Freitag, 04. Oktober  2019
Wir sind gerade in Kununurra

Du willst es - Du kriegst es!

Ja, wir wollen Australien mit allen Sinnen erleben. Wir wollen die schier endlose Weite spüren, wollen die Hitze flirren sehen und den exotischen Vögeln beim Aufwachen lauschen. Wieder haben wir eine lange Etappe hinter uns gebracht. Wieder kamen alle fröhlich ins Ziel - geradezu aufgekratzt von dem spirituellen Fahrgefühl auf 
650 Kilometern eins zu werden mit der grandiosen Landschaft der Kimberleys ohne störenden Gegenverkehr, ohne überholende Fahrzeuge, ohne Ortschaften, ohne, ohne.

Eine Ampel haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Verkehrsschilder bitten lediglich manchmal um Geschwindigkeits-Reduktion, wenn eine sogenannte „One-Lane-Bridge“ befahren werden muß. Solche einspurigen Brücken stellen kein Problem dar, denn es kann Stunden dauern, bis ein Fahrzeug aus der Gegenrichtung denselben ausgetrockneten Fluß überqueren will. Wir grüßen bei dieser Gelegenheit unsere Anke aus dem SeaBridge-Büro. Sie ist der gute Geist jeder Reise und kümmert sich um Buchungen aller Art. Bloß Brücken mag sie absolut nicht. Jedes Mal, wenn wir auf einer Etappe eine solche überqueren müssen, schicken wir einen stillen Gruß zu Anke.

Die Landschaft ist karg, die Erde rot, die Einsamkeit groß, die Tankstellen-Dichte verschwindend gering. Wir tanken, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Man weiß nie, ob die nächste Zapfsäule gerade keinen Diesel mehr hat oder etwa keinen Strom, um die Pumpen zu versorgen. Sicher ist sicher. Es gibt keine Nebenstraßen, keine Städte, keine Chance. Hast Du keinen Treibstoff mehr, strandest Du gnadenlos im erbarmungslosen Outback.

Und wenn man lang genug in den Kimberleys unterwegs ist, in der nördlichsten Region Westaustraliens, in den Gegenden, die die Einheimischen den „Südlichen Hitzepol“ nennen, in diesen heißesten Gebieten im Landesinneren des roten Kontinents......dann sieht man vielleicht eine Fata Morgana.

Dann erscheint die Chinesische Mauer plötzlich, obwohl das Land der Mitte nicht gerade um die Ecke liegt.

Doro und Peter haben sie besucht, diese Chinesische Mauer. Und waren beeindruckt.....

.....was allerdings noch viel beeindruckender war, war ihr Hubschrauberflug über den Purnululu Nationlpark.

Hier findet man eine weltweit einmalige Sandstein-Formation. Die an Bienenkörbe erinnernde Felsformationen werden Bungle Bungle genannt.

Irgendwann geht auch die längste Etappe zu Ende.

Wenn sie dann aber an einem tropisch-schönen Campingplatz am Flußufer des Ord endet, dann ist noch lange nicht Schluß mit lustig......

Dann trifft man sich am Nachmittag zum Schwimmen im Pool oder man beobachtet den Jabiru, den Schwarzhalsstorch, beim Wasser-Waten. Doch was hat er denn gesehen, der Gute?

Da flattert er plötzlich auf. Himmel, ein Süßwasserkroko hat sich dem Ufer genähert! Wir erfahren, daß es sich um Grummy handelt. Die Kroko-Dame kommt jeden Nachmittag auf einen harmlosen Besuch vorbei. Na, dann! Entwarnung!

   

So gehen unsere Tage dahin und jeder ist einzigartig. Einzigartig schön und voller Erinnerungen......


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