Donnerstag, 04. Juli 2024


Wir sind gerade in Geilo


Ein Königreich für einen Mittelstreifen!


Junge, Junge, was war das wieder für ein heißer Ritt heute! Spektakuläre Fahrten um traumhaft schöne Fjorde, sich mitten im Berg steil nach oben windende Tunnel, blau beleuchtete Kreisverkehre mitten im Tunnel, rauschende Wasserfälle, Aussichten nur für Schwindelfreie, frei schwebende Hängebrücken, Baustellen zwischen Fels und Abgrund und eine polare Hochebene im Nieselregen - surreal!


Nach einer guten Stunde erreichten wir bereits einen der Höhepunkte des heutigen Tages: 

Den Steindalsfossen!





Dieser Wasserfall stürzt sich zwar „nur“ 50 Meter in die Tiefe, ist aber mit einem festen Spazierweg und Aussichtsplattform gut erschlossen.



Der Weg führt hinter dem „Wasservorhang“ entlang und bietet so ein unvergeßliches Erlebnis. 

Sachen gibt‘s!



Nach diesem vergleichsweise sanften Start in den Tag, ging es bald schon richtig zur Sache. Die Strecke forderte den Fahrer:innen einiges an Konzentration ab, dafür gab es haufenweise "Landschaft": Glitzerndes Fjordwasser so weit das Auge reicht, bewaldete Berge, tiefe Schluchten und nur ab und zu Gegenverkehr.



Und das war auch gut so, denn in weiten Teilen war es eine mehr oder weniger einspurige Strecke, die über gut 40 Kilometer entlang des Hardangerfjords zu bewältigen war.



Wir fragten uns natürlich, warum wir ausgerechnet ein Wohnmobil fahren, das 2,50 m breit ist. Bei 3,70 m breiten Straßen bleiben nach Adam Riese noch 1,20 m für die entgegenkommenden Fahrzeuge übrig. 

Ein Smart ist mit Spiegeln 1,70 m breit. 

Da waren wir ziemlich froh, wenn wir die Laster oder Linienbusse an einer der wenigen Ausweichstellen trafen....Für unsere Kastenwagenfahrer:innen war es Fahrspaß pur.



Plötzlich hemmte eine Leuchtschrift unseren Vorwärtsdrang. Wir stießen auf eine Baustelle, in der Fels-Sprengungen durchgeführt wurden. Dazu war die enge Fjordstraße jeweils für zwei Stunden komplett gesperrt. Um 12 Uhr sollte das nächste Mal ein Konvoi durch dieses Nadelöhr geführt werden. Es war erst kurz nach zehn Uhr, als wir so jäh gestoppt wurden. Gut, daß wir alles an Bord hatten für ein zweites Frühstück. 



Den Rest der Gruppe konnten wir per WhatsApp warnen, sich anderweitig die Zeit zu vertreiben. 


Pünktlich nach zwei Stunden erschien ein riesiges Putzfahrzeug und reinigte die Fahrbahn, 

bevor wir abgeholt und langsam durch den Sprengbereich geführt wurden.




Endlich wieder freie Fahrt! 

Und rein ging‘s in den nächsten Tunnel. 

Kreisverkehr unter Tage. 

Sachen gibt‘s!



Der Mensch liebt Superlative und so fuhren wir über die längste Hängebrücke Norwegens. Mit 1380 Metern Länge, davon 1310 Metern Spannweite liegt die Hardangerbrücke sogar weltweit auf Platz 10. Der namensgebende Fjord ist an dieser Stelle 500 Meter tief. Daher mußten die Pylonen an Land errichtet werden.



Um zu dieser Brücke zu gelangen fährt man zunächst durch einen fast acht Kilometer langen Tunnel, überquert dann die Brücke und taucht sofort wieder in einen Tunnel ein. Sachen gibt‘s!



Daß Norwegen das Land der Wasserfälle ist, konnte heute wieder einmal bewiesen werden. Wir erreichten den Vøringsvossen. Von weit oben hatte man die beste Aussicht.



183 Meter Fallhöhe! Von den verschiedensten Aussichtspunkten bot sich immer wieder ein anderes Bild.



Diese Attraktion wurde immer weiter ausgebaut, damit man einen gefahrlosen Ausblick genießen kann.



Mittlerweile wurde sogar eine Treppenbrücke über den Wasserfall gebaut. Auf 99 Stufen kann man die Schlucht überqueren. Sachen gibt‘s!



Nachdem wir von ganz unten am Fjord - also von Meereshöhe - auf 1250 Meter geklettert waren, erreichten wir das Hardangervidda. Es ist eine karge, polare, faszinierende Hochebene, über die wir entspannt unsere inzwischen 25. Fahretappe ausklingen ließen. Schließlich hatten wir mittlerweile wieder einen Mittelstreifen auf der Fahrbahn. Immer ein gutes Zeichen! Da passen zwei nebeneinander!


Leider bei Nieselregen - aber das machte diese Hochebene vielleicht ganz besonders unwirklich.




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