Dienstag, 04. Dezember  2018
Wir sind gerade am Cape Tribulation

 

Tief drin und hoch über dem Regenwald

 

Eine Zugfahrt mit der historischen Schmalspurbahn von 1891 ist ein "Must-Do" für alle Reisenden in Queensland. Zumindest für alle Eisenbahn-Fans. So stand diese Aktion selbstverständlich auch auf dem Programm bei vielen Mitgliedern der Seabridge-Gruppe. Dabei ging es nicht darum, von A nach B zu gelangen, sondern um das Erlebnis, mit der Eisenbahn durch den Dschungel zu rollen. Daher fuhr man mit den Reisemobilen zum Freshwater-Bahnhof im Tal. Mit der Bahn zurück auf 400 m Höhe in die Regenwald-Stadt Kuranda und dann mit einem ganz anderen - fast noch spektakuläreren -Transportmittel wieder hinunter.

 

 

Jeder der hiatorischen Waggons ist aus Silbereichenholz gefertigt und wenn man in einem der hinteren Wagen sitzt, hat man teilweise spektakuläre Sicht auf den gesamten Zug. Sofern man im richtigen Moment aus dem

Fenster schaut.

 

 

Die gesamte Strecke ist 37 Kilometer lang und verläuft durch 15 von Hand gebohrte Tunnel, um 98 Kurven und über 55 Brücken. Die spektakulärste ist die auf drei Gerüstpfeilern ruhende Brücke

über den Stoney-Creek-Wasserfall.

 

 

Kurz vor Erreichen des Ziels hat der Zug 10 Minuten Aufenthalt an der Barron-Falls-Station, damit alle Passagiere die Aussicht auf den Wasserfall genießen können. Bevor es diese Bahnstrecke gab, wurde das Goldgräber-Städtchen Kuranda lediglich mit einer Seilrutsche versorgt, die die Schlucht überquerte.

 

 

Dann aber läuft der Zug ein in Kuranda, der Stadt im Regenwald, die wir zuvor schon zu Fuß erkundet hatten. Allein schon der tropisch eingewachsene Bahnhof ist sehenswert.

 

 

 

Die Rückfahrt gestaltete sich noch außergewöhnlicher als die Hinfahrt. Wir benutzten "bergab" die Skyrail-Gondelbahn. Diese 7,5 Kilometer lange Seilbahn startet in Kuranda auf 336 Metern Höhe, erreicht auf der Zwischenstation ganze 545 Meter und arbeitet sich dann bis quasi auf Meeresniveau hinunter, wenn sie auf fünf Metern Höhe an der Talstation in Smithfield ankommt.

 

 

Dabei schweben die Gondeln nur knapp über den Baumwipfeln des schier endlosen Regenwaldes. Eine wirklich beeindruckende Möglichkeit, den dichten Regenwald von oben zu betrachten.

 

 

An zwei Stationen gab es zwischendurch Ausstiegsmöglichkeiten, um genau diesen Regenwald auf Bohlenwegen näher zu erkunden. Wir staunten nicht schlecht, zu welch üppigem Bewuchs das tropische Klima führt.

 

 

Kurz vor der Ankunft an der Talstation konnte man bereits die Küste von Ferne sehen. Das erinnerte uns daran, daß wir am heutigen Tage noch ein ganz anderes, besonderes Ziel vor uns hatten.

Die Nordspitze der Ostküste! Zumindest den Teil, den man noch mit herkömmlichen Fahrzeugen erreichen kann. Das Cape Tribulation wollten wir zum Abschluß dieser grandiosen Reise als I-Tüpfelchen noch in unsere Trophäensammlung aufnehmen. Dazu befuhren wir den Captin Cook Highway entlang des Pazifiks.

Das berühmte "Kap der Trübsal" erhielt seinen traurigen Namen, weil James Cook 1770 mit seinem Schiff hier auf Grund lief. Erst nach einmonatigen Reparaturarbeiten konnte der berühmte Entdecker seine Fahrt fortsetzen. Wie viele seiner Männer in der Zwischenzeit von Krokodilen verspeist wurden, ist nicht überliefert. Jedenfalls ist das Kap eine geographische Besonderheit. Hier stoßen zwei UNESCO-Weltnaturerbe aufeinander: Der Daintree-Regenwald und das Great Barrier Reef. „Where the rainforest meets the reef!“

Nachdem wir mit einer Fähre den breiten Daintree River überquert hatten, wies uns ein Schild unmißverständlich darauf hin, was uns erwartet:

Eine schmale, kurvige Sight-Seeing-Straße, die uns ein einmaliges Erlebnis bescheren soll.

Und genau das bekamen wir dann auch. Regenwald vom Feinsten!

Manchmal fühlte man sich wie in einem Blätter-Tunnel aus Ästen und Zweigen.

Als wir auf dieser Fahrt durch den Dschungel am letzten Punkt der Zivilisation angekommen waren, erwartete uns nicht viel mehr als ein paar Krokodile und ein endloser fast menschenleerer Strand.

 

Stimmt nicht ganz! Ein Stückchen weiter landeinwärts wurden wir auf einem Campingplatz mitten im Nirgendwo erwartet, wo wir eine tiefschwarze Nacht mit teilweise heftigem Gewitter verbrachten.

Immerhin, wir waren tatsächlich „ganz oben“ auf der Landkarte.


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