Mittwoch, 02.11.11

 

Liquid Sound und fliehende Fische

Was technisch heutzutage alles möglich ist! Wir haben ja mittlerweile einige Saunalandschaften durchprobiert - um genau zu sein 59 an der Zahl - und doch werden wir immer wieder von Besonderheiten überrascht.
Den ganzen Tag über haben wir uns in der neuen Toskana-Therme in Bad Orb verwöhnen lassen. Das Wetter paßte: Hochnebel, Wind, ein grauer trüber Tag. Was könnte da schöner sein als sich in der Sauna mit duftenden Aufgüssen bewedeln zu lassen und in warmen Solebecken dahinzuschweben?

Das Schweben im Wasser hat hier einen ganz besonderen Charakter. In einem schalldichten Raum kann man sich nämlich im „Liquid Sound Pool" treiben lassen.

(Lieber Frank, für diesen Terminus Technicus können wir diesmal nichts aber das Flüssigklangbecken ist wirklich ein Erlebnis!)

Die ruhige, stimmungsvolle Musik ist nämlich nicht nur über der Wasseroberfläche zu hören, sondern erklingt auch unter Wasser und macht das Schwimmbad zum Konzertsaal. Das langsam wechselnde Spiel der Farben läßt den Musikdom zu einem echten Erlebnisraum werden, wo Körper und Seele schweben können.

Wenn man dann genug auf die Ohren bekommen hat, kann man hinübergehen in den Saunabereich (...der hier „Saunawelt" genannt wird) Über einen „virtuellen Fischteich" gelangt man zu den Schwitzräumen. Und genau dieser Fischteich hatte es uns angetan.

Wie immer haben wir versucht, dieses Faszinosum für unsere Leser fotografisch einzufangen. Und wie immer ist es eigentlich nicht gelungen.

Wie auch? (Virtuelle) Fische, die echt wirken, schwimmen munter auf dem Fußboden, oder unten drunter? Man weiß es nicht. In dem Moment, in dem man über die (virtuellen) Kieselsteine schreitet, bilden sich (virtuelle) Wellen und die (virtuellen) Fische fliehen eilig vor den (realen) Füßen.

Wir hätten ein Video für „youtube" drehen sollen aber auch so mußte Hans-Hermann schon Schmiere stehen, damit keiner der anderen Saunierer plötzlich um die Ecke biegt und wir hochkant rausfliegen. Immerhin kostet eine Tageskarte 24€, die wir mit unserem Gutscheinbuch aber wieder einmal zum halben Preis bekommen haben.

Na ja, beschreiben kann man immer viel. Erleben muß man es doch lieber selber. Außer diesem Hingucker gab es natürlich auch herkömmliche Saunen und Dampfbäder, Ruheräume in denen auch Farben dominierten und ein „Lektarium", eine Lesesauna, in der im gekachelten Wärmeraum Bücher und die aktuelle FAZ auslagen.

Wie man sieht, kann man es hier gut und gerne einen ganzen Tag aushalten und wenn Hans-Hermann nicht das Bayern München Spiel hätte sehen wollen, dann wären wir wohlmöglich geblieben, bis der Bademeister das Licht ausgeschaltet hätte.


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