromanschlüsse geteilt, von der Piste abgekommene Wohnmobile geborgen und so manche andere Situation gemeistert werden.

 

Das Sprichwort stammt ursprünglich aus dem Englischen. 1822 wurde es zum ersten Mal verbürgt.

"Where there is a will, there is a way."

Gut 40 Jahre später suchte eine Leipziger Sprachgesellschaft eine möglichst treffende kernige Übersetzung. Ein Vorschlag lautete: "Mit der wahren Energie, findet man das Wo und Wie."

 

Eine gehörige Portion Energie verwendete unsere Familie im April darauf, in großer Runde vollständig zusammen zu kommen. Initiiert von Kathrins Bruder Carsten traf man sich auf Amrum. Das hatte es noch nie gegeben! Vier Generationen: Großeltern mit zwei Kindern, zwei Schwiegerkindern, acht Enkeln mit Partnern und 5 1/2 Urenkeln.

 

 

Wir nutzten die Zeit für einen ausgiebigen Nordsee-Urlaub mitten in den Dünen und stellten fest, daß der Holzweg manchmal gar nicht so verkehrt ist.

Mitunter führt er nämlich zum Meer.....

 

 

Als das Jahr voranschritt, war es im Mai Zeit, einen neuen Kontinent zu bereisen. "Wolle nur mit ganzer Seele, daß zum Ziel der Weg nicht fehle." So hatte ein weiterer Übersetzungsversuch gelautet. Wir schmissen uns mit Leib und Seele in die Kanada/Alaska-Tour und schnell war ein Weg über den Rogers Pass gefunden.

 

 

Wir teilten uns die Straße mit Grizzlies und Elchen und bekamen auf den Campingplätzen Besuch

von Wapiti-Hirschen.

 

 

 

Die Landschaft war ein Traum zum Niederknien.

 

 

Auf dem Alaska Highway gelangten wir zu Gletschern, deren Eis angeblich schon ein paar Millionen Jahre dort in den Bergen liegt.

 

 

Wir lernten Bier aus Pitchern trinken und Gold am Yukon schürfen.

 

 

"Wo der Wille stark und fest, leicht ein Weg sich finden läßt."

1866 war man wirklich sehr erfinderisch, was die Übersetzung des englischen Sprichworts ins Deutsche angeht.

Wir hatten den festen Willen, den höchsten Berg Nordamerikas aus der Nähe zu betrachten und gingen mit einer kleinen Propellermaschine in die Luft. Der Denali hieß früher Mount McKinley und erhebt sich immerhin bis auf 6190 Meter Höhe.

 

 

In Seward in Alaska bestaunten wir die Beute der Angler und beobachteten die Gletscher beim Kalben. Unser Lieblingsweg - der Weg zum Meer - brachte uns zu riesigen Walen und Robben. Die Tage waren lang, die weißen Nächte in der Nähe des Polarkreises viel zu schade zum Schlafen.

 

 

Wie viel Leben paßt in ein einziges Jahr?

Man glaubt es kaum aber die zweite Hälfte lag noch vor uns. Es war Anfang Juli, als wir wieder einmal in der Heimat vorbei schauten und feststellen konnten, wie schön unser Deutschland ist.

Wir quartierten uns für einen ganzen Monat in Oberstdorf ein.

 

Wir wanderten durch Täler und stiegen auf Gipfel.

 

 

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Schleichweg......" 

Manchmal kürzten wir ab und ließen uns von der Gondel bis ganz hinauf befördern. Andere Male aber schafften wir es mit eigener Muskelkraft und atmeten tief ein auf dem Bergrücken des Fellhorns - fühlten uns vogelfrei wie die Gleitschirmpiloten, die um uns herum ihren Flug ins Tal starteten.

 

 

Das intensive Grün des Allgäus im Sommer erinnerte uns an die Farbe des Jahres 2017. Wie immer hatte das Farbforschungsinstitut Pantone eine Wahl getroffen und auch begründet. Die Farbe "Greenery" soll so grün sein, wie das Innere einer Avocado. Pantone selbst sagt: „Die erfrischende und belebende Farbe Greenery symbolisiert einen Neubeginn. Der gelbgrüne Farbton erinnert an junge, frische Blätter und Triebe und hält dazu an, tief einzuatmen, um Sauerstoff und neue Kraft zu tanken.“

 

Ja, das können wir bestätigen. Umgeben von Grün kann man sehr gut neue Kraft tanken.

 

 

Tiefengechillt konnten wir dann neuen Aufgaben entgegenfedern. Wir trafen auf der Düsseldorfer Reisemesse Gott und die Welt und standen mit 2000 anderen Wohnmobilen auf den Wiesen nahe des Rheinufers. Wir übernahmen für Kuga Tours kleinere Aufträge, die uns nach Heidelberg, Stuttgart, Straßburg und zum Schwarzwälder Kirschtorte essen an den Titisee führten. Nicht schlecht für einen dahergelaufenen September....

 

 

Ein neuer Begleiter trat in unser Leben. Gestatten: Phantom 4 mein Name, von Beruf Drohne. Liefere gestochen scharfe Luftaufnahmen. "Wo eine Wille ist, da ist auch ein Weg nach oben!" Allerdings muß der Chef und Herr über die Fernbedienung seinen Gehilfen erst noch besser kennen lernen, bevor er ihn mit Aufträgen in die Lüfte schickt. Da bekommt das Sprichwort: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" eine ganz neue Dimension. 

