Sonntag, 03. November 2024 | ![]() |
Wir sind gerade in Palapye |
![]() Auf nach Botswana! Auf guten, endlos erscheinenden Straßen führte unser Weg zur Grenze. Unterwegs kamen wir durch typisch afrikanische Ortschaften, in denen wie immer alles am Straßenrand gehandelt wurde von Autoreifen bis zu lebenden Hühnern.
Die Nutzung der Ladeflächen von Transportfahrzeugen ist immer wieder interessant. Ganze Umzüge werden mit dünnen Gummis gesichert und von „Anschnallpflicht“ hat hier natürlich noch niemand etwas gehört.
Schon fast zwei Kilometer vor der Grenze beginnt die lange, lange LKW-Schlange. Hier stehen immer unzählige Laster und warten auf ihre Abfertigung. Wir haben manchmal den Eindruck, wenn wir bei unserem letzten Besuch einen Gruß in den Staub der Windschutzscheiben gekritzelt hätten, wir würden die Laster wohl heute noch identifizieren können. Ob sie jemals vorrücken? Das Grenzgelände selbst ist ein Gewusel aus Staub und Fahrzeugen aber irgendwie geht alles seinen Gang.
Auf der anderen Seite dann die Einreise. Welche schwerwiegenden Krankheiten man in Botswana im afrikanischen Straßenstaub verborgen wähnt, bleibt uns immer wieder ein Rätsel. Angeblich will man sich vor der Übertragung der Rinderkrankheit Maul- und Klauen-Seuche schützen. Wir müssen jedenfalls aussteigen und mit unseren Schuhen auf einer dubios aussehenden Matte herumtrampeln. Ein Mitarbeiter mit Warnweste, der im Schatten unter einem Baum mehr liegt als sitzt hat ein Auge darauf, daß wir auch alle dieses Ritual befolgen.
Danach müssen natürlich auch unsere Reifen „desinfiziert“ werden. Ein Stückchen weiter wird geparkt. Hier darf man in die klimatisierten Gebäude hineingehen zur Passkontrolle. Bevor wir jedoch unsere Stempel bekommen, werden wir wieder hinausgeschickt. Einmal über den ganzen Zollhof herum zu einer kleinen Bude, aus der heraus ein Mitarbeiter unsere Körpertemperatur mißt. Ist wohl ein Überbleibsel aus Corona-Zeiten.
Wir bekommen Stempel in die Pässe, müssen eine Straßenbenutzungsgebühr von 80 Pula zahlen (5,38 €) und werden freundlich durchgewunken. Das Fahrzeug vor uns wurde durchsucht, bei uns wurde nur ein Blick in das „kleine Haus“ geworfen. Das war auch gut so, denn in früheren Jahren hatten wir schon alles mögliche erlebt, was man uns aus dem Kühlschrank abgenommen hatte von Eiern über Gemüse, Früchte und Fleisch sowieso. Man nennt das hier Veterinärkontrolle. Selbstverständlich waren wir darauf vorbereitet und hatten alles „verdächtige“ kurz vorher in Tüten unter den Sitzbänken verstaut. Ein paar Kilometer hinter der Grenze findet sich ein weiterer Kontrollpunkt. Aber auch hier hat heute offensichtlich niemand Lust, bei der flirrenden Hitze in einer kleinen nicht klimatisierten Hütte darauf zu warten, daß europäische, aus Südafrika einreisende Touristen mit dem Inhalt ihres Kühlschranks Krankheiten ins Land schleppen, die den botswanischen Viehbestand gefährden.
Nach einer doch recht anstrengenden Etappe freuten wir uns, in unserem Übernachtungscamp anzukommen. Wir krochen mit den Wohnmobilen so weit es ging unter die schattenspendenden Büsche und Bäume und bereiteten erst einmal ein leckeres Essen aus all den vielen Lebensmitteln, die man uns zum Glück nicht abgenommen hatte.
Die Sanitärgebäude hatten zwar schon bessere Tage gesehen aber für eine kalte Dusche waren wir dankbar. Interessant die Zeichensprache! |
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