Dienstag, 01. Oktober 2024


Wir sind gerade in Montreal


Fort, daß wir müßig nicht die Zeit versitzen: 

Die Stunde, die noch unser, laßt uns nützen!


Im Prinzip hat der alte Shakespeare ja recht. Aber der heutige Tag sprach mehr so unser inneres Feng Shui an, in dem Ying und Yang entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Kräfte sind, die sich nicht bekämpfen, sondern ergänzen. Wo das passive ruhige Ying sitzen wollte oder mußte, wollte das aktiv bewegte Yang laufen und erkunden.


Zunächst sollten gut 200 Kilometer Fahrt auf dem Transkanada Highway bewältigt werden, bevor die Etappe in einem Gewirr aus Autobahnen mit Auf- und Abfahrten in alle Richtungen ihren Höhepunkt auf der fünfspurigen Jaques-Cartier-Brücke über dem Sankt-Lorenz-Strom fand. 

Sie ist mit ihren fast drei Kilometern Länge und knapp 20 Metern Weite eine der eindrucksvollsten Brücken Kanadas und verbindet die Millionenstadt mit unserem kleinen Campingplatz an einer Marina am Südufer.




Nach also drei Stunden sitzend verbrachter Fahrtzeit, wanderten wir zum kleinen Fähranleger von Longueuil, von wo aus uns ein Boot über den breiten Sankt-Lorenz-Strom übersetzte. Sitzen ist auf einem Schiff natürlich die unfallärmste Körperhaltung. Dabei unterquerten wir sogar die gigantische Brücke. Wie heißt es so schön?

 „Man sieht sich immer zweimal im Leben.“ 




Am alten Fährterminal am anderen Ufer erwartete uns bereits Bettina, unsere Schweizer Stadtführerin. 


Sie gab uns zunächst einen Überblick über die Altstadt, bevor wir losmarschierten, um die 

hübsche Vielle Ville kennenzulernen.




Eine Stadt wartet natürlich nicht auf ihre Besucher aus Übersee und verhält sich dann mucksmäuschenstill wie in einem Konzertsaal. Nein, überall wird gearbeitet, läuft der Verkehr, kommt die Müllabfuhr vorbei oder treten Straßenmusiker auf. Vor der Basilika Notre-Dame aus 1829 brauchten wir wieder ein Päuschen. Unser inneres Ying forderte sein Recht.



Bettina brachte uns zum Place d‘Armes, auf dem die Miliz früher exerzierte. 

Auch der berühmte Marché Bonsecours sollte besucht werden.



Das Rathaus oder wie es im französichsprachigen Montreal heißt „Hôtel de Ville“ wurde 1878 als erstes Verwaltungsgebäude Kanadas erbaut.



Dahinter befinden sich die Reste der ehemaligen Stadtmauer. Von dort hatten wir nochmals einen schönen Blick auf die Skyline.



Und als die Füße irgendwann so richtig müde waren und der Blutzuckerspiegel ins Untergeschoß rutschte, blieb Kathrin nichts anderes übrig als im Namen von SeaBridge eine Runde Eis zu spendieren. Schließlich weiß eine erfahrene Reiseleiterin die Regeln des Feng Shui zu beachten. Diese streben danach, die „Harmonisierung des Menschen mit seiner Umgebung in Einklang zu bringen.“



Nach dem Eis-Genuß waren wir alle so was von harmonisch mit Gott und der Welt und konnten die Lebensenergie optimal fließen lassen……

Die Fähre brachte uns zurück zu unseren Wohnmobilen, wo die Energie der Reiseleitung sogar noch ausreichte, um einigen Tour-Teilnehmern den erforderlichen I-94-Antrag für unsere demnächst bevorstehende Einreise in die USA digital auszufüllen. Was für ein Tag!



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