 

 

Im Oktober starteten wir zum letzten Großprojekt für 2017. Eine fast zehnwöchige Reise mit Wohnmobilen durch Australien sollte von uns geleitet werden. Bis wir die 15.000 Kilometer in Angriff nahmen, machten wir Zwischenstation in Singapur und Sydney. "Wo ein Weg ist, da muß erst einmal Anlauf genommen werden...."

 

 

Wir sagten den Kängurus Hallo und wollten herausfinden, ob Koalas tatsächlich nach Hustenbonbons riechen. Besonders beeindruckt waren wir von der Ruhe, die schlafende Koalas ausstrahlen.

"Wo ein Wille ist, da findet sich eine Astgabel..."

 

 

Auf unseren organisierten Reisen sollte eigentlich alles perfekt sein aber meist kommt das Leben dazwischen. Der Zufall geht nämlich Wege, da kommt die Absicht gar nicht hin. 

So steckten wir nach starken Regenfällen zwischendurch drei Tage lang in der Flut fest, was für die Menschen an der Ostküste kein ungewöhnlicher Zustand ist.

Eine Erfahrung, die wir allerdings nicht unbedingt gebraucht hätten.

 

 

Ein tröstlicher Gedanke war: "Dinge gehen schief, damit Du zu schätzen weißt, wenn es gut läuft." Und gut lief es insgesamt auf den einspurigen Straßen im trockenen einsamen Outback....

 

 

......auf den Traumstraßen an der Küste......

 

 

......und auf dem Weg zum berühmten Uluru und den rot leuchtenden Olgas.

 

 

Die Begegnung mit dem Ayers Rock, dem Uluru, dem heiligen Berg der Aborigines gehört zu den intensivsten Momenten des Jahres 2017.

 

 

Diesem mystischen Stein ehrfürchtig gegenüber zu stehen, ihn mit eigenen Händen zu spüren, sich verlieren in seiner Anziehungskraft, eins werden mit seiner Energie - das sollte auf jedermanns persönlicher Lebensliste stehen! Ein unvergeßlicher Moment!

Es ist nicht nur ein Stein, ein Fels, ein Berg......der Uluru lebt und hinterläßt eine Kerbe im Gedächtnis seiner Besucher, wie eine Tätowierung auf der Haut. Seit 550 Millionen Jahren erhebt er sich aus der Ebene und er wird dort bleiben, bis die Welt untergeht.

 

 

Auch wenn "Greenery" die offizielle Farbe des Jahres 2017 ist, so können wir für uns persönlich noch das

"Ozeanwassertürkisblau"

hinzufügen, das wir am Great Barrier Reef und bei den berühmten Zwölf Aposteln erlebt haben.

 

 

Bleibt zum Abschluß des Jahres noch die Frage, welche Farbe Pantone wohl für 2018 ausgesucht hat. 

Es ist 18-3838 Ultra Violett. Laut Direktor des Color-Instituts "Ein dramatischer Lilaton der Originalität, Einfallsreichtum und visionäres Denken ausdrücken soll und für die unendlichen Weiten des Nachthimmels steht." Das paßt uns gut, denn wir begeben uns nun bald schon wieder auf den Weg nach Afrika und dort fernab der Zivilisation ist der Nachthimmel besonders spektakulär.

 

„Wir leben in einer Zeit, die Erfindergeist und Phantasie erfordert. Es ist diese Art von kreativer Inspiration, die in Pantone 18-3838 Ultra-Violet steckt, einem blau-basierten Purpur, das unser Bewusstsein und Potential auf ein höheres Niveau hebt. Von der Erforschung neuer Technologien und der großen Galaxie bis hin zu künstlerischem Ausdruck und spiritueller Reflexion leuchtet Ultra Violet den Weg zu dem, was noch kommen wird“, heißt es in der offiziellen Begründung vom Farbforschungsinstitut. 

 

Klingt wie für uns ausgesucht. "Das Ultra Violett leuchtet den Weg zu dem, was noch kommen wird." Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen..... Übrigens hatte den Sprichwort-Wettbewerb der Leipziger Gesellschaft in 1866 folgender kerniger Übersetzungsvorschlag gewonnen: "Willenskraft Wege schafft." 

 

Für alles, was in 2018 kommen wird, hoffen wir, daß unsere Willenskraft ausreicht, um  die richtigen Wege zu schaffen. 365 neue Tage, 365 neue Chancen. In diesen Tagen der weihnachtlichen Ruhe genießen wir gerade den Moment, in dem sich die Entzugserscheinungen in Vorfreude auf die nächste Aufgabe verwandeln.

 

Getreu dem Motto

"Irgendwo ist immer Sommer"

fliegen wir am 29. Dezember mit einer neuen Gruppe nach Südafrika.

Und dann kann 2018 so richtig heran rollen. Die leichten Kleider haben wir gar nicht erst weg geräumt und so grüßen wir Euch alle in unserem Lieblings-Outfit und wünschen

entspannte Weihnachten, einen geschmeidigen Rutsch ins neue Jahr und beste Gesundheit, damit viele Träume in Erfüllung gehen.

 

Gestern ist gestern und morgen ist gestern heute. Nur der Augenblick zählt, daher lacht so viel Ihr atmen könnt! Folgt Eurem inneren Pinguin und watschelt vergnügt durchs Leben!

 

 

In diesem Sinne Merry Christmas and Happy New Year

 

Eure Kathrin & Hans-Hermann 

 


 

 

 

 

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