Mittwoch, 06. November 2024


Wir sind gerade wieder in Nata zurück


Wenn sich Aufgeben wie ein kleiner Sieg anfühlt


Wir sind am Vormittag in der schönen Nata Lodge gestartet und waren am Nachmittag wieder zurück auf unserem ursprünglichen Stellplatz. Ulrike sprach davon, wir hätten ein „Reset“ gemacht - zurück auf Anfang. 


Dazwischen testeten wir die Qualität der Reifen, Achsen und Stoßdämpfer an unseren Wohnmobilen und schalteten die Klimaanlagen abwechselnd an und aus. Immer wenn der Staub zu heftig wurde, drückten wir aufs Knöpfchen, wenn wir drohten einen kleinen Hitzschlag zu bekommen, drückten wir wieder. Heiß ist es, seitdem wir unsere Afrika-Reise begonnen haben aber wir erleben nun den zehnten Tag in Folge Temperaturen immer zwischen 38° und 42°C. Da ist die Klimaanlage sowohl im Fahrerhaus als auch hinten im Wohnbereich sehr angenehm. 


Den Einheimischen scheint es nicht viel auszumachen. Das Personal der Lodges ist immer freundlich und meist wird bei der Arbeit gesungen. Es gibt Vieles, was wir uns gern von ihnen abschauen würden. 



Wie gesagt, wir wollten eigentlich weiter. Noch nicht nach 

Kasane, Kazungula, Lesoma und Pandamatenga - 

nach Norden wollen wir erst morgen aufbrechen. 

Heute sollte es etwa 90 Kilometer nach Westen in Richtung Maun gehen.



Zunächst lief‘s noch ganz gut. 

Trotz der wohl bekannten 


„Pothole-Schilder“ 


war die Straße mehr als ordentlich - für botswanische Verhältnisse!




Dann machte uns ein neues Hinweisschild stutzig: 

„Severe Potholes“. 

Was könnten denn wohl

 „heftige“ Schlaglöcher sein? 

Schlimmer als wir sie kennen? 

Geht das? 




Tatsächlich reichten die Löcher zunehmend über die gesamte Breite der Straße. Das verlangsamt natürlich jedes Vorankommen.



Je länger wir fuhren….. - und je langsamer wir fuhren, desto länger kam uns die Strecke vor…….- 

je länger wir unterwegs waren, desto mehr löste sich die Straße vor unseren Augen komplett auf.



Die entgegenkommenden Fahrzeuge gingen dazu über, neben der Fahrbahn ihr Glück zu versuchen. Auch wir wendeten diesen Trick an jedoch war es im Ergebnis dieselbe nervtötende Rumpelei. 

Den Kühen war‘s egal. Sie hatten die Straße nun für sich und wären auch sonst nicht einen Zentimeter ausgewichen.




Auch die wilden Pferde spazierten auf der A3 wie wir in den 70er-Jahren, als in der Ölkrise Sonntagsfahrverbot herrschte.



Irgendwann nahm der Gedanke in uns Raum ein, das ganze Unterfangen abzublasen, das hübsch unter Affenbrotbäumen gelegene Planet Baobab Camp in Gweta sausen zu lassen und zur Nata Lodge zurückzukehren. Wir hätten noch 62 Kilometer zu fahren gehabt - zurück auf Anfang waren es verlockende 42 Kilometer. Wir waren also noch nicht „behind the point of no return“. Wie immer waren wir Vier uns sofort einig und drehten um. 


Im Ort Nata kannten wir die wenigen Schlaglöcher und die ausgefransten Ränder bereits bestens und so nahmen wir bald wieder den erst Stunden vorher verlassenen Stellplatz ein. Die Vernunft hatte gesiegt! Und der Gedanke an den schattigen Pool hatte die Entscheidungsfindung beschleunigt.




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