31. Tag: Stadtbesichtigung Darwin
Am nördlichsten Punkt unserer Reise
Darwin ist das Top zum "Top End". Der Mensch denkt ja immer in Kategorien und teilt die Welt um sich herum ein. In dem gigantisch riesigen Kontinent, den wir gerade bereisen, wird daher der "Bundesstaat" Northern Territory noch weiter aufgeteilt. Das gesamte Gebiet nördlich von Daly Waters wird als "Top End" bezeichnet - quasi als die Spitze von Australien. Und von dieser Spitze wiederum ist Darwin das I-Tüpfelchen.
Am Meer gelegen mit einem acht Meter hohen Tidenhub, im zweiten Weltkrieg von den Japanern aus der Luft angegriffen und während der Regenzeit alljährlich den Gewalten von Zyklonen ausgesetzt, gibt es nicht viele historische Gebäude. Es ist eine moderne Stadt, die vor allem durch ihr tropisches Klima geprägt ist. So ist auch das schneeweiße Regierungsgebäude von viel Grün umgeben.
Unsere Gruppe erlebte mit Begeisterung den Botanischen Garten, der 1870 von einem deutschen Gärtner angelegt wurde. Der üppige tropische Wuchs brachte viele wunderschöne riesige Bäume hervor, die ein willkommenes Foto-Objekt darstellten.
Auf einem dieser Baumriesen hatte es sich sogar eine Python gemütlich gemacht, oder etwa nicht? Wir brauchten eine Weile, bis wir erkannten, daß sich da ganz offensichtlich jemand einen Scherz erlaubt hatte.
Die vielen verschiedenen Palmenarten hatten es uns angetan. Ist für uns Mitteleuropäer eine Palme doch das universelle Zeichen für "sonnigen Urlaub", oder? Man kann einen 5. November auch schlechter verbringen als in tropischer Wärme umgeben von Palmen....
Wobei man zugeben muß, daß die 36°C bei 90% Luftfeuchtigkeit schon gewöhnungsbedürftig sind. Daher suchten wir wann immer möglich den Schatten und blieben lieber etwas länger bei den wunderbaren Pflanzen anstatt durch die heißen Straßen der Innenstadt zu laufen.
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Auch für Fotografen war die Blütenpracht des Botanischen Gartens die wahre Freude.
Wie man sieht, wollten wir am liebsten gar nicht weiter fahren.
Dann wurde es uns aber sogar zwischen all den sauerstoffspendenden Pflanzen zu heiß und stickig und die Aussicht auf einen geschlossenen klimatisierten Raum lockte uns zur Weiterfahrt.
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Unsere österreichische Stadtführerin Uschi hatte nicht ohne Grund einen Museumsbesuch vorgeschlagen. Wer dabei an langweilige staubige Exponate denkt, der irrt. Wir hätten durchaus noch länger als die vorgesehene Stunde verweilen können. So konnten wir uns endlich ein Bild von den giftigen Quallen machen, die mit ihren bis zu zwei Meter langen Tentakeln dafür sorgen, daß an den schönsten Stränden Australiens Badeverbot herrscht.
Wie wir inzwischen gelernt haben, sind auch die berüchtigten Salzwasserkrokodile dafür verantwortlich, daß jeder Australier einen natürlichen Respekt vor Wasserwegen hat. Allein im Hafen von Darwin werden jedes Jahr dreihundert dieser gefährlichen Reptilien gefangen und in menschenleere Gebiete gebracht. Im Museum war ein besonders aggressives Männchen ausgestellt, das die geplante Umsetzung nicht überlebt hat und nun als Anschauungsobjekt dient.
Nachdem wir uns in dem überaus interessanten Museum herunter gekühlt hatten, fuhren wir zum Lunch zu Outback Jacks. Auch hier kamen wir vom Thema "Krokodil" nicht los und das lag nicht nur an der ausgefallenen Dekoration.
Der Kuga-Olaf hatte nämlich für alle als typisch australische Vorspeise Spieße aus Känguru- und Krokodilfleisch bestellt. Alle probierten tapfer diese Spezialität und alle waren sich einig, daß man nicht jede gemachte Erfahrung unbedingt wiederholen muß......wie gut, daß es zum Hauptgang Fish & Chips gab.....
Morgen verlassen wir diesen nördlichsten Punkt unserer Reise und drehen nach Osten ab, um für zwei Tage den berühmten Kakadu-Nationalpark zu besuchen. Uns schwant, daß eine Internet-Verbindung dort im Aborigines-Land schwierig werden könnte. Also Habt Geduld, liebe Leser! See you later Alligator!
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