Dienstag, 01. April 2014 
 

Welcome to Windhoek

Man könnte die erste Episode der großen Afrika-Rundreise, über die wir in den nächsten drei Monaten berichten wollen, auf zwei ganz unterschiedliche Weisen schildern. Wir könnten aufzählen, was alles schwierig oder mühsam war: z.B. die Tatsache, daß das gebuchte Rail&Fly Ticket einfach nicht aus dem Fahrkartenautomaten herauszukitzeln war. Ein Anruf beim Reisebüro erbrachte die Antwort, daß die PIN-Nummern immer mal wieder nicht funktionieren. Na, toll! 

Wir könnten also fortfahren damit, wie wir erst den einen Schaffner bezirzen mußten, daß er uns ohne Ticket fahren läßt und nach dem Umsteigen den zweiten mit Engelszungen davon überzeugten, daß er auf eine "Fahrpreisnacherhebung" verzichtet. 

Wir schreiben aber lieber:

"Die Bahn fuhr auf die Minute pünktlich und brachte uns sicher und bequem zum Frankfurter Flughafen".

Wir könnten schreiben, daß fast elf Stunden Flug ganz schön anstrengend sind und die Schlafposition nicht gerade die bequemste ist, daß wir morgens um 6 Uhr in noch immer stockdunkler Nacht in Namibia landeten und alle anderen Passagiere von ihren jeweiligen Shuttle-Servicen abgeholt wurden, während wir bis 8:15 Uhr auf unseren Koffern saßen, weil unsere Mietwagenfirma erst um 8 Uhr ihren Betrieb aufnahm.

Ganz zu schweigen davon, daß wir vorher bei der Einwanderunsbehörde wieder einmal mit dem typisch afrikanisch willkürlichen Vorgehen konfrontiert wurden, daß wir ja von so vielen Grenzübergängen von unserer letzten Afrikareise kennen.

Ach, Leute, das hatten wir nach einer Stunde längst vergessen! Worüber wir lieber erzählen wollen ist, daß wir ohne Turbulenzen sanft durch die Nacht glitten, sicher landeten, und daß kurz nachdem wir namibischen Boden betreten hatten, die Sonne aufging und die Grillen zirpten und alles um uns herum irgendwie geheimnisvoll nach Afrika roch. 

Auch unser Jeep-Wohnmobil bekamen wir in einer vierstündigen Zeremonie genauestens vorgeführt und übergeben, so daß wir die 43 verbleibenden Kilometer bis hinein in Namibias Hauptstadt damit verbringen konnten, uns wieder an den Linksverkehr zu gewöhnen.

Wir könnten berichten, daß wir im Hotel eine geschlagene Stunde zum Einchecken brauchten, weil die Reservierung, die wir ausgedruckt in Händen hielten, es offensichtlich nicht bis in den Computer der Rezeption geschafft hatte.

Aber wer will schon so kleinlich sein....Wir schreiben lieber darüber, daß wir nach einigen baustellenbedingten Umwegen direkt vor dem hochmodernen Hilton einen VIP-Parkplatz zugewiesen bekamen. Wen stört da schon so ein kleiner Buchungsfehler. Zunächst war es uns ja fast peinlich, vor so einem Schickimicki-Hotel mit einem Jeep vorzufahren. Aber dann sahen wir, daß durchaus auch andere Abenteurer hier absteigen. Der Junge neben uns hat jedenfalls in letzter Zeit schon mehr Staub gesehen als wir.

Und da wir treue Mitarbeiter sind, haben wir uns dann endlich auf den Weg nach ganz oben begeben. Schließlich hatte der Kuga-Chef angeordnet, daß wir sofort nach unserer Ankunft in den neunten Stock des Hiltons fahren sollten, um einen Gin Tonic zu trinken und ihn dann von dort aus anrufen.

Von unten sieht man ganz oben die Bäume, von oben sieht man die ganze Stadt und auch der Pool ist natürlich echt cool. Allerdings wurde es mit dem Drink noch nichts, es gab ein sogenanntes "trockenes" Telefonat. Erst wollten wir noch Vorbereitungen für die Gruppe treffen. Schließlich sind wir nicht im Urlaub....

Aber es fühlt sich toll an, wieder in Afrika zu sein!

Eine SIM-Karte fürs Internet haben wir auch schon besorgt und aktiviert, so daß wir Euch heute diese lange Geschichte überhaupt erzählen können. Und damit verabschieden wir uns fürs Erste und lauschen nun afrikanischen Klängen, die von der Independence Road heute Nacht zu uns hinaufwehen. Es wird getanzt, getrommelt und gesungen auf der Hauptstraße mitten in Windhoek. 

AFRIKA, WIR FREUEN UNS AUF DICH! 


 

 

 

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