Dienstag, 05. Februar  2019
Wir sind gerade in der Etosha Pfanne

Ein Tag randvoll mit Tiersichtungen - alle erschöpft aber happy

Es ist heiß in Etosha und trocken. Sehr heiß und sehr trocken! Ab und zu geht ein Wärmegewitter herunter, dann bilden sich ein paar Pfützen, die von der unbarmherzigen Sonne aber sofort wieder weggeleckt werden.



Als wir am Morgen die nächste Etappe in Angriff nehmen, haben sich die Tiere bereits einen Schattenplatz gesucht. Die Impalas versammeln sich dicht gedrängt unter den kleinen Büschen und Bäumchen.



Auch eine Schlange beeilt sich, über die Straße zu kommen. In der Mitte ihres Körpers hat sie eine gut sichtbare Beule. Welche Beute sie wohl verschlungen haben mag? So schnell wie möglich schlängelt sie sich ins Dickicht am Straßenrand. Hauptsache Schatten!

Wie haben es gut in unseren modernen Fahrzeugen. Die Klimaanlage funktioniert bestens. Daher können wir uns auch mitten in die Salzpfanne hinein wagen. Auf den Etosha Lookout! Nur so läßt sich die Weite dieses lebensfeindlichen Raumes erfassen.



Tiere begegnen uns dort keine. Erst wenn wir zurück auf der Hauptstraße sind, die die Camps miteinander verbindet, erkennt man wieder etwas Vegetation links und rechts des Fahrwegs. Dort grasen die genügsamen leuchtend braunen Kuhantilopen und müssen mit den spärlichen grünen Halmen zurechtkommen. Die neugierigen Giraffen stehen Spalier, wenn wir vorbei kommen.

Die Oryx haben besonders lange gerade Hörner und eine ausdrucksstarke Zeichnung. Die Vielfalt und der Einfallsreichtum der Natur erscheinen immer wieder faszinierend.

Der Vogel-Strauß-Familie scheint die Hitze nichts auszumachen. Sie plustern ihr Gefieder und haben mit ihren kleinen Köpfen wahrscheinlich ein ganz spezielles Wärme-Regulations-System.



Auf der Strecke gibt es noch mehr nette Vögel, zu beobachten. Man vergißt sie leicht, wenn man über Löwen und Giraffen berichtet. Allerdings halten sie meist auch nicht richtig still, bis das Foto gemacht ist. Insofern sind Vögel die Primaballerinas der Tierfotografie: Nur mit Mühe aufs Bild zu bannen - aber wenn es gelingt, dann zeigen sie sich in ganzer Pracht. 

Wie dieser Raubadler, der eine Sekunde lang dem Fotografen ins Auge blickt und sich dann in die Lüfte schwingt, als wollte er sagen: „Versuch doch mich zu erwischen! Du bist doch zu langsam!“ Oh, nein! Dieses eine Mal waren wir schnell genug!

Der Dreibandregenpfeifer macht es uns vor! Die heißen Nachmittagsstunden sollte man im Wasser verbringen. Also rein ins Camp und ab in den Pool! Danke für den Tipp!

Als die Sonne sich langsam ausschleicht, haben wir noch einen Termin. Ganz wichtig! Das Wasserloch im Camp Halali ist ein MUSS! Hier oben versammeln sich alle Tierliebhaber und wissen schon, daß sie Geduld mitbringen müssen. Ein kaltes Getränk verkürzt die Wartezeit. Es herrscht angespanntes Schweigen. Jeder versucht, eine möglichst bequeme Sitzposition einzunehmen.

Die Sonne geht unter, die Dämmerung bricht herein, die Dunkelheit löst sie ab. Jemand hat eine Tüte dabei und holt die Nüsse einzeln heraus. Das leise Rascheln ist nervtötend wie im Kino. Endlich ist die Tüte leer. Wir starren aufs Wasserloch, das nun von einer gelblichen Lampe beleuchtet wird.



Die Ersten verlieren ihre Nerven und gehen. Nach und nach lichtet sich der Beobachtungsplatz. Wir Reiseleiter hatten den Tour-Teilnehmern Nashörner versprochen und gleichzeitig angedroht, daß man schon mal drei Stunden warten muß, bis sie erscheinen. 
Bis auf 2017, als alles überschwemmt war und die Tiere überall Wasser finden konnten, hatten wir immer Glück. Haben wir uns zu weit aus dem Fenster gelehnt? Weiter gemeinsames stilles Warten.....und dann.....plötzlich das uns wohl bekannte Schnaufen und die typischen Schritte der Hufe auf den kleinen Steinen. Eine Nashornmutter mit Baby erschien zum Trinken und kurz danach ein stattlicher Bulle. WOW! Das Warten hat sich gelohnt.


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