Donnerstag, 06. Juni 2024


Wir sind gerade in Rättvik



Unsere Reise zum Mittelpunkt der Erde


Wieder geht ein ausgefüllter Tag zu Ende. 

Während unser Bernd bereits um 5 Uhr mit seinem Fahrrad ein weiteres Mal entlang des Göta Kanals unterwegs war, sammelten die anderen Tourteilnehmer noch frische Kräfte für die bevorstehenden Programmpunkte.




Heute sollten wieder gut 300 Kilometer bewältigt werden, was natürlich auf den bestens ausgebauten Straßen in Mittelschweden kein Problem ist. Zwischendurch gab es kleine Foto-Stopps entlang der Strecke, wie zum Beispiel das 400 Jahre alte Tingshus mit roten Holzschindeln in Kopparberg.



Der Name dieses kleinen Örtchens weist ebenso auf die Bergbau-Tradition dieser Gegend hin wie die Klenshyttan, die Ruine eines Schmelzofens, die ein paar Kilometer weiter ein hübsches Fotomotiv abgab.



Das Hauptaugenmerk lag allerdings auf der Falu Gruva, der ehemals größten Kupfermine Europas, die 1992 stillgelegt und zum Weltkulturerbe ernannt wurde.



Bis zu 600 Meter tief hat der Mensch sich über die Jahrhunderte in die Erde hineingearbeitet. Sowohl im Tagebau wie auch im mehrere Kilometer langen Stollensystem, das wir live und in Farbe bei einer fachkundigen Grubenführung auf uns wirken lassen wollten.



Die meiste Farbe brachten unsere Regenponchos und Harthelme ins Spiel, die wir als Schutzkleidung anlegen sollten.



Gut ausgerüstet stiegen wir gemeinsam über 400 Stufen in die Tiefe. Zunächst noch oberirdisch aber schon sehr bald in düstere tropfnasse niedrige Gänge.



Der Helm war mehr als einmal nützlich. Voller Demut gedachten wir der Minenarbeiter, die hier ihre kräftezehrende Arbeit verrichten mußten. „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“ hat schon seine Berechtigung. Auch wenn Pfennig- und Centmünzen nur teilweise aus Kupfer bestehen, sollte man ihnen in Hinblick auf die Arbeit, die nötig ist, um das Kupfer zu gewinnen, Beachtung schenken. 




Unsere freundliche Gruben-Führerin Anna erzählte uns so manche Legende und Anekdote aus der mehrere hundert Jahre dauernden Geschichte dieser Kupfermine. Beeindruckend war die Königswand, auf der sich die Monarchen Schwedens mit Unterschrift verewigt haben. Ausgelegt wurde die Schrift mit Gold, was tatsächlich auch in der Kupfermine geschürft worden war. Schließlich hatte das Kupfer die Könige reich gemacht. So zeigten sie sich auch ab und zu persönlich unter Tage.



Zuletzt waren alle froh, als sie das Licht der Welt wieder erblickten. Auf unserem Campingplatz in Rättvik konnte das Meeting in schönster Abendsonne stattfinden. Alle waren sich einig, daß diese Grubenführung schon jetzt das Zeug hat, auf die Liste der Top-Ten der Highlights der Reise aufgenommen zu werden. 




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