Tag 26:
Stadtbesichtigung in Stockholm
Karl verkündete rückblickend, daß dieser Tag in der Hauptstadt Schwedens ein weiteres Highlight der Reise gewesen sei und alle stimmten ohne Zögern zu.
Leider fehlte uns heute die Farbe Blau im Tuschkasten, sonst hätte man sie auf den Fotos am Himmel und im Wasser überall zu sehen bekommen. Stattdessen breitete sich Grau aus und färbte all unsere Bilder ein - schade.
Auf den beiden folgenden sieht man sehr schön, was die Hauptbestandteile Stockholms sind: Wasser, Brücken und ehrwürdige alte Prunkbauten.
Mit unserem wirklich kundigen Stadtführer Mario besuchten wir viele Ecken der Hauptstadt, die wir ohne ihn nicht gefunden hätten. Er hatte selbstverständlich für unsere Gruppe auch vorab Eintrittskarten für das weltberühmte Vasamuseum besorgt, so daß wir an der unendlich langen Schlange wartender Menschen einfach vorbei gehen konnten. "Mit Kuga immer in der ersten Reihe"....oder so ähnlich könnte der Werbeslogan lauten.
Wer einmal in Stockholm ist, der muß nämlich auch das Vasamuseum besucht haben. Die Einwohner der Hauptstadt sind wahnsinnig stolz auf dieses Museum, das sie um das dort ausgestellte Unglücksschiff herum gebaut haben. Nachdem über 400 schwedische Handwerker es über Jahre mit viel Akribie geschnitzt, gezimmert und ausgestattet hatten, sollte es am 10. August 1628 als stolzes Kriegsschiff aus dem Hafen laufen, um aller Welt zu zeigen, wie mächtig Schweden ist.
Leider hatte man die Vasa zu kopflastig konstruiert, denn ein zweites (nachträglich vom König Gustaf Adolf angeordnetes) Kanonendeck zur Erhöhung der Kampfkraft machte das Schiff so schwer, daß schon bei leichter Krängung die unteren Kanonenöffnungen unter der Wasserlinie lagen.
Nachdem die Vasa feierlich mit Salutschüssen auf ihre erste (und letzte!) Fahrt verabschiedet wurde, sank sie nach den ersten 1300 Metern und etwa 20 Minuten nach dem Start noch im Hafen von Stockholm zum Meeresgrund.
Erst 1961 konnte der prächtige Segler geborgen werden. In den nun folgenden Jahren wurde das Schiff restauriert und bekam schließlich 1990 ein eigenes siebenstöckiges Museum. Unsere Reisegruppe war sehr beeindruckt von dieser Ausstellung.
Nach den dunklen Räumen, in denen das Holzschiff konserviert wird, freuten wir uns, wieder ans Tageslicht zu kommen. Mario spazierte mit uns durch Gamla Stan, die Altstadt, die zum Teil an deutsche Hansestädte erinnert.
Ein schöner Tag, der jetzt gleich am Abend noch mit dem Fußballviertel-Finale Deutschland - Italien gekrönt werden soll. Wir wollen gemeinsam in einer Strandbar ein Public Viewing veranstalten, da die meisten von uns nach wie vor keinen Satelliten-Empfang haben. Aber da wissen wir uns ja zu helfen!
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