Samstag, 02. Februar  2019
Wir sind gerade in Waterberg

Geschichtsträchtiger Ort der deutschen Vergangenheit

Die Schlacht am Waterberg war das entscheidende Gefecht der deutschen Kolonialmacht gegen die aufständigen Hereros. Nachdem die einheimischen Nomaden sich nicht länger von den deutschen Einwanderern unterdrücken lassen wollten, kam es zu ersten Aufständen, bevor sich die Hereros auf das Waterberg Plateau zurückzogen. Dort hatten sie Quellen und Weideland. Genau zu diesem Plateau führte heute unser Weg.



Es war eine Sandpiste mit eingearbeitetem Wellblech, die das Innere unserer Wohnmobile ordentlich durchschüttelte.

Der Campingplatz unter weit ausladenden Bäumen bot viel Platz, Schatten und eine nette Tier-Show.

Mutter Warzenschein - eifrig umringt von drei Frischlingen - kniete sich zum Fressen zwischen unseren Fahrzeugen nieder und ließ sich durch nichts stören.



Für Bewegungshungrige war der Platz ebenfalls ideal. Ein felsiger Wanderweg führte bis hinauf aufs Plateau, wo man nach erfolgreichem Aufstieg ein Gipfelfoto schießen konnte. So sehen Sieger aus!

 

Ein anderer Wanderweg führte weitaus weniger anstrengend und mühsam zu dem Friedhof, auf dem die Gefallenen der Schlacht am Waterberg begraben liegen.

Hier fühlten sich besonders die Deutschen unter uns ganz und gar nicht als Sieger.

Die Truppen, die es am 11. August 1904 nicht geschafft hatten, die Herero zu unterwerfen, zwangen diese auf einen langen Marsch in die Wüste, wo man sie von den Wasserquellen abschnitt, so daß Tausende von Menschen elend verdursten mußten. Ein sinnloser Völkermord, der als dunkles Kapitel in die deutsche Kolonialgeschichte einging.

Bei einer Amarula-Verkostung stellten wir beim abendlichen Meeting dieses südafrikanische Kult-Getränk vor, bevor wir natürlich auch die geschichtlichen Hintergründe dieses Übernachtungsplatzes am Waterberg erklärten.



„Es ist geschehen und folglich kann wieder geschehen“ steht als Gedenkspruch in Berlin am Holocaust-Mahnmal. Genau das dachten wir in dieser Umgebung, in der so viel Leid geschehen ist. Wenn wir als Europäer, ganz besonders als Deutsche, durchs ehemalige Deutsch-Südwestafrika fahren, dann achten wir hier in Namibia ganz besonders darauf, die Rechte aller Menschen zu respektieren und die Würde aller zu wahren. Wir sind dankbar dafür, daß man uns überall mit offenen Armen empfängt und uns viel Lebensfreude und Offenheit entgegen bringt. 

Ein Händedruck, ein Lächeln, eine Umarmung, ein Dankeschön, ein Trinkgeld.....all das lassen wir gern hier in diesem Land, in dem Deutsche nicht immer nur Gutes zurück gelassen haben. Wollen wir gemeinsam dafür sorgen, daß Menschen aller Hautfarben, Rassen und Kulturen in Frieden miteinander leben können!

Bei einem grandiosen Lagerfeuer haben wir noch lange zusammen gesessen und auf die Völkerverständigung angestoßen.


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