Donnerstag, 02.06.2011

 

Treffpunkt Merkur

Es ist vollbracht. Heute sind wir bei Sonnenschein die zweite Hälfte der „Gernsbacher Runde" gewandert, die noch fehlenden 20 Km!

Wir haben uns in Gernsbach - wie bereits geschrieben - mit unseren Kieler Freunden getroffen, die hier Urlaub machen. Also wollten wir natürlich auch ein bißchen Zeit gemeinsam verbringen.

Der Knackpunkt ist, daß Heinz und Regina immer schon zu nachtschlafender Zeit loswandern wollen, während wir eine Wecker-Phobie haben. Was also tun? Getrennt wandern und abends zusammensitzen. Ja, das wäre eine Maßnahme.

Aber heute haben wir uns einen ganz besonderen Trick ausgedacht, um die beiden zu überraschen. Wir wußten, daß sie die Strecke im Uhrzeigersinn gehen würden und ahnten, daß sie den ersten Zug zum Ausgangspunkt nehmen und somit um kurz nach 7 Uhr starten würden. Wenn wir ausschlafen und in Ruhe frühstücken würden, um uns dann zu unserer gewohnten Zeit um etwa 10 Uhr gegen den Uhrzeigersinn auf die Runde zu machen, dann hätten wir eine Gleichung mit mehreren Unbekannten.

So rechneten wir wie früher in der Schule: Ein Zug fährt mit Geschwindigkeit X von A nach B. Ein anderer Zug startet drei Stunden später und rollt mit Geschwindigkeit Y von B nach A. Wo treffen sich die beiden?

Wir kamen zu dem Schluß, daß es mit ein wenig Glück und forschem Schritt gegen 12 Uhr zum Showdown kommen würde und zwar im Idealfall auf dem Gipfel des Baden-Badener Hausbergs. Sozusagen Highnoon auf dem Merkur.

Verpassen konnte man sich eigentlich nicht, denn die Gernsbacher Runde ist mit einer Rose in beiden Richtungen markiert.

Fraglich war nur, wie schnell Heinz und Regina wandern würden und ob sie nicht ausnahmsweise doch einmal verschlafen hatten. Aber alles lief nach Plan. Um 12:10 Uhr erreichten wir den Gipfel oberhalb von Baden-Baden und fanden die beiden fröhlich schmausend im Biergarten auf dem Merkur. Die Überraschung war gelungen!
Natürlich versuchten die beiden Männer, das Casino aus der Vogelperspektive zu erkennen. Durchs Fernglas war Baden-Baden zum Greifen nah aber letztlich war der Sicherheitsabstand doch groß genug.

Nach einer Rast in fröhlicher Runde gingen wir jeder wieder unserer Wege in entgegengesetzter Richtung. Immer wieder konnten wir feststellen, wie schön die Schwarzwaldhöhen sind. Zuletzt hatten wir noch von Schloß Eberstein einen herrlichen Blick auf das Murgtal.

Zurück am Womo trafen auch unsere Freunde nach wenigen Minuten ein, so daß wir noch einmal allen Grund hatten, auf einen schönen Tag anzustoßen. So konnte jeder in seinem individuellen Tagesrhythmus diesen Himmelfahrtstag gestalten und doch haben wir gemeinsame Zeit verbracht. Schön, wenn es so ungezwungen zugeht.


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