Sonntag, 05. Februar 2012

 

W E I T E

Wenn man ausländischen Mitbürgern, die einen Deutschgrundkurs belegen, das Wort "Weite" erklären will, dann muß man sie nur nach Sankt Peter-Ording schicken. Dort ist der Strand 12 Km lang und 2 Km breit. Bei weiterhin tiefen Minusgraden und einer steifen Brise machten wir zusammen mit unseren "Außendienstmitarbeitern" Edelgard und Rolf, die heute ihren freien Sonntag genießen konnten, einen langen Spaziergang an der Wasserkante. Wenn das kein Fotowetter ist!

Nachdem wir ordentlich durchgepustet waren, sahen wir in der Ferne - nein, keine Fata Morgana - sondern das Kultrestaurant Gosch.

"Heute schon gegoscht?"

Na, das war doch eine Einladung, der wir nicht widerstehen konnten. Also ließen wir uns nieder und tafelten genüßlich frischen Fisch. KÖSTLICH ! Dabei schickten wir natürlich einen stillen Gruß an die Allgäu-Evi, die noch nie bei Gosch war und für die "goschen" eher so viel wie "schimpfen oder tratschen" bedeutet. Außerdem legten wir eine Gedenkminute für Claudia aus Schwerin ein, die sicherlich gern dabei gewesen wäre aber dauernd arbeiten muß. Wann immer sie an einem Gosch vorbeikommt, grüßt sie uns auch oder schickt gar Gosch-Weihnachtsschokolade mit der Post.

Als wir dachten, nun sei der Tag gelaufen und wir könnten uns noch ein wenig mit Edelgard und Rolf in unserem Womo zu einem Heißgetränk niederlassen, da mußten wir einen Gästebucheintrag von Olaf lesen, der uns aufschreckte. Der Chef von Kuga Tours hatte nämlich im italienischen Ort Imola auf dem weiten Weg nach Griechenland unseren Link zur Schiffslokalisation angeklickt und mußte entsetzt feststellen, daß der Frachter mit unseren Kastenwagen mitten im Ärmelkanal gedreht hatte.
Fortan stand das iPad aufgeklappt in unserem Wohnzimmer und wir verfolgten gebannt, wie die "Grand Phoenix" Schleifen zog und komplett umdrehte.

Vom belgischen Antwerpen kommend war sie eigentlich auf dem Weg nach Frankreich, um in Le Havre anzulegen. Kurz vor dem Zielhafen aber drehte sie bei und fuhr zurück. Hatte der Kapitän seine Mütze liegen lassen oder was war wohl der Grund? Gemeinsam dachten wir über die verschiedensten Szenarien nach. Herrschte in dem Gebiet etwa starker Sturm, so daß sie die Schleuse wohlmöglich nicht anlaufen konnte? Ein Blick auf die Seite des Wetterdienstes zeigte Windgeschwindigkeiten um 20 km/h. Das konnte also auch nicht der Grund sein. Gegen 21:15 Uhr endlich die Erlösung. Der Frachter drehte erneut. Wollen wir hoffen, daß unsere Kastenwagen demnächst wieder Kurs auf Südafrika nehmen.....auf dem weiten, weiten Meer!

Übrigens ist unser Container inzwischen auch in See gestochen und befindet sich zur Zeit ebenfalls im Ärmelkanal und zwar auf der Maersk Gateshead auf dem Weg nach Las Palmas.
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