Mittwoch, 04. Juli 2012

58. Etappe: Maltahöhe - Keetmanshoop  337 Kilometer

In den Fußstapfen von Johann Keetman

Wieder sind wir ein Stückchen weiter herumgekommen auf unserer großen Rundreise durch Afrika. Die Besitzerin des Campingplatzes in Maltahöhe hatte uns morgens um 7 Uhr warme Brötchen an die Wohnmobile gebracht. Danach ging es gestärkt auf die nächste Etappe.

Wir schalteten den Tempomat bei der Abfahrt ein und bei der Anunft in Keetmanshoop nach 337 Kilometern wieder aus. In der Zwischenzeit rollten wir praktisch ohne die Brems-, Kupplungs- oder Gaspedale betätigen zu müssen mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf einer neuen schnurgeraden Teerstraße . . . .und zwar ohne Ortschaft, ohne Ampel, ohne streunende Kühe, Esel oder Elefanten am Straßenrand!

WOW! Was für ein Unterschied zu den Schotterpisten der letzten Tage! Folglich ging das Ganze auch ohne Reifenpanne ab. Noch vor Erreichen des heutigen Übernachtungsplatzes bogen sechs unserer Fahrzeuge links ab auf das Gelände eines Reifenhändlers. Olaf hatte bereits vorgestern einen ganzen Schwung neuer Reifen bestellt, damit wir nicht jeden Tag die wenigen glücklichen Reserverad-Besitzer dazu verdonnern müssen, als letzte hinter allen anderen herzufahren.
Wir haben es mal durchgezählt. Insgesamt wurden 12 Reifen gewechselt bzw. neu auf Felgen gezogen. Inzwischen hatten wir uns nämlich schon reihum gegenseitig ausgeholfen.

Nach dieser konzertierten Aktion ging die Fahrt zum Schützenhaus. Dieses von Deutschen geführte Restaurant und Hotel besteht seit 1907 und ist in allen einschlägigen Reiseführern aufgeführt. Wir stehen hinter hohen Mauern sicher und ruhig auf dem Hinterhof. Das hat natürlich den Vorteil, daß wir heute nach dem gemeinsamen Kuga-Abendessen ganz schnell "zuhause" sind.

Ein weiterer Vorteil ist, daß der kleine Ort bequem zu Fuß erreichbar ist. Die Kirchen von Keetmanshoop haben wir uns bei einem kleinen Stadtbummel angeschaut. Ganz schön europäisch!

Die aus Bruchstein 1895 fertiggestellte Kirche der Rheinischen Mission ist heutzutage ein Museum. Der deutsche Geschäftsmann Johann Keetman hatte hier eine Missionsstation gestiftet, die der Grundstein für die spätere Kleinstadt wurde.

Uns interessiert hier im Ort allerdings vor allem die Speisekarte des Schützenhauses. Olaf hat Kürbissuppe, Rouladen mit Blaukraut und Salzkartoffeln und zum Nachtisch Apfelkuchen bestellt. Sicher wird es auch das eine oder andere frisch gezapfte Bier geben. Wenn da keine heimatlichen Gefühle aufkommen!


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