Donnerstag, 01. Mai 2014 
 

Fahrtag 18b: Morogoro - Dar es Salaam 218 Kilometer (5 1/2 Stunden)

Ziel: Indischer Ozean

Heute war nicht der Weg das Ziel, sondern wir hatten die ganze Fahrt über nur den Indischen Ozean vor unserem geistigen Auge als wir mühsam und langsam uns in LKW-Schlangen vorkämpften und zuletzt durch den Smog von Dar es Salaam krochen. Aber die Mühe war es wert, denn heute Nacht schlafen wir mit Wasserblick.

Doch bis wir unsere Jeeps unter Palmen parkieren konnten, war es ein weiter Weg.

Nach einer doch etwas unruhigen Nacht auf dem Hotelparkplatz sind wir alle bereits um fünf Uhr aufgestanden, um beim ersten Tageslicht aufzubrechen. Wir hatten bei der Auswahl des Hotels extra bei Google Earth nachgeschaut, wie weit es von der Hauptstraße entfernt liegt, damit man nicht von den nächtlichen LKW-Fahrgeräuschen belästigt wird. Als wir dies im Morgengrauen zu Peter sagten, antwortete er in typisch schweizer Manier:

"Also bis um 2 Uhr früh habe ich keine Laster gehört."

Wie auch? Eine Gaststätte auf der anderen Seite des Zauns hatte so laute Musik gespielt, daß wir senkrecht im Bett standen, bis uns irgendwann doch die Augen zufielen. 

Und doch gingen alle irgendwie ausgeruht an den Start in Richtung "Dar".

Wie von uns in der Teambesprechung angekündigt nahm der Verkehr kontinuierlich zu. Manchmal kamen uns auf mehr Spuren große Fahrzeuge entgegen als die Straße überhaupt hatte.

Und so wunderten wir uns nicht, daß überall am Straßenrand Unfallfahrzeuge herumlagen. Ein Glück und Segen, daß niemand von uns betroffen war.

Die Straßenverhältnisse waren allerdings insgesamt erstaunlich gut, wenn auch überall noch Überreste der großen Flut zu sehen waren. Was wäre wohl gewesen, wenn wir vor gut zwei Wochen diese Strecke hätten nehmen müssen?

Sogar die Motorräder fahren in dieser Gegend mit Schirm. Noch immer ist die Regenzeit nicht ganz vorüber. Auch uns erwischte ein ordentlicher Schauer unterwegs.

   

Doch irgendwann war Dar es Salaam erreicht.

Die Dunstwolke und der Staub ließen alles grau erscheinen und der Verkehr kam ganz und gar zum Erliegen.

Nun war Geduld gefragt!

Während wir so im Stau standen, konnten wir wieder einmal die "Geschäfte" am Straßenrand genauer betrachten. Möbel und Haushaltsgegenstände aller Art waren überall im Angebot. Und wer ein hübsches Möbelstück ersteht, kann es sich gleich per TukTuk nach Hause transportieren lassen.

Das bunte Gewirr wurde immer toller und irgendwann hatten wir uns durch die verstopftesten Straßen hindurch gequält und rollten endlich in Richtung Indischer Ozean.

Auch auf den kleinen Straßen kurz vor unserem Campingplatz waren Aufräumarbeiten im Gange, die die Schäden der Flut beseitigen sollten. Wieder dankten wir dem Schicksal, daß wir erst heute hier durch mußten.

Aber dann hörten wir die Wellen und stürzten uns gleich ins 28 Grad warme türkisblaue Wasser des Meeres. Einige Reiseteilnehmer unternahmen lange Strandspaziergänge und kamen mit riesigen Muscheln zurück. Andere holten auf einer Liege im Schatten die fehlenden Stunden Schlaf nach. 

Sind wir heute stundenlang durch Staub und Dreck gefahren? Wir können uns nicht mehr dran erinnern….

Morgen fliegen wir zur Insel Sansibar und damit auf ins nächste Abenteuer.


 

 

 

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