Dienstag, 02. Juli 2024


Wir sind gerade in Bergen


Bite i det sure eplet


Ja, heute mußten wir „in den sauren Apfel beißen“…….

……und das Wetter so nehmen, wie es vom Himmel fiel.


Insgesamt war diese Reise bisher vom Wettergott gnädig bedacht worden, wenn auch mit fallender Tendenz. Heute konnten wir uns in der Disziplin üben „Das Leben als Gesamtpaket zu lieben, auch das, was uns gegen den Strich geht“. Denn es ist schon den ganzen Tag über 

kalt, nass, trüb und ungemütlich.




Die Fahretappe bot wenig Abwechslung, wenn man einmal von der variierenden Länge 

der einundvierzig (41!) Tunnel absieht, die auf unserem Weg lagen. Zwischendurch ging es schön am 

Wasser entlang und bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein wären wir wieder entzückt gewesen von der umwerfend schönen Landschaft Norwegens.

So aber hatten Wasser und Himmel und Straße in etwa dieselbe graue nichtssagende Farbe.



Robert Musil hat in seinem Roman "Mann ohne Eigenschaften" über den "Möglichkeitssinn" gegrübelt und ihn als die Fähigkeit charakterisiert, sich vorstellen zu können, dass alles, was ist, unter Umständen auch ganz anders sein könnte.

Man kann nicht sagen, daß wir es nicht tapfer versucht hätten…..aber dieser Möglichkeitssinn braucht wahrscheinlich etwas Übung, um geschärft zu werden.


So befinden wir uns nach wie vor in der trüben Suppe namens Echtwelt egal wie sehr wir auch an das blaueste Babyaugenblau denken, wenn wir zum Himmel schauen.


Auch der Campingplatz ist kein Traumort mit weißem Sandstrand und Mitternachtssonne, wie wir es von den Lofoten gewohnt sind. Es ist ein „zweckmäßiger Platz für den Stadtbesuch“, wie es im Roadbook heißt. Immerhin mit sauberem, festem Untergrund.



Da wir aber nicht müde werden, den Fels der Zuversicht wieder und wieder den Berg hinaufzuwälzen, setzen wir für morgen auf besseres Wetter und einen schönen Ausflug nach Bergen. Die alte Hansestadt wollen wir nicht nur zu Fuß, sondern auch mit einem Boot erkunden.



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