Mittwoch, 04. Juni 2014 
 

Fahrtag 33: Korogwe - Mikumi  400 Kilometer

Ich gehe meilenweit für ein Schweizer Röschti.....

......um nicht zu sagen genau vierhundert Kilometer. So weit war nämlich die heutige Etappe und während der gesamten sechs Stunden Fahrtzeit haben wir die Röschti vor unserem geistigen Auge ständig näher rücken sehen.

Zunächst allerdings mußten hunderte von Speedbumps bewältigt werden (wir nennen immer das englische Wort, da es kein richtiges deutsches Äquivalent gibt für diese "Geschwindigkeitsreduktionshuppel" oder "Verkehrverlangsamungshügel" ). Hinzu kamen exakt 18 Polizeikontrollen, an denen wir meist ungehindert passieren durften - aber nicht immer. 

Wir wurden heute zum Beispiel gestoppt, weil wir mit Licht fuhren, denn wir waren wieder einmal bereits um 6:30 Uhr gestartet. Später am Tag hatten wir gar nicht mehr an das Licht gedacht, wurden aber belehrt, daß man es laut tansanischem Recht tagsüber ausschalten muß. Na dann, machen wir das eben.

Unser Alexis wurde angehalten und sollte Strafe zahlen, da er in einer 50er Zone angeblich 61 Km/Std gefahren war. Als wir eines unser Tourmitglieder umringt von drei Polizisten stehen sahen, fuhren wir natürlich langsam aber bestimmt auf der andern Seite an die Polizisten heran, fragten, was los sei und wollten helfen, die Situation zu klären. Das wiederum störte die "Ordnungshüter" und sie wedelten uns mit eindeutigen Handbewegungen voran: "Go on! Go on!"

Als wir dieser Aufforderung Folge leisteten, ergriff Alexis die Chance und beschloß, daß dies auch für ihn gelten müsse und fuhr in unserem Fahrwasser weiter. Die Polizisten klopften noch einmal kurz an seine Scheibe und konnten dann nur staunend zusehen, wie eine potentielle Einnahmequelle entschwand.

Nun haben wir noch drei Fahretappen in Tansania vor uns. Wollen wir hoffen, daß wir auch diese hinter uns bringen, ohne in die Klauen der Verkehrspolizei zu geraten.

Jedenfalls hatten wir uns nach der Ankunft auf dem Campingplatz das gute Essen des Schweizer Inhabers redlich verdient. Als alle heil angekommen waren, entschied sich die Reiseleitung zu einem späten Lunch und ging mit Fotoapparat ins platzeigene Restaurant. Die Kamera wurde auf den Eßtisch gelegt, die Röschti mit dem Zürichgschnetzelten bestellt, serviert und verschmaust.....bis wir beim letzten Bissen bemerkten, daß wir das geplante Foto komplett vergessen hatten. 

Wie gut, daß die gesamte Schweizer Fraktion unserer Reisegruppe am Abend ebenfalls beim Landsmann einkehrte und - wen wundert's - das Nationalgericht bestellte. Wo sonst bekommt man schon mitten in Afrika heimatliche Gerichte? Und außerdem hatte Peter den Auftrag, unser Versehen wieder gut zu machen und uns das Bild des Tages zu liefern - in dem Fall sogar mit seiner lieben Frau Silvia.......   


 

 

 

